architektur zürich ostschweiz 2022

107 gebot. Das Thema «Weiterbauen» zieht sich wie ein roter Faden durch das Projekt. Trotz des eher ländlich geprägten Gebietes, entstand so ein tiefes Gebäudevolumen, dass dem notwendigen Platzbedarf gerecht wird. Der Hauptzugang des Spitals liegt weiterhin im Norden des Bettentrakts. Die erweiterte Halle schliesst sich der Haupterschliessungsachse an und stärkt den Eingangsbereich als lebendiges Zentrum. Ergänzend zur Aussenraumgestaltung mit vorwiegend schlanken Bäumen, fügen sich die hellen Betonelemente der Neubaufassade zu langen Brüstungsbändern zusammen. ImWechsel mit den dunklen Fensterreihen entsteht so eine horizontale Gliederung, die demAuge des Betrachters auch am Bettenturm begegnet. Feine Abstufungen und Schattenwürfe innerhalb der Bänder verleihen den Fassaden eine spielerische Leichtigkeit und kaschieren die unterschiedlichen Niveaus, die das Gebäude im Innern aufweist. Die zweite und dritte Bauetappe beinhalteten die Aufstockung von Haus A, die Sanierung des Bettenhochhauses (Haus B) und die Sanierung des bestehenden Verwaltungsgebäudes (Haus C). Nach vier Jahren konnten alle Bauetappen erfolgreich abgeschlossen werden. Eine zweigeschossige Brücke übernimmt den Anschluss an den Bestand, so dass der Klinikbetrieb weiterlaufen konnte. Das flache Erweiterungsbauwerk lehnt sich an das bestehende neungeschossige Bettenhaus an. Hier galt es Lösungen zu finden, die unterschiedlichen Höhen zwischen Bestand und Neubau auszugleichen. Die zweigeschossige Passerelle bietet diese Möglichkeiten, in dem sie über leicht geneigte Rampen von einem Gebäude in das andere führt. Das gewellte und fein gelöcherte Blech, das den Verbindungsbau gegen Süden verkleidet, ermöglicht Ausblicke in die Glarner Alpen und schützt gleichzeitig vor Einblicken. Das kompakte Volumen des Erweiterungsbaus, der sich gegen Norden in die Höhe entwickelt, erlaubt im Innern eine hohe Flexibilität. Im ersten Geschoss sind die Operationssäle untergebracht und im zweiten Geschoss befindet sich die Frauenklinik. Der Höhenunterschied des Gebäudes ermöglichte auf dieser Ebene bereits eine sonnenverwöhnte Terrasse. Im dritten Obergeschoss liegt die Dialysestation, der Stützpunkt der Psychiatrie Süd sowie eine weitere Sonnenterrasse. Je nach Standort des Betrachters erscheint der Neubau mit unterschiedlichen Höhen und überrascht mit seinem reichhaltigen PlatzanArchitektur Bollhalder + Eberle Architektur ■ Q Blöchlinger AG, Neuhaus SG Q Sutterlüti AG, Wärme, Wasser, Gas, Zürich Projekt-Partner Foto © Lukas Murer Fotografie

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