Architektur Südtirol 2022/23

Architektur bergundtal GmbH Gesamthafte Attraktivierung Zwei Projekte von bergundtal Zahlen – Daten – Fakten Neubau AMA Stay, St Vigil/Enneberg Bauherr: Seilbahnen St. Vigil in Enneberg AG Architektur: bergundtal GmbH GZFB Baubeginn: Juli 2021 Fertigstellung: Dezember 2022 Projekt-Partner Arte GmbH, Bozen Decor GmbH, Wengen (BZ) E. Innerhofer AG, St. Lorenzen Elpo GmbH, Bruneck Erlacher David SRL d. Erlacher David & Co., St. Martin in Thurn ERLACHER GmbH, Barbian Hofer Group GmbH, St. Christina Hotex Hotel & Home Hotel Textil GmbH, St. Lorenzen Kronlift GmbH GP. Businesspark Zukunft, Bruneck (BZ) M.A.M.P. GmbH, Wengen (BZ) Niederbacher GmbH, Kaltern (BZ) PF DESIGN GmbH, Wengen (BZ) PROGRESS AG, Brixen (BZ) Studio Kontakt GmbH Dr. Ing. Norbert Verginer, Brixen (BZ) UNIONBAU AG, Sand in Taufers (BZ) Vitralux GmbH/Srl, Bruneck (BZ) Das Planungsbüro bergundtal, beheimatet im Pulverturm am Ende der alten Stadtmauer von Bruneck, wurde von den Architekten Thomas Duregger und Alexander Huber gegründet. Es ist auf touristisch gastronomische Projekte spezialisiert, die zumeist – in der einen oder anderen Form – neue Wege beschreiten. AMA Stay, St. Vigil im Gadertal Business-Hotels, also Hotels für Geschäftsreisende, sind in der Praxis oft nicht allzu komfortabel ausgestaltet: als sollte der Kunde daran erinnert werden, dass er eben nicht zum Vergnügen an Ort und Stelle sei, sondern zum Arbeiten. Erfrischend anders ist das Projekt, das in St. Vigil in Enneberg auf dem Areal eines ehemaligen Schwimmbades unter dem Namen „AMA Stay” realisiert wurde. Es setzte sich zum Ziel „workacation” – also eine Mischform von Arbeit und Urlaub – anzubieten und will Geschäftsreisenden, digital Nomads und Leuten, die teils arbeiten teils urlauben, aber auch klassischen Touris als temporäres Domizil mit hohem Wohlfühlfaktor dienen. Die schwierige Aufgabe, die neue Geschäftsidee konkret auszuformulieren und erlebbar zu machen, übernahmen die Architekten von bergundtal. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: der Kälte von allem, was man sonst gerne als „businesslike” präsentiert bekommt, wird hier sehr viel Wärme und Wohnlichkeit entgegengesetzt. Das Interior Design wurde in Form und Farbgebung so reduziert „skandiniavisch” interpretiert, dass man eine Befindlichkeit trifft, die genau in der Mitte zwischen „bequem arbeiten” und „stilvoll urlauben” angesiedelt ist, was den Gast dazu anregt, seine höchstpersönliche „work-life-balance” auszuloten und vielleicht neu zu bestimmen. Interessant am Konzept ist auch, dass man aus der zunehmenden Nomadisierung und sozialen Entkoppelung vieler Arbeitsverhältnisse den Schluß zieht, die Leute zusammenbringen zu wollen: an großen Social Tables in den Co-working Spaces (OG 1 und 2), aber auch im gastronomischen Bereich des Erdgeschosses sollen sich die Vereinzelten treffen, gut unterhalten und vielleicht auch – wer weiß – zusammenarbeiten. Als besonders edel ausgestaltete Allgemeinfläche präsentiert sich das oberste Geschoss, in dem der Wellnessbereich mit Schwimmbad untergebracht ist. An Unterkünften gibt es diverse Zimmerkategorien: klassische Zimmer, Studio Apartments und größere „Flats” – je nachdem auch, ob man sich länger einmieten möchte oder nur tageweise. Foto: © flipflopcollective 50

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