architektur berlin 2022

Bauherr Postbahnhof Development GmbH n Zahlen – Daten – Fakten Bauherr: Postbahnhof Development GmbH (econcept Immobilien und Projektentwicklung KG (GmbH & Co.) und Minerva Management Beteiligungs GmbH) Projektsteuerung: eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG, Berlin Architektur LPH 1– 4: Michels Architekten unter der Leitung von Bernd Driessen, Köln und Berlin Ausführungsplanung: Driessen Architekten, Berlin Bruttogrundfläche: ca. 24.500 m² Fertigstellung: 2023 Projekt-Partner  Adler Ingenieurbau GmbH, Berlin  HDH Berlin GmbH, Berlin  SFB Saradshow Fischedick Berlin Bauingenieure GmbH, Berlin  Vattenfall Wärme Berlin AG, Berlin  Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG, Spenge Kann ein Bürogebäude seine Nutzer glücklich machen? Der Neubau am Postbahnhof versucht es ab 2023 Rund 1.300 Nutzer werden ab 2023 entlang der Spree diese Frage beantworten können. Zumindest von der Lage her, sollten ihnen viele Wünsche erfüllt werden, denn rund um das Projektareal haben sich bekannte Nachbarn wie Mercedes Benz, Coca-Cola oder Zalando niedergelassen. Der zukünftige Bürostandort liegt zwischen dem ehemaligen denkmalgeschützten Postbahnhof und dem neuen Spreeturm. Er versteht sich als bauliche Ergänzung des historischen Umfeldes und vermittelt zwischen den zu integrierenden Bestandsgebäuden und dem Wasserturm. Lückenschluss am historischen Viadukt Der Neubau ergänzt das Ensemble des historischen Postbahnhofs in östlicher Richtung entlang der Gleisanlagen und knüpft dabei direkt an ein ehemaliges Bahnviadukt an, über das früher die Züge in die Gleishalle fuhren. Der Entwurf von Michels Architekturbüro, unter der Leitung von Bernd Driessen, sieht dafür einen fünfgeschossigen Riegel mit Staffelgeschoss vor, der über eine Eingangshalle mit dem Viadukt verbunden ist. Ziel der Gestaltung ist es, eine sehr selbstbewusste eigene Handschrift zu zeigen, in der Form und in den Materialien einen engen Bezug zum umgebenden Bestand herstellen. So trifft im Innern der lichtdurchfluteten Eingangshalle das rote Ziegelmauerwerk des historischen Viadukts auf die grauen Sichtbetonoberflächen des Neubaus. Das historische Bahnbauwerk wird saniert und behutsam an die vorgesehene Büro- und Gastronomienutzung angepasst: Mehrere Bögen werden mit Metallrahmen-Fenster oder -Türen geöffnet. Eine besondere Rolle für die Erscheinung des Neubaus spielt das Licht. Das Beleuchtungskonzept mit einer Kombination aus direkter und indirekter Illumination schafft die Grundlage dafür, dass auch außerhalb der Bürozeiten das Gebäude von innen heraus strahlt. Die bis zum Boden verglasten Fassaden sorgen zudem für lichtdurchflutete Arbeitsbereiche und ungehinderte Ausblicke in eine spannende Umgebung. Den Bürobau krönt eine großzügige, gartenartig gestaltete Aufdachterrasse, die das vorhandene Raumangebot um attraktive Außenflächen mit urbanem Flair erweitert. Am Postbahnhof wird mit naheliegender Stadtwärme geheizt. Dabei kommt die Wärme tatsächlich direkt über die Spree aus dem Heizkraftwerk Mitte. Ergänzt wird die Wärmeversorgung durch ein völlig neuartiges Kältekonzept, das der Energieversorger Vattenfall gerade erst entwickelt hat: Eine Hochtemperaturwärmepumpe erzeugt lokal die benötigte Kälte und führt die dabei entstehende Abwärme nicht wie herkömmliche Systeme an die Umgebung ab, sondern dem Stadtwärmesystem zu. Visualisierung: © XOIO 245

RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=