architektur zürich ostschweiz 2022

180 Im Juni 2022 eröffnete das neue Hallenbad in Appenzell. Mit einem gemeinsamen Einschwimmen wurde das neue Bad von den BesucherInnen in Besitz genommen. Es galt dabei eine Distanz von 65.640mgemeinsam zu schwimmen. Dies entspricht der Anzahl vergangener Stunden seit der Schliessung des alten Hallenbades. Dieses Ziel erreichten die SchwimmerInnen bereits am ersten Eröffnungstag. Am zweiten Tag startete die Schwimmdistanz aufs Neue und insgesamt kamen so am Eröffnungswochenende rund 127.700 m zusammen. Das Hallenbad ist damit bei seinen Besuchern angekommen, bietet es doch eine grosse Chance für die ganze Region. Angeknüpft an die Appenzeller Badetradition nimmt es durch seine Lage und seine Grösse eine Hauptrolle unter den lokalen Bädern ein. Der moderne Holzbau steht werbewirksam für eine neue Bäderkultur. Reminiszenzen an die ortstypischen, kassettierten Fassaden schaffen den Bezug zumOrt, interpretieren die architektonische Charakteristika jedoch neu. Als Haupthaus verleiht es der Thematik etwas Majestätisches und versprüht zugleich eine filigrane Leichtigkeit und Eleganz. Das neue Bad in Appenzell sucht das Gleichgewicht zwischen stolz und einfach, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Peter Moor Architekten waren bei der Suche erfolgreich und entwickelten ganz im Sinne dieses Gleichgewichts eine städtebauliche Form, die sich wie ein Puzzlestück in die neue Volumetrie zwischen den benachbarten Bauten einfügt. Seine windradartige Form sucht den Dialog, füllt die Lücke auf und fungiert als Gelenk zwischen den grossmasstäblichen Bauten entlang der Hauptstrasse. Dank der Gliederung entsteht eine masstäblich verträgliche Situation; überdies bieten die drei beziehungsweise vier in sich verschmolzenen Körper eine ideale Figur für die räumliche Aggregation des geforderten Raumprogrammes. Equilibre, ein Haus im Gleichgewicht Das neue Hallenbad in Appenzell hat seine Mitte gefunden Architektur ■ Peter Moor Foto © Roger Frei Zahlen – Daten – Fakten Hallenbad Appenzell Bauherr: Kanton Appenzell Innerrhoden Architektur: Peter Moor GmbH Architekt ETH/SIA, Zürich Planerteam: Peter Moor David Meier (Projektleiter) Yannick Zindel Muriel Kuonen Landschaftsarchitektur: Fässler Freiraumplanung AG, Wil Bauleitung, Kosten- und Terminplanung: Bau-Data AG, Baumanagement, Buchs Bau- und Holzbauingenieur: Holzbaubüro Reusser GmbH, Winterthur Brandschutz: SJB Kempter Fitze AG, St. Gallen Fassadenplanung: Mebatech AG, Ingenieurbüro für Metallbautechnik, 5400 Baden Brandschutz, GA, Sicherheit: Amstein + Walthert St. Gallen AG Zuständig für die Planung von: Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär (HLKS) Badewasser (BW), Edelstahlbecken (CNS) Gebäudeautomation (GA): Kannewischer Ingenieurbüro AG, Cham Baumanagement: Bau-Data AG, Buchs (SG) Bauingenieur: Synaxis AG, Zürich Geschossfläche: ca. 3.222 m² Fertigstellung: 2022

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