architektur zürich ostschweiz 2022

19 Das typische Bild der Zürichsee-Häuser mit ihren zum See hin orientierten Giebelfassaden prägt schon heute die Silhouette des Restaurants Frohberg. Der Ersatzneubau wird dieses Thema aufnehmen und mit einem «Querschiff» eine regelrechte Giebelfassade zum See schaffen. Diese Entscheidung greift bis auf das Niveau des Rebberges und verhält sich ambivalent als landschaftliche Mauer oder als Fassade. Die vorhandene Terrassenmauer tritt in einen spielerischen Dialog mit der Mauer der Giebelfassade. Das Haus steht auf der Mauer und ist die Mauer. Der Ostteil des Restaurants lehnt sich an die alte Struktur an und greift das Thema der kräftigen Giebelwände wieder auf. Der neue rechtwinklig dazu gestellte Hausteil sucht mit ebenfalls kräftigen Giebelwänden bewusst die Verwandtschaft und bildet eine Art Ensemble vereint unter einem Dach. Die Restaurantterrasse liegt in direktem Bezug zur Gaststube an bester Aussichtslage. Mit ihren heiteren Sonnenschirmen versprüht sie eine ungezwungene Atmosphäre und wird über 160 Plätze verfügen. Die bestehende Terrassenmauer wird in Richtung Osten versetzt und neu als naturnahe Trockensteinmauer wieder aufgebaut. Der neue Garten auf Rebbergniveau lässt unabhängig vom Tagesbetrieb eine weitere Aussenraumnutzung zu, ebenfalls mit hervorragender Aussichtssituation. Der bestehende Ostteil des Hauses leistet wie auch heute schon mit der Gaststube, der Küche und der Wohnnutzung den Hauptteil der Nutzung. Das neue Querschiff beinhaltet den Saal. Er nimmt 70 Plätze der insgesamt 140 Plätze im Innenraum auf. Im Süden wird die Fassade so gegliedert, dass sie mit einem optimalen Rhythmus auf die Bestuhlung und Aussichtssituation reagiert. Die einfache räumliche Organisation mit einem Gastraum an der Aussichtssituation und einem zudienenden Rücken lässt ökonomische Abläufe zu. Die einmalige Lage des Restaurants Frohberg verschafft dem Betrieb heute schon einen unverwechselbaren Charakter. Atmosphärisch gilt es hier neue Räume zu kreieren die vom ersten Tag an die Gäste willkommen heissen. Ein Haus steht auf der Mauer und ist die Mauer Ersatzneubau für das Restaurant Frohberg über dem Zürichsee Architektur Peter Moor ■ Zahlen – Daten – Fakten Ersatzneubau Restaurant Frohberg, Stäfa Bauherr: Gemeinde Stäfa Architektur: Peter Moor GmbH Architekt ETH/SIA, Zürich Planerteam: Peter Moor, Muriel Kuonen Gina Kohlik (Projektleiterin) Auftragsart: Studienauftrag im Einladungsverfahren, 1. Preis Bauleitung: Fabian Wullschleger, Peter Moor GmbH, Zürich Bauingenieur: Marti + Dietschweiler AG, Männedorf Elektro-Engineering: R+B engineering ag, Zürich Fertigstellung: geplant 2024 Visualisierung © Nightnurse Images, Zürich Visualisierung © Peter Moor GmbH, Architekt ETH SIA, Zürich

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