WIEN 2023

ARCHITEKTUR 96 BOKU – Wasserbaulabor Nach rund zehnjähriger Planung und dreijähriger Bauzeit öffnete im Frühsommer dieses Jahres das neue Wasserbaulabor der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien offiziell seine Schleusen. Am Brigittenauer Sporn, zwischen Donau und Donaukanal, sind seither in einem großen Neubau maßstabs- und naturgetreue Gewässer- und Strömungsexperimente mit weltweit einzigartigen Durchflüssen von 10.000 Litern pro Sekunde ohne Pumpen möglich. Das markante Gebäude liegt nahe dem von Otto Wagner errichteten Strombauamt und direkt hinter dem Nussdorfer Wehr, dem Einlaufwerk des Donaukanals. Aufwertung des Wissenschaftsstandorts Wien Zentraler Kern der neuen Wissenschaftsinfrastruktur sind zwei Versuchshallen mit insgesamt circa 3.500 m² Versuchsfläche. Vor allem der 100 m lange und 25 m breite Main Channel im 2. Untergeschoss hat ein globales Alleinstellungsmerkmal: Aufgrund der Differenz des Wasserspiegels zwischen Donau und Donaukanal ist es möglich, ohne Pumpen mit einem Durchfluss von 10.000 Litern Wasser pro Sekunde Versuche im Originalmaßstab durchzuführen. Auf der zweiten Hauptebene (2. Obergeschoss) befindet sich ein River Lab. Hier bedient eine Werkstatt beide Forschungsebenen. Außerdem wird der Wissenschaftsbetrieb durch ein angeschlossenes Public Lab Besuchern nähergebracht. Für den mittelfristigen Ausbau ist im Außenbereich ein Outdoor Stream Lab geplant. „Die Integrale Planung mit Building Information Modeling (BIM) ermöglichte es uns, die vielfältigen Anforderungen an das Labor in ein optimiertes Gebäudekonzept zu übersetzen und ein hochkomplexes, zukunftsweisendes Forschungsinstitut zu schaffen“, so Horst Reiner, ATP-Partner und Geschäftsführer von ATP Wien. Der Kern des Gebäudes wurde als Stahlbetonbau ausgeführt, das Dach wird von einer Holzkonstruktion getragen, deren Balken, Leimbinder, eine Länge von bis zu 30 m aufweisen. Wasserbaulabor der BOKU Wien als weltweites Unikat Markanter Nutzbau dient in vorbildhafter Weise wissenschaftlichen Zwecken

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