WIEN 2023

UNTERNEHMENSPORTRÄT 176 HEISS Rammtechnik „Wolfgang macht das Senkrechte, nämlich Rammtechnik, ich mach das Waagrechte, nämlich die Aussteifung.“ (Walter Heiss) Redaktion: Ihr Unternehmen blickt auf eine beinahe 40-jährige Geschichte zurück. Was waren da die Meilensteine? Wolfgang Heiss: Die Anfänge unserer Firma gehen auf den Vater von mir und meinem Bruder Walter zurück, der 1955 mit seiner Deichgräberei mit Erdbauarbeiten begonnen hat. Während mein Bruder in der Folge den Beruf des Mechanikers erlernt hat, habe ich 1983 die Baumeisterprüfung abgelegt und wir haben 1984 ein Bauunternehmen gegründet. Walter Heiss: Wir haben klein angefangen, und zwar mit einem geliehenen Rammgerät und Spundwänden, mit denen wir bei einer Baugrube Wassereintritt in den Griff kriegen mussten. Aus dieser einen sind viele Baugruben geworden, aus dem geliehenen Gerät ein doch ansehnlicher Fuhr- und Gerätepark. Wolfgang Heiss: Unser erstes eigenes Gerät haben wir 1986 gekauft und drei Monate später das nächste usw. Dieses Gerät gibt es übrigens heute noch in unserem Bestand – als Museumsstück. Redaktion: Bleiben wir bei 1984, dem Jahr, in dem Sie als junger Baumeister die Rammtechnik ins Betriebsportfolio aufnahmen. Was war damals der Beweggrund für diesen Schritt? Wolfgang Heiss: Dazu muss man die Konkurrenzsituation zu dieser Zeit betrachten. Es gab nur drei Firmen in der Branche, die Baugrubensicherung anboten. Die Rammtechnik war damals eine ziemlich neue Technik, erste Geräte dafür gab es erst ab Anfang der 1980er-Jahre. Walter Heiss: Wenn ich mich recht erinnere, war die Baufirma Jäger in St. Pölten die erste, die 1979 ein Rammgerät eingesetzt hat. Wolfgang Heiss: Ich war zu dieser Zeit bei der Firma Wibeba beschäftigt und hab dort meine ersten Erfahrungen mit Spundwänden sammeln können. Redaktion: Wie hat sich seither die Situation in der Branche und speziell in Ihrem Unternehmen entwickelt? Walter Heiss: Für uns sehr vorteilhaft, denn wir konnten 1996 aus der Konkursmasse einer großen Baufirma Aussteifungsmaterial erwerben, im wesentlichen Stahlträger. Bei dieser Gelegenheit habe ich den Stahlbausektor in unserer Firma übernommen. Das war ein wesentlicher Schritt zu einem Komplettanbieter. Und das hat sich bis heute nicht geändert – der Wolfgang macht das Senkrechte, nämlich Rammtechnik, ich mach das Waagrechte, nämlich die Aussteifung. Wolfgang Heiss: Wir waren die ersten, die Projekte komplett von A bis Z übernommen und bearbeitet haben, von der Planung bis zur Umsetzung sozusagen. Heute funktioniert das nur, weil auch mein Neffe, Werner Heiss, und meine Tochter, Bernadette Fischer, im Unternehmen an zunehmend führender Stelle tätig sind. Redaktion: Würden Sie nach den Stärken der W. Heiss GmbH gefragt, welche würden Sie hervorheben? Was unterscheidet Ihr Unternehmen besonders vom Mitbewerb? Bernadette Fischer: Unsere Stärken liegen heute ganz klar darin, dass wir Komplettanbieter sind, dass unsere Auftraggeber einen Ansprechpartner haben. Wir sind quasi ein OneStop-Shop, wenn man so will. Werner Heiss: Wir arbeiten ein Bauvorhaben von der Planungsphase angefangen bis zur Umsetzung selbst aus. Treten Problemstellungen auf, werden aus erster Hand individuelle Lösungen entwickelt. Dabei kommen uns die flachen Hierarchien in unserem Familienbetrieb zu Gute. Wolfgang Heiss: Dazu muss ich betonen, dass wir viele langjährige Mitarbeiter in unserem Team haben, die mit ihrer Erfahrung und ihrem Know-how zur Verfügung stehen und Wolfgang Heiss Geschäftsführer Werner Heiss Geschäftsführer

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