architektur tirol 2023/24

Streckenabschnitt A12 Inntal Autobahn zwischen Zirl und Landeck plante, während Arno Fessler (in Zusammenarbeit mit Anna Viader und Anton Widauer), für den Abschnitt A12 zwischen Kufstein und Hall ein Gestaltungskonzept entwickelte. Zu bemerken ist, dass diese Konzepte jeweils den gesamten Streckenabschnitt betreffen, dann aber von der ASFINAG in Form einzelner Baulose nach und nach umgesetzt werden. Das Konzept Wakonigs priorisiert den Fluss des Verkehrs und eine möglichst harmonische Einbettung desselben in die Landschaft. Die baulichen Elemente treten dezent in den Hintergrund. Seine Lärmschutzwände bestehen aus einem Sichtbetonsockel und Wandverkleidungen aus Holzbeton (innen und außen), deren horizontale Profilierung durch keine vertikalen Elemente unterbrochen wird, sodass die Struktur ruhig am Fahrer vorbeizieht. Der Holzbeton kann in Leichtbauweise auch bei Brücken verwendet werden, weshalb eine gleichmäßige Gestaltung des gesamten Streckenabschnitts möglich ist. Für Variationen sorgen die unterschiedlichen Grautöne, in denen die Absorber gefärbt sind, und die immer wieder eingeschnittenen Sichtschlitze, die stellenweise die Landschaft durch Ausblicke ins Gesichtsfeld des Fahrers bringen. Im Unterinntal verändert sich der Charakter der Landschaft. Das Tal wird breiter und die Landschaft weniger schroff, außerdem bildet das Unterinntal einen fast durchgehenden urbanen Siedlungsraum. Darauf reagiert das vom Architekturbüro Fessler in Zusammenarbeit mit den Architekten Anton Widauer und Anna Viader entwickelte Konzept in differenzierter Weise: entsprechend der Heterogenität des umgebenden Raumes (Landschaft, städtische Siedlungen, Gewerbegebiete) wird eine verbreiterte Materialpalette verwendet: neben dem bewährten Holzbeton, kommen Holzlatten, Streckmetall, Trapezlochblech und für die Ausblicke Glas zum Einsatz. Entsprechend den vertikalen Gebäudeformen im Siedlungsbereich werden auch vertikale Strukturen in die Innen- wie Außenansichten integriert: z.B. durch stehende Holzlattenfelder. Ebenfalls an die urbanisierte Umgebung angelehnt, ist die Form der Wände, wie sie sich durch die Kombination der einzelnen Materialien ergibt. Schräg geführte Materialtrennlinien reagieren einerseits dynamisch auf die Geschwindigkeit der Autofahrer, andererseits ermöglichen sie ein abstraktes Spiel mit den Konturen der Landschaft. Zugleich stellen sie Bezüge zu den Formen der Bebauung im Talboden her. Visualisierung: © Fessler, Viader, Widauer Projekt Visualisierung: © Wakonig Visualisierung: © Wakonig 15

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