architektur vorarlberg 2024

Projekte Zahlen – Daten – Fakten The Unit, Dornbirn Bauherr: Inside96 Architektur: heim.müller.partner architektur Baubeginn: Herbst 2021 Fertigstellung: Frühjahr 2023 In Dornbirn Hatlerdorf entstand an einem Bauplatz, wo zuvor ein altes Rheintalhaus gestanden hatte, ein zeitgemäßes Stadthaus („The Unit”) mit gemischter Nutzung, dass sich mit seinen zwei winkelförmig angeordneten Gebäudeteilen an dem Straßeneck Hatlerstraße/Michelstraße orientiert und dieses mit seiner ebenerdigen Geschäftsfläche belebt. Die Architektur des Gebäudes bewegt sich geschickt zwischen den Anforderungen, die die urbane Lage heute an das Gebäude stellt und einer subtilen Hommage an das historische Bestandshaus, das aufgrund seiner Baufälligkeit abgebrochen werden musste. So wählte man sowohl für das an der Hatlerstraße traufständig situierte Kopfgebäude als auch für den an der Michelstraße gelegene zweiten Gebäudeteil ein stark geneigtes Satteldach. Das Erdgeschoss des größeren Hauses ist zur Gänze als großflächig verglastes Geschäftslokal gestaltet, während die auskragenden und auf einzelne verputzte Mauerscheiben gestützten Wohngeschosse mit einer stehenden Holzschalung versehen sind. So wird die gemischte Nutzung ablesbar und die drei Wohngeschosse (OG1, OG2 und DG) erscheinen aufgrund des transparenten Sockels als schwebend leicht. Die Höhe des Gebäudes wird optisch so gebrochen, dass auch in dieser Hinsicht ein Zusammenhang zum abgerissenen Einhof gewahrt bleibt. Die Fassadengestaltung orientiert sich in origineller Weise an historischen Bauformen. In die einzelnen Latten wurden beidseitig an den Rändern geometrische Ornamente gefräst, die, an alte Holzbalkone erinnernd, ein abstraktes Muster ergeben. Der zweigeschossige und rechtwinklig anschließende Bauteil wurde in Schindeln gehüllt. Die Unterschiedlichkeit der Fassadengestaltung unterteilt das Volumen und stimmt das als funktionale Einheit errichtete Gebäude auf die umgebende kleinteilige Wohnbebauung ab. Eine grünliche Holzlasur vereint die beiden, mit unterschiedlichen Holzfassaden gestalteten Gebäudeteile zu einem gesamtheitlichen Ensemble. Das Gebäude wurde dominant an den Straßenraum herangerückt, in Kombination mit der „L-Förmigen“ Gebäudepositionierung bildet sich ein privater Hof, welcher als Garten gestaltet ist und durch die Bewohner bespielt werden kann. Gemietet wurde die gesamte Wohnfläche vom Verein pro mente. Dabei handelt sich um eine soziale Einrichtung, die Jugendlichen mit seelischen Erkrankungen ein betreutes Wohnen bietet. Zu diesem Zweck wurden im Dachgeschoss des größeren und im Erdgeschoss des kleineren Gebäudes komfortable Gemeinschaftsräume für geselliges Zusammenkommen angelegt. Vergangenheits- und Gegenwartsbezug Ein Projekt des Büros heim.müller.partner architektur Foto: © Michael Kempter Foto: © Michael Kempter 10

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