architektur bern / basel 2023/24

65 Erweiterung des öffentlichen Strassenraums Der Aussenraum rund um das Gebäude wird als Erweiterung des öffentlichen Strassenraums verstanden und soll sowohl Orte zum Verweilen als auch Orte für spontane Kontakte bieten. Im Projekt entwickelt sich vor dem Haus räumlich ein kleiner Platz mit der Bushaltestelle und dem Eingang zur Post. Ein Zierbaum, ein Brunnen und Sitzbänke, die auf einer Mergelfläche platziert werden, stärken den Platzcharakter zusätzlich und wirken adressbildend. Ab dem Gebäudeknick haben die Aussenräume eher halböffentlichen Charakter. Diese Bereiche werden von den Besuchern der Nutzungen im Erdgeschoss und von den Hausbewohnern genutzt. Die Umgebung ist schlicht, mit wertigen Materialien und Bäumen, wie Kirsche und Feldahorn gestaltet, die das Holzhaus stimmig begleiten und zusammen mit den Staudenpflanzungen saisonale Akzente setzen. Der Entwurf entwickelt so den Genius Loci von Jegenstorf auf zeitgenössische Art weiter. Das Projekt entwickelt sich aus einer Neuinterpretation der BauernhausTypologie heraus. Anstatt, dass Wohn- und Stallteil die Volumetrie gestalten, strukturieren offene Fassadenteile, wie der Laubengang im Nordosten und die Balkone im Südwesten, die Längsfassaden des Neubaus. Die stirnseitigen Balkone prägen den Ausdruck auf der Schmalseite des Gebäudes und geben der Fassade auf der Bernstrasse einen repräsentativen Charakter. Das im Prinzip symmetrische Satteldach folgt dem Fussabdruck des Gebäudes. Die Knicke in der Volumetrie und die dadurch entstehenden leicht schrägen Trauflinien strukturieren das Gebäude in der Länge und nehmen Bezug zu den verschiedenen Situationen im Aussenraum. Die Adressierung des Gebäudes erfolgt für die Post oder andere Drittnutzungen über die Bernstrasse. Der Eingang zu den Wohnungen ist seitlich am nordöstlichen Zufahrtsweg angeordnet. Der Laubengang erlaubt ungezwungene informelle Begegnungen zwischen den verschiedenen Mieterschaften. Bewusst wird zur Kontaktförderung auf eine unterirdische Parkierung verzichtet und die Küchen auf die Treppenanlage orientiert. Die Zugänge direkt von aussen in die privatenWohnungen vermitteln das Gefühl von Individualität. Architektur arb ArchitektenQ Visualisierung © arb architekten Q AS Aufzüge AG, Reinach Q Griesser AG, Bern, Pratteln Q Seferi GmbH, Münchringen Projekt-Partner 1RUGZHVW )DVVDGH 6GZHVW )DVVDGH Zeichnung © arb architekten

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