architektur berlin 2024

Projekt Mögliche Umnutzung Warenhäuser zu Wohnungen  Es gibt bereits Beispiele, in denen Wohnen als Nachnutzung realisiert wurde. Die Anzahl der so geschaffenen Wohnräume ist allerdings begrenzt und sollte angesichts des benötigten Bedarfs nicht überbewertet werden. Die Lösung einer Quadratur des Kreises wird eine Umnutzung der Kaufhäuser aus heutiger Sicht nicht werden. Dynamische Innenstadtpolitik als Win-Win-Situation Zu groß, zu aufwändig, zu dunkel, damit sehen sich Planer bei möglichen Umnutzungen von Kaufhäusern in Wohnraum konfrontiert. Schnell werden deshalb dem Projekt die Handschellen der Wirtschaftlichkeit angelegt. Im Ergebnis zeigt die empirica-Studie aber auch, dass die Kommunen unterstützend eingreifen könnten z.B. mit einer Reduzierung der Regelungsdichte, verminderten Auflagen des Denkmalschutzes, weitestgehender Erhaltung des Bestandsschutzes (Brand- und Lärmschutz oder Statik) oder schnelleren Genehmigungsverfahren. Die Belohnung wären dann attraktive Innenstädte mit alternativen Nutzungen im Erdgeschoss für Gewerbe oder Kultur sowie Gastronomie oder Bildung. Dies wiederum könnte für die Immobilie zur Win-Win-Situation für die in den Obergeschossen liegenden Wohnungen sein. Hier sollten Kommunen, Eigentümer und Projektentwickler neue, gute Ideen entwickeln. Trotzdem bleiben die Umbaukosten eines ehemaligen Kaufhauses in Wohnraum hoch, im Vergleich zum Neubau. Die meist großen Kubaturen der Gebäude eigenen sich nun mal nicht auf Anhieb für helle, freundliche Wohnräume. Hier kommt jedoch die oftmals besondere Kernstadtlage, unter Nutzung möglicher Förderungen als Joker zum Einsatz. Sowohl die Kommunen durch entsprechende, eigene Entwicklungskonzepte im Rahmen der Städtebauförderung, als auch der Bund und die Länder durch Fördermittel für soziale Wohnraumförderung, halten einen „Förderwerkzeugkasten“ bereit. Das Fazit der Studie kommt deshalb zu dem Schluss, dass eine Umnutzung machbar ist, wenn alle Akteure zusammenarbeiten und gemeinsam offen für neue Ideen sind. Insgesamt sollte die Schubwirkung jedoch nicht überbewertet werden, da keine Wohnungen im großen Stil möglich sind. Dem ressourcenschonenden Anspruch „Entwicklung bestehender Flächen im Innenbereich, vor Neuerschließungen im Außenbereich“ werden die Überlegungen eines möglichen Umbaus jedoch auf jeden Fall gerecht. Foto: © privat Foto: © privat 25

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