architektur metropolregion hamburg 2023

Es wird ein Nachfolger für die alte Köhlbrandbrücke gesucht Beworben haben sich ein Brückenneubau, eine Tunnelquerung und am Rande auch eine Hafenpassage Projekt Köhlbrandbrücke Auch, wenn sich viele Hamburger eine Entscheidung wünschen; sie ist noch nicht in Sicht. Wie es im Moment aussieht, versieht die Köhlbrandbrücke auch weit nach 2030 noch ihren Dienst und stellt die Verbindung zwischen dem Hafen in Wilhelmsburg mit der A7 dar. Ursprünglich sollte Anfang der 2030er Jahre ein Abriss erfolgen, denn der Zahn der Zeit nagt an einer der wichtigsten Verkehrsverbindungen im Hamburger Hafen. Täglich passieren rund 37.000 Fahrzeuge den Stahlkoloss an der Elbe. Bei seiner Eröffnung in Jahr 1974 war kaum vorstellbar, dass es einmal Schiffe schwerhaben werden, darunter durchzufahren. Bei einer Durchfahrtshöhe von rund 54 Metern, je nach Wasserstand, war dies auch viele Jahre kein Problem. Mittlerweile schaffen viele Containerschiffe eine Unterquerung auf Grund ihrer Größe nicht mehr und haben damit keine Zufahrt zum Containerterminal Altenwerder. Eigentlich sollten die Planungen für ein Nachfolgebauwerk schon längst laufen. Die wuchtigen Träger, deren 88 Stahlseile die Brücke halten und ihr stabiler Charme, hat die Köhlbrandbrücke längst zu einem Wahrzeichen der Hansestadt werden lassen. Allerdings eines mit einem sich nähernden Ablaufdatum. Die Nutzungszeit der „Köhle“ wird in den nächsten Jahren, trotz umfassender Sanierungen und laufender Reparaturen, enden. Um den Bund finanziell mit ins Boot zu nehmen, wurde die Köhlbrandbrücke am 1. Februar 2021 zur Bundesstraße aufgewertet. Sie bildet nun den nördlichen Startpunkt der B3, die in Deutschland auf einer Gesamtlänge von rund 760 Kilometern bis an die Schweizer Grenze führt. Ein Ersatzbauwerk in Form einer neuen Brücke galt lange Jahre als favorisierte Lösung. Im Zuge verschiedener Machbarkeitsstudien rückte dann ein doppelstöckiger Tunnel in den Fokus, der als Alternative sowohl für autonom fahrende Containertransporter, als auch für Fahrzeuge geeignet sein könnte. Inzwischen setzt wieder ein Umdenken in Richtung Brücke ein, was vermutlich auf wirtschaftliche und bautechnische Gründe zurück zu führen ist. Ein zweites, zukünftig fast parallel zur derzeitigen Köhlbrandquerung verlaufendes Bauwerk, soll die Süderelbbrücke der A26 werden. Mit dem Bau der A26 als Hafenpassage, ehemals Hafenquerspange, wird eine Lücke im überregionalen Bundesfernstraßennetz geschlossen. Die Planungen hierfür schreiten bereits weiter voran. Noch in diesem Jahr werden laut DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) Pfahlprobebelastungen an vier Orten in den Stadtteilen Moorburg und Wilhelmsburg durchgeführt. Wie die Finanzierung für solche Mammutprojekte gestemmt werden soll steht derzeit noch nicht fest. Der geplante Trassenverlauf mit der Süderelbbrücke im Rahmen des Neu- baus Ost der A26 (Hafenpassage), die fast parallel zur heutigen Köhlbrandbrücke verlaufen soll Visualisierung: © DEGES 15

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