WIEN 2023

BAUEN 144 OMA Architektur – LAMARR Lamarr in der Mariahilfer Straße als zentraler Hotspot Hollywood-Star und Erfindergeist als charismatische Namensgeberin einer urbanen Geschäfts- und Hotel-Ikone „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, wusste schon Hermann Hesse, als er den berühmten Vers als Teil seines Gedichts „Stufen“ verfasste. In die Alltagssprache eingegangen ist auch die verkehrte Version: „Jedem Zauber wohnt ein Anfang inne“, so sagt man landläufig oft, wenn man auf den Beginn einer Begebenheit oder eines Werdegangs hinweisen möchte. Beispielsweise jenen des KaDeWe (Kaufhaus Des Westens)-Ablegers in Wien, der neuerdings auf den Namen „Lamarr“ hört. Wie diversen Quellen zu entnehmen ist, wurde das fünfgeschoßige Eckhaus „Zur großen Fabrik Stefan Esders“, auf das das Lamarr zurückgeht, am 3. und 4. April anno 1895 als erste Wiener Niederlassung des belgisch-österreichischen Unternehmers Stefan Esders eröffnet. Dieser betrieb seinerzeit ein Textil-Warenhausimperium, das keine Vergleiche zu scheuen brauchte. Das von Architekt Friedrich Schachner errichtete Gebäude war durch seine moderne Pfeilerbauweise aus Granit, Klinker und mauerummanteltem Eisen sowie die großzügigen Galerien im Inneren für die damalige Zeit architektonisch zukunftsweisend. Bereits 1898 wurden erste Erweiterungen notwendig, das das Unternehmen florierte. 1902 und 1912 folgten weitere Zu- und Umbaumaßnahmen. Mit der Auflösung des Unternehmens Esders wurde das Warenhaus 1964 an das Textil-, Teppich- und Möbelhandelsunternehmen Rudolf Leiner GmbH verkauft. In weiterer Folge erfuhr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=