architektur schleswig-holstein 2023

Bauherr HP&P Gruppe Projekt-Partner Ingenieurbüro Dyck GbR, Bad Schwartau m-design Objekteinrichtungs GmbH, AUT-Klagenfurt am Wörthersee Zahlen – Daten – Fakten Bauvorhaben: Wohnquartier Schlie Leven, Schleswig Bauherr: HP&P Gruppe Architektur: HP&P Generalplanung GmbH Gesamtareal: rund 32 Hektar Erster Bauabschnitt: rund sieben Hektar Fertigstellung erster Bauabschnitt: voraussichtlich 2026 Schlie Leven Im Herbst 2021 fiel der Startschuss für die Bebauung der ersten rund sieben Hektar Fläche. Die Bebauung umfasst Strandhäuser zum Wohnen, Senioreneinrichtungen, ein Boardinghouse, ein Hotel, eine Kindertagesstätte, Gastronomieangebote, ein Ärztezentrum sowie weitere medizinische Dienstleistungen, Büroflächen und Einzelhandel. Der Uferbereich von Schlie Leven wird über eine attraktive Promenade mit diversen Freizeitangeboten verfügen. Daher formulierte die Stadt Schleswig die Auflage, die Zugänglichkeit dieser Bereiche inklusive dortiger Grünflächen der Öffentlichkeit zu belassen. Auch das kulturelle Angebot wird weiter ausgebaut. Hierfür saniert die Stadt Schleswig ein bestehendes Gebäude und rundet mit dem neuen Theater das geplante Gesamtquartier ab. Allein die Seniorenresidenz umfasst 133 Betten mit einem integrierten Pflegezentrum sowie 50 Wohneinheiten für betreutes Wohnen. Will man heutige Wohnquartiere umsichtig und zukunftsfähig gestalten, bedarf es einer verantwortlichen Planung, die das Klima, die Mobilität, eine smarte Vernetzung, innovative Energiekonzepte und eine hohe Lebensqualität inkludieren. So wurde für das innovative Energiekonzept mit den regionalen Stadtwerken eine bereits in anderen Quartieren erprobte Versorgungsstruktur des sogenannten Kalten-Nahwärme-Netzes entwickelt, das für Schlie Leven noch erweitert wird. Die zu benötigende Energie wird dazu klimaschonend nicht nur aus dem Erdreich, sondern obendrein aus dem Abwasser gewonnen. Ziel ist es, einen hohen Anteil erneuerbarer Energien in die Wärmeerzeugung zu integrieren und hohe Wärmeverluste – wie sie etwa bei einer klassischen Fernwärmeerzeugung auftreten – zu vermeiden. Die Neubauten im östlichen Teil des Quartiers werden zukünftig mit einer Vorlauftemperatur von maximal 45°Celsius versorgt. Dieses Temperaturniveau ist für die Heizwärmeversorgung bereits ausreichend. Herkömmliche Fernwärmenetze arbeiten hier mit 70° – 80° Celsius. Das LowEx genannte Wärmenetz ist für insgesamt 1.200 Wohneinheiten mit einem Wärmebedarf von ca. 5,4 Gigawattstunden pro Jahr und einer Heizleistung von rund 2,5 Megawatt ausgelegt. Hierfür wurde auf einer Fläche von 10.000 m² mit insgesamt 25 km Rohrleitungen ein Erdwärmekollektorfeld angelegt. Zwei Sole-Wasser-Großwärmepumpen mit jeweils 500 KW Heizleistung werden zudem Umweltenergie aus einer nahegelegenen Abwasserleitung beziehen. Der dafür notwendige Strom kommt von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sowie von Photovoltaik-Modulen. Visualisierung: © HP&P Generalplanung GmbH Visualisierung: © HP&P Generalplanung GmbH 75

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