Fachbericht Wünschelrute für geotechnische Erkundungen? Geophysikalisch-neurologischer Erklärungsansatz für die Funktionsweise von Wünschelruten Ronald Grube, GEOTOP GbR Grube + Grote Antennen ausgestrahlt werden können. Diese Erkenntnis lässt sich auf den anatomischen Bau eines menschlichen Körpers übertragen. Innerhalb des menschlichen Körpers pulsiert mit einer Frequenz von ca. 50 – 60 Hertz ein Wechsel(blut) strom als elektrisch leitfähiges Dielektrikum. Dabei werden über die menschlichen Antennen in Form von Armen und Beinen (und den Schläfen am Kopf) elektromagnetische Wellen ausgesandt. Die ausgesendeten elektromagnetischen Wellen sind unabhängig von der Bekleidung und durchdringen sogar den Boden von Kraftfahrzeugen. Über die Beine gelangen dabei zwei parallele elektromagnetische Wellen in den Untergrund und regen die Elektronen innerhalb von Bodensubstraten, Flüssigkeiten und metallischen Körpern zu eigenen Schwingungen an. Diese Schwingungen könnten eine deutlich höhere Frequenz aufweisen, als die Ausgangswellen. Zwischen den beiden elektromagnetischen Wellen wird wiederum ein elektrisches Feld aufgebaut, sofern die Frequenzen zeitlich versetzt sind (time domain wie bei der TDR-Sonde). Das elektrische Feld zwischen beiden Wellen wird wiederum vom dazwischen liegenden Dielektrikum bzw. vom dazwischen liegenden elektrischen Widerstand beeinflusst. Bei Änderung des elektrischen Feldes (bzw. des Potentials) kommt es zu einer Rückkopplung mit den ausgesandten Wellen, wobei die Füße diese Änderungen wie zwei Antennen empfangen. Diese Signale (bzw. Potentialänderungen) werden an die „Handantennen“ und den darin befindlichen „Wünscheldraht“ weitergeleitet. Um die Potentialänderung wieder auszugleichen, setzt sich der Draht in Bewegung. Je stärker die Potentialänderung ist, desto heftiger ist der Ausschlag des Drahtes. Es ist mit diesem Erklärungsansatz begründbar, weshalb die Wünschelrute auf einem Bein oder nur mit einem Arm nicht funktionieren kann. Damit ist das Paradigma der „Radioästhesie“ widerlegt. Die Weiterleitung des Signals zur Potentialänderung von den „Beinantennen“ in die „Armantennen“ erfolgt über „Neuronen“. Diesem Ansatz Geotope vermitteln Einblicke in die Erdgeschichte und geben auch Informationen zur jüngsten geologischen Vergangenheit einschließlich anthropogener Beeinflussungen. Diese sind oft unterirdisch archiviert und nicht sichtbar. Wir Geowissenschaftler der GEOTOP-Gesellschaft für Baugrund- und Umweltuntersuchungen öffnen solche „Archive“ seit nunmehr über 20 Jahren – meist bringen wir mit Hilfe von Sondierungen „die Wahrheit ans Licht“. Erste wichtige Erkenntnisse liefert uns dabei ein einfacher gebogener Draht – eine zeitgemäße Abwandlung der „Wünschelrute“. Der Sondierung geht üblicherweise eine Überprüfung des Sondier-Ansatzpunktes mit der „Wünschelrute“ voraus, um die Bohrfreiheit festzustellen. Aber auch für andere Fragestellungen nutzen wir diese Erkundungsmethode. So konnten wir in Duisburg Zusammenhänge von Gebäuderissen mit tektonischen Störungszonen mit Hilfe solcher Messungen herstellen. Im Bergaer Sattel in Thüringen konnten mit dieser Untersuchungsmethodik unterirdische Stollen von bis zu 200m Tiefe kartiert werden. In einer Sporthalle in Berlin-Lichtenberg ließen sich auf diese Weise Grabgänge von Wanderratten nachweisen, die für Schäden an der Bodenplatte und unter Streifenfundamenten gesorgt hatten, gleichzeitig konnten dadurch Lösungswege aufgezeigt werden. Routinemäßig detektieren wir – auch auf Anfrage – die Verläufe von unterirdischen Regenwasser- und Abwasserrohren etc. Selbst alte Fundamente lassen sich detektieren. An Deichkörpern (oder auch für andere Fragestellungen) können unterirdische Moor-Strukturen nachgewiesen werden. In der Altlastenerkundung ist die Lage unterirdischer Tanks (oder auch deren Verfüllungen) von Interesse. Mit Hilfe der „Wünschelrute“ können alle möglichen Anomalien festgestellt werden, die in der elektrischen Leitfähigkeit von ihrer Umgebung abweichen. Zur Erklärung der Funktionsweise der Wünschelrute wird zunächst eine allgemein anerkannte physikalische Erkenntnis herangezogen: Nach FITZ-GERALD werden durch Wechselströme elektromagnetische Wellen induziert, die über 116
RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=