architektur bern / basel 2023/24

28 In Zusammenarbeit mit dem Architektenteam der BÜRO KONSTRUKT AG gewann ANLIKER unter dem Projektnamen «Pfifferling» den ausgeschriebenen Gesamtleistungswettbewerb. Der Zeitplan war sportlich. Im März 2020 erteilte die Gemeinde die dafür nötige Baubewilligung. Die Firma A. Kamber AG, eine Unternehmung der ANLIKER-Gruppe, wurde mit den Baumeisterarbeiten beauftragt, die bis Juni 2021 terminiert waren. Die weiteren Ausbauarbeiten wurden innerhalb kurzer Zeit erledigt, so dass zu den Herbstferien ein Umzug in das neue Schulgebäude möglich wurde. Das Ende der 1960er Jahre errichtete Schulgebäude, war in einem wirtschaftlich nicht mehr zu sanierenden Zustand und wurde nach der Eröffnung des östlich gelegenen Neubaus abgebrochen. Neben den baulichen Mängeln war es auch der Bedarf an einer modernen Erweiterung von Schulraum, der mit Zustimmung der Einwohnergemeinde zu dem Neubau führte. Mit 16 Klassenzimmern, acht Gruppenräumen sowie 20 Zusatzräumen, darunter einem Mehrzweckraum für bis zu 150 Personen, hält der Neubau auf vier Geschossen viel Platz bereit. Grauer Sichtbeton, Eichenholz, viel Glas und Licht empfangen Schüler, Lehrer und Besucher. Die Lehrer entscheiden individuell, welcheTischanordnung sie für ihre Schüler wünschen. Die rund 3.500 Schulmöbelteile sind dafür teilweise mit Rollen ausgestattet, damit das «bewegte Lernen» im wahrsten Sinne desWortes umgesetzt werden kann. Alle Schüler sitzen an Einzelpulten, die mobil immer wieder neu angeordnet werden können und auch in einer stehenden Position nutzbar sind. Im Erdgeschoss liegt die Aula mit der Schulküche sowie das Instrumentenzimmer in der Nähe des Musikzimmers, das sich im Untergeschoss befindet. Büroräume für die Schulleitung und einige Fachzimmer schliessen sich im ersten Obergeschoss an, bevor in den folgenden Obergeschossen die Klassenzimmer eingerichtet sind. Es liegen immer zwei Klassenräume nebeneinander, die ein gemeinsamer Gruppenraum verbindet. Ein Mehrzweckbereich vor den Klassenräumen, der sowohl als Garderobe, wie auch als Pausenraum und Lernlandschaft dient, erschliesst den Zugang zum Balkon. Er lädt zum Lernen an der frischen Luft ein und versorgt durch die grosszügigen Fensterflächen die dahinterliegenden Räume mit viel Licht. Von hier aus hat man auch tolle Aussichten auf die umliegende Region. Seit dem Abbruch des alten Schulgebäudes, reichen die fantastischen Ausblicke in alle vier Himmelsrichtungen. Die frei gewordene Fläche wurde inzwischen mit einem Amphitheater und einem Pflanzenlehrpfad neu geordnet. Die Hauptzugänge zum Schulhaus schützen Kollonaden, die die Besucher direkt in die luftige Eingangshalle führen. Im Foyer des Erdgeschosses hilft der Terrazzo-Bodenbelag den Innen- mit dem Aussenraum zu verweben. Der Neubau fasst den Pausenraum präzise und bildet mit der Turnhalle und der Velo-Parkierung einen gegen Süden offenen Hof mit Atriumcharakter. Ein «Pfifferling» wird zum Schulhaus in Buchs AG Viel Platz für «bewegtes Lernen» Architekten Q Büro Konstrukt, Architekten ETH SIA BSA Foto © Kuster Frey

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