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11 Redak�on | FUNK Interna�onal Austria GmbH Eine enge Zusammenarbeit zwischen Planern, Bauunternehmern und Subunternehmern ist unerlässlich, um einen effek�ven Wasser- und Feuch�gkeitsmanagementplan zu entwickeln und umzusetzen, der die strukturelle Integrität des Gebäudes während des gesamten Bauprozesses sicherstellt. Ein weiteres Risiko, welches in unseren Breitengraden aktuell noch kein großes Thema darstellt, welches sich jedoch in Zukun� aufgrund des Klimawandels ändern kann/ wird, sind Termiten und Insekten. Die Verhinderung von Termiten- und Insektenbefall ist ein wesentlicher Aspekt in allen Bauphasen von Gebäuden aus Massivholz. Während der Entwurfsphase ist es wich�g, darauf zu achten, für das zukün�ige Objekt direkten Bodenkontakt zu vermeiden und physische Barrieren oder geeignete Fundamente einzubauen. Termitenbefall tri� in der Regel allmählich auf und wird sich angesichts kurzer Bauzeiten im Regelfall erst nach Fer�gstellung des Projekts realisieren. Während der Bauphase sollten dennoch Vorbehandlungen durchgeführt und eine trockene Lagerung von Holz gewährleistet werden, um das Risiko von Befall zu minimieren. Die Kontrolle des Feuch�gkeitsgehalts ist auch hier entscheidend, ebenso wie regelmäßige Inspek�onen, um Anzeichen von Befall frühzei- �g zu erkennen und zu bekämpfen. Zusätzliche Maßnahmen wie das Abdichten von Rissen und eine ordnungsgemäße Entwässerung des Gebäudes tragen ebenfalls zur Vermeidung von Schäden durch Termiten und andere holzbohrende Insekten bei. Redak�on: Vielen Dank für diesen ersten Überblick. Herr Heinisch: wo sehen Sie weitere Risiken? Heinisch: defini�v im Bereich der Naturgefahren. Der Massivholzbau bietet verschiedene Vorteile in erdbebengefährdeten Regionen, darunter Flexibilität, geringes Gewicht und duk�le Verbindungen. Aufgrund des rela�v neuen Baukonzepts sind jedoch insbesondere bei Holzhochhäusern Vorsicht und konserva�ve Ansätze bei der Planung geboten. Die Beratung durch Experten, die Einhaltung von Bauvorschri�en und die Durchführung umfassender Tests sind entscheidend für die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit von Massivholzbauten in erdbebengefährdeten Gebieten. Aufgrund seiner Steifigkeit, Fes�gkeit und den zahlreichen Nagelverbindungen ist der Holzbau geeignet, Winddruck zu widerstehen. Dennoch können extreme Windkrä�e Schäden verursachen, insbesondere Tornados oder Wirbelstürme. Während der Bauphase sind daher mehrere Maßnahmen zu empfehlen, die die Auswirkung von Stürmen minimieren. Hierzu zählen u.a. die Sicherung von Materialien auf der Baustelle, die Stabilisierung von Schalungen, die regelmäßige Reinigung der Baustelle sowie entsprechende Absicherungen für Kräne. Auch Überschwemmungen stellen ein erhebliches Risiko für Holzgebäude dar. Die mit derar�gen Schäden einhergehenden erforderlichen Arbeiten (Trockenlegung und Reparatur) können zu erheblichen Bauverzögerungen führen. Daher sollte bereits in der Planungsphase darauf geachtet werden, den Bau in hochwassergefährdeten Gebieten zu vermeiden. Zudem empfiehlt sich die Errichtung des ersten Stockwerkes in Beton oder Stahl sowie die Verwendung von Holzwerkstoffen mit erhöhter Feuch�gkeitsbeständigkeit. Auch sollte das Augenmerk auf eine verbesserte Abdichtung der Gebäudehülle gerichtet werden. Redak�on: welche Erfahrungen haben Sie im Zuge der Ausschreibung von Versicherungen für Projekte in Holz- bzw. Holzhybridbauweise gemacht? Wagner: obwohl diese Bauweise bereits seit über 10 Jahren umgesetzt wird, ist festzuhalten, dass sich die Versicherung von Bauprojekten in Holzmassiv- bzw. Holzhybridbauweise noch etwas schwierig gestaltet. In Ermangelung von Erfahrungswerten zeigt sich der Versicherungsmarkt in diesem Bereich noch sehr zurückhaltend. Die Versicherer haben intern hier sehr strenge Zeichnungsrichtlinien, was dazu führt, dass sich manche Versicherer bei derar�gen Projekten überhaupt nicht engagieren möchten und keine Angebote legen. Daher ist ein umfangreiches Risikomanagement, d.h. vollumfängliche Transparenz des Bauherren hinsichtlich der für die Risikobeurteilung durch die Versicherer erforderlichen Punkte, essenziell und bleibt hier der Schlüssel für eine adäquate und vollumfängliche Versicherungslösung. Es ist unsere Aufgabe als Systemhaus für Risikolösungen, die Sensibilität des Kunden in diesem Bereich zu stärken um risikoadäquate Versicherungslösungen den Kunden anbieten zu können. ■ FUNK Interna�onal Austria GmbH A-1010Wien Lugeck 1 T +43158910-0 welcome@funk-austria.com www.funk-austria.com Mag. Barbara Wagner Leiterin Funk BauRisk & Real Estate Division von Funk Interna�onal Austria GmbH Foto: © Funk Interna�onal Austria GmbH

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