architektur zürich ostschweiz 2022

144 Wer sich dem ungewöhnlichen Wohnhaus nähert, steigt zunächst ein in die Kulturgeschichte der Schweizer Landwirtschaft. Gelegen in einer Weilerzone obliegt die Bebauung dort einem besonderen Gestaltungsplan. Er dient der Erhaltung von Kleinsiedlungen, lässt aber auch eine massvolle Entwicklung zu. Diese hat Architekt Boris Egli genutzt, um das Thema einer «neuzeitlichen Wohnscheune» zu entwickeln. Rund 15 Häuser bilden die Weilerzone und präsentieren sich als eine Baugruppe traditionellen Ursprungs. Dieser Historie fühlt sich auch der Neubau des Einfamilienhauses verpflichtet. Wer genau hinschaut, entdeckt zahlreiche Reminiszenzen an ein typisches Schweizer Schüür. Der Ort ist eine der 14 Gemeinden des Bezirks Affoltern. Dank der Nähe zu Zürich mit guten Verkehrsanbindungen entwickelte sich die Kommune in den letzten Jahren vom ehemaligen Bauerndorf zu einer modernen Gemeinde am Fusse des Uetlibergs. Mit zahlreichen bekannten Ausflugszielen, Wanderwegen und immer wieder beeindruckenden Blickbeziehungen zum Zürichsee und die Glarner sowie Innerschweizer Alpen, punktet der Ort mit einem hohen Wohnwert. In Anlehnung an die historische Landwirtschaft entwarf Architekt Boris Egli ein ungewöhnliches Einfamilienhaus, das frei übersetzt als Scheune, Stadel oder Speicher bezeichnet werden könnte. In welcher Sprache Ein Schüür aus Beton und Altholz Ein ungewöhnliches Einfamilienhaus als neue Interpretation einer Weilerzone Zahlen – Daten – Fakten Einfamilienhaus Weiler im Reppischtal, Zürich Bauherrschaft: privat Architektur: BE ARCHITEKTUR GMBH BORIS EGLI dipl. Arch. FH REG A SIA, Rieden bei Baden Bauingenieur: suisseplan Ingenieure AG, Zürich Wichser Akustik & Bauphysik AG, Zürich Lichtplaner: Lichtblick Buchs Auftragsart: Direktauftrag Wohnfläche: ca. 200 m² Fertigstellung: 2022 Architektur ■ BE ARCHITEKTUR GMBH BORIS EGLI Q Landolt + Co. AG Bauunternehmung, Kleinandelfingen Projekt-Partner man auch darüber berichtet, das schweizerdeutsche Schüür diente früher als Lagerraum, sowie Arbeits- und Werkraum für die landwirtschaftliche Produktion. Es war meist ein eigenständiges Gebäude mit einer eigenen Bauform und typischen Merkmalen. Neu interpretiert finden sich einige Elemente einer klassischen Scheune wider. In demNeubau werden die Räume als geschlossene Volumen aufeinander gelagert, ähnlich der ursprünglichen Nutzung einer Schüür. Damit ergeben sich positive Raumvolumen in dem Gebäude. Foto © Fotograf Vito Stallone Foto © Fotograf Vito Stallone Foto © Fotograf Vito Stallone

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