Architektur n Patzschke Planungsgesellschaft mbH Wichtige Beiträge zur Stadtbildreparatur Nach Abriss; Chancen einer Wiederherstellung der Berliner Stadtidentität Zahlen – Daten – Fakten Bauherr: D&R Investments, Amsterdam NL Architektur: Patzschke Planungsgesellschaft mbH, Berlin Rohbau: Conex Baugesellschaft mbH, Berlin Bruttogeschossfläche: ca. 3.100 m² Fertigstellung: 2020 Projekt-Partner sam construction & facility GmbH, Würzburg Die Architektur des Büros Patzschke, bekannt geworden durch das 1998 neu errichtete Hotel Adlon, galt lange als umstritten. Nach über 100 Gebäuden, die in den letzten fünf Jahrzehnten in Berlin entstanden, betrachtet man die klassisch-traditionelle Architektur mittlerweile als stilprägend. Vieles, was heute ganz selbstverständlich erscheint, wie z.B. der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses, schien vorher undenkbar und ist nun Realität geworden. Mit dem Rückgriff auf traditionelle bauliche Gestaltungsmerkmale wurde, oftmals in zentralen Lagen der Bundeshauptstadt, ein Stück Berliner Stadtidentität wiederhergestellt, wie die folgenden Projekte zeigen: Wohn- und Geschäftshaus in Berlin-Steglitz mit filigraner Sandsteinfassade Das Grundstück Schloßstraße 92 in Berlin-Steglitz bot mit Abmessungen von nur 13 m Breite und über 80 m Tiefe eine große Herausforderung, sowohl für die Baustellenlogistik, als auch für die Architekten und den niederländischen Entwickler. Nach dem Abriss eines flachen Nachkriegsbaus startete der Neubau von zwei neuen Gebäuden mit jeweils sechs Wohneinheiten und im Vorderhaus zusätzlich einer zweigeschossigen Einzelhandelsfläche im Erd- und Untergeschoss. Die Flächen in der beliebten Steglitzer Einkaufsstraße waren bereits kurz nach Planungsbeginn vergeben. Das viergeschossige Vorderhaus schließt die Baulücke unter Bezugnahme auf die vorhandenen Altbauten und gibt der Fläche von der Schloßstraße her ein markantes Gesicht. Die Straßenfassade wurde streng und symmetrisch gegliedert. Um die gewünschte Plastizität zu erreichen, betont vom ersten bis zum dritten Obergeschoss ein vierachsiger Erker die Fassade. Die vertikalbetonte filigrane Natursteinfassade besteht aus Waldenbucher Sandstein. Dieses Material findet sich auch am Kölner Dom, amMünchner Rathaus und am Schloss Neuschwanstein. Die größten der über 800 Werkstücke sind die profilierten Lisenen mit einem Gewicht von ca. 250 kg. Durch die eingeschossige Verlängerung des Erdgeschosses in Richtung Innenhof, entstand für die Bewohner des Vorderhauses auf dem Dach der Ladenfläche ein großer Dachgarten. Im ruhigen hinteren Grundstücksbereich schließt ein fünfgeschossiges Gartenhaus die Lücke. Dieses verfügt über je eine Wohnung pro Etage. Die Wohnungsgrößen der zwölf Mietwohnungen reichen von ca. 55 m² bis ca. 123 m². Foto: © Markus Löffelhardt Abbildung: © Patzschke Planungsgesellschaft mbH, Berlin 154
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