WIEN 2023

ARCHITEKTUR 62 STADT WIEN – Bildungscampus Deutschordenstraße Gleichzeitig steht der Bildungscampus weit entfernt von den bestehenden Wohnbauten im Süden. Dadurch entsteht ein gut geschützter, vielfältig begrünter Außenraum mit sehr hoher Aufenthaltsqualität. Durch die besondere Topographie des Grundstücks bot sich ein Splitting der Eingangssituation in Form von zwei Hauptzugängen an. Im Erdgeschoß ist der barrierefreie Zugang zum Festsaal und den Turnsälen angeordnet. Dieser Zugang kann auch außerhalb der Betriebszeiten des Bildungscampus von Externen, wie beispielsweise Vereinen, genützt werden. Im 1. Obergeschoß befindet sich der Zugang zu den Kindergartengruppen, den Bildungsräumen und zur Musikschule. Und so beschreiben die Planer ihren Entwurf, mit dem sie die Jury eines EU-weit ausgeschriebenen, zweistufigen Realisierungswettbewerbs überzeugen konnten: „Der Bildungscampus in der Deutschordenstraße ist ein einfacher, klar nach Süden terrassierter Baukörper, der sich jeweils zweigeschoßig abtreppt. Auf jeder zweiten Ebene sorgt eine Terrasse für großzügige Freiräume. Die Nordfassade erhält durch Einschnitte ihren dreidimensionalen, mäandrierenden Charakter. Das Zentrum formiert sich ebenfalls um eine Terrassierung und fördert mit Speisesälen und Kreativbereichen die Kommunikation. Über eine großzügige, klare und einfach orientierte Eingangssituation gelangt man in das zweigeschoßige Foyer. Insgesamt gibt es zwei Hauptzugänge, die über einen Luftraum miteinander verbunden sind. Von diesem Foyer aus erschließen zwei Stiegenhauskerne das Campusgebäude vertikal. Diese Kerne sind direkt an die BIBER-Bereiche und sonstige Kreativräume oder die Speisesäle angeschlossen, was unter anderem die Orientierung erleichtert. Auf diese Weise ist alles einfach und auf kurzem Wege erreichbar.“ Campus plus-Modell und BIBER Apropos BIBER: Alle bis 2023 geplanten Campus-Standorte werden nach dem Campus plus-Konzept realisiert. Auch am BC Deutschordenstraße wird das von Bildungsexperten der Stadt Wien entwickelte Modell umgesetzt Dabei rücken Volksschulklassen und Kindergartengruppen räumlich zusammen: Sie werden zu Bildungsbereichen, sogenannten BIBER, mit multifunktionalen Räumen zusammengefasst. Die Kinder halten sich dabei nicht ausschließlich in ihrem Klassen- oder Gruppenraum auf, sondern können sich frei bewegen und beispielsweise selbstständig eine andere Gruppe besuchen oder das Angebot eines multifunktionalen Bereiches nutzen. Des Weiteren soll in den Bildungsbereichen auch eine Sondergruppe beziehungsweise Sonderklasse (zum Beispiel Vorschule oder heilpädagogische Alle Fotos: © ÖSTU

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