Projekte Zahlen – Daten – Fakten Sanierung Schloss Wolfurt Bauherr: Marktgemeinde Wolfurt Architektur: querschnitt architekten Baubeginn: Bauphase II Mai 2023 Fertigstellung: Bauphase II Nov. 2023 Die Marktgemeinde Wolfurt erwarb das Schloss vom letzten privaten Besitzer Peter Alexander Schindler im Jahre 2017, nachdem die Industriellen-Familie das Domizil seit 1937 besessen hatte und seine Geschicke, insbesondere den Wiederaufbau nach dem Großbrand 1939, wesentlich mitbestimmt hatte. Dass die Gemeinde das Bauwerk samt 40.000 Quadratmeter großer Liegenschaft erwerben konnte, ermöglichte die Umsetzung eines öffentlichen Nutzungskonzepts. Dieses hat zwei Aspekte: Zum einen wird das Schloss für Veranstaltungen vermietet. Dafür wurde in einem ersten Bauvorhaben nach den Plänen des Wolfurter Architekturbüros querschnitt architekten der Palas umfassend saniert und die Räumlichkeiten so adaptiert, dass sie sich für Veranstaltungen unterschiedlichster Art eignen (wir berichteten darüber in architektur vorarlberg 2023/24). Zum anderen fasste die Gemeinde den Plan, das Schloss in das umfangreiche Wanderwegenetz, der näheren Umgebung zu integrieren und die Liegenschaft für Spaziergänger, Wanderer zumindest teilweise zu öffnen. Das zuletzt realisierte Bauvorhaben betrifft beide Aspekte der künftigen Nutzung und verbindet sie. Es umfasste die Neugestaltung der zum Tal orientierten Terrasse, die einen beeindruckenden Panoramablick auf die umgebende Landschaft eröffnet. Mit dem einfachen, fast minimalistischen Zubau von querschnitt architekten gelang es, dem Schloss, dessen Bauteile aus unterschiedlichen Epochen stammen, schließlich ein zeitgenössisches Element hinzuzufügen, das aber nicht aus dem Zusammenhang fällt, sondern mit der einfachen kubischen Form den wuchtigen Charakter der ehemaligen Wehrburg aufgreift. Auch die Materialisierung mit Stahl und Streckmetall schafft eine Assoziation zur martialischen Welt des Mittelalters. Zentrales Element des Zubaus ist die große Terrasse, die man von den Veranstaltungsräumen aus betreten kann. Wichtig ist aber auch die Treppe, die über eine Zwischenebene den vorgelagerten Garten mit der Plattform verbindet. Sie ermöglicht nicht nur die Verlagerung von Veranstaltungen auf die Grünfläche, sondern öffnet umgekehrt die Terrasse für Spaziergänger und Wanderer. Dass jetzt also das Schloss nicht nur für Veranstaltungen vermietet wird, sondern dessen Außenflächen teilweise auch öffentlich zugänglich gemacht werden, bringt Burg und Bürger einander näher, als sie es in den vergangenen Jahrhunderten vielleicht jemals waren. Foto: © Philipp Salzgeber Foto: © Philipp Salzgeber Foto: © Philipp Salzgeber 7
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