architektur metropolregion hamburg 2023

Architektur Störmer Murphy and Partners Projekt-Partner Buhck Abfallverwertung und Recycling GmbH & Co. KG, Hamburg Hermann Stitz & CO. KG Fachgroßhandel für Haustechnik, Barsbüttel KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH, Hamburg LOROWERK K.H. Vahlbrauk GmbH & Co. KG, Bad Gandersheim Lumon Deutschland GmbH, Leinfelden-Echterdingen Schlüssel Zentrale Süderelbe GmbH, Stelle Bau befindliche Holz-Hybrid-Hochhaus Deutschlands. Mit diesem Projekt soll die Zukunft gestaltet und dabei bewusst zurück zu den Wurzeln gegangen werden. Der Standort liegt nicht etwa in einer von Wäldern verwöhnten Region, sondern im Zentrum der angesagten HafenCity Hamburg mit einem unverbaubaren Ausblick auf das Hafenbecken, die Schiffe, die Elbe und die Elbphilharmonie. Das einzigartige Hochhaus präsentiert sich als eine Symphonie aus Holz, Glas und Licht. Das 19-stöckige Gebäude umfasst 181 Wohneinheiten, zum Teil als Eigentum und zum Teil als öffentlich geförderte Einheiten, sowie Ausstellungsräume und die Verwaltung der Deutschen Wildtier Stiftung. Hybridbauweise aus Holz und Stahlbeton Alle Obergeschosse werden mit Massivholzdecken und -innenwänden errichtet. Nur die Unter- und das Erdgeschoss, sowie die Erschließungskerne des Hybridbaus wurden als Stahlbetonkonstruktion geplant. Diese Hybridbauweise des Hochhauses trägt zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks bei und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Begrenzung der Lärmemissionen. Eine zweite Fassade aus Glas gewährleistet den Brand-, UV- und Feuchteschutz. Verschiebbare Glaselemente schützen die umlaufenden Loggien vor Wind und Wetter, was gerade an diesem Standort eine hohe Bedeutung hat. Das Gebäude entsteht auf einer Bruttogeschossfläche von rund 36.000 m². Der führende Holzbauexperte Rubner Holzbau liefert die modularen Holzelemente für das Objekt an, die millimetergenau im Werk vorgefertigt werden. Bis zur geplanten Fertigstellung 2024 entsteht aus rund 1.200 Holzbauelementen der ca. 65 m hohe Wohnturm. Geplant wurde das ungewöhnliche Objekt vom Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners. Zeitersparnis durch Vorfertigung Im Gegensatz zur klassischen Bauweise nutzt der Einsatz von modularen Elementen mit einem hohen Vorfertigungsgrad die Vorteile einer schnellen und ruhigen Baustelle, die zudem noch das Klima und Ressourcen schont und eine lange Lebensdauer verspricht. Die zweite Fassade aus Glas schützt das Holz, so dass es ohne Vorvergrauung im bekannten Natur-Holzlook erhalten bleibt. Die Holzfassadenelemente werden fast alle bereits mit Fenstern und auch Loggien eingebaut und montiert. Die Wand- und Deckenelemente sind unterschiedlich groß und schwer. Eines der schwersten Elemente wiegt fast acht Tonnen und besitzt eine Länge von rund 14 m. Insgesamt werden rund 5.500 m³ Nadelholz für die Konstruktion, zuzüglich Fassaden, Fenster und Beläge verarbeitet. Primär wird Fichte für die tragenden Wände des Holzhochhauses genutzt, hinzu kommen geringe Anteile Kiefer, Tanne und Buche. Das Holz stammt zum großen Teil aus einer der waldreichsten Regionen Europas, der Steiermark in Österreich. Durch das Bauen mit Holz entsteht quasi in unseren Städten ein „zweiter Wald“ mit Gebäuden, in denen Kohlenstoff jahrzehntelang unter Verschluss bleibt, während an anderer Stelle im „ersten Wald“ durch Aufforstung wieder neuer Rohstoff heranwächst und aktiv CO2 bindet. So entsteht ein globaler Kreislauf zum Schutz von Mensch und Umwelt. 43

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