architektur berlin 2022

Editorial architektur, bauwirtschaft + industrie berlin 2022 n Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, Sie halten unsere neueste Berliner Ausgabe in der Hand oder blättern vielleicht gerade online in ihr. Nach 2016, 2018 und 2020 hier nun die vierte Ausgabe mit aktuellen Projekten aus der Bundeshauptstadt und dem näheren Umland. Fiel von der Ausgabe 2020 lediglich der Erscheinungstermin in die Pandemie, haben wir nun, wiederholt für den Verlag aber erstmalig für Berlin, eine komplette Ausgabe „mit Abstand“ aufgelegt. Wir haben uns, wie viele unserer Gesprächspartner weitestgehend ins Homeoffice zurückgezogen und sind schon gespannt, wie sich der Trend zum „Arbeitsplatz am heimischen Schreibtisch“ auf die Bautätigkeit und die Verkehrsinfrastruktur in den nächsten Jahren auswirken wird. Nach wie vor ein Dauerthema ist in Berlin, wie in vielen Regionen von Deutschland, der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, der derzeit von den politischen Entwicklungen in Europa zusätzlich angeheizt wird. Einerseits durch die tatsächlich fehlenden bezugsfertigen Einheiten und andererseits durch die steigende Inflation, die den Begriff „bezahlbar“ in einen neuen Fokus rückt. Da kam die Aussage von Klara Geywitz „Wir müssen jetzt liefern und ab jetzt bauen“ Ende April zum richtigen Zeitpunkt. Deutschland leistet sich seit dem Regierungswechsel 2021 wieder ein Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Unter dessen Vorsitz trafen sich Akteure aus Unternehmen, Kommunen, Verbänden und Politik, um gemeinsame Lösungen zu suchen. Einstimmig wurde dabei eine Erklärung zur Konstituierung des „Bündnisses bezahlbarer Wohnraum“ unterzeichnet. Das Ziel sind 400.000 neue bedarfsgerechte und klimafreundliche Wohnungen pro Jahr zu bauen, davon 100.000 öffentlich geförderte Einheiten. Ein Instrument zur Erreichung des Ziels soll das neu verabschiedete Bündnis werden. Dazu Klara Geywitz: „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wohnraum in Deutschland ist so knapp und teuer wie nie zu vor.“ Noch gleicht die Wohnungssuche in vielen Bezirken Berlins einem Casting. Und da jede Tragödie bekanntermaßen in einer Erschöpfung endet, bleibt abzuwarten, ob der Zug mit dem Ziel bedarfsgerechte und klimafreundliche Wohnungen in Bewegung bleibt oder aus dem Gleis fliegt. Bewegung war auch auf vielen Baustellen in und um Berlin. Von Corona scheinbar unbeeindruckt drehen sich die Kräne weiter, einzig die Materialversorgung treibt den Projektpartnern die Sorgenfalten ins Gesicht. Neben der Preissteigerung ist es vor allem die Knappheit, die so manche Projektfertigstellung hinauszögert. Trotzdem konnten wir wieder über zahlreiche Bauvorhaben, die mit hohen Kraftanstrengungen der am Bau beteiligten Unternehmen pünktlich übergeben wurden, berichten. In den letzten Jahren haben sich, zeitsparende und in der Praxis gut umsetzbare Serienbauten etabliert, die insbesondere den Kommunen helfen, effektiven Raumbedarf zu decken. So zum Beispiel Typensporthallen oder modulare Ergänzungsbauten aus Holz. Mit dieser Ausgabe stellen wir Ihnen wieder zahlreiche spannende Projekte vor, die mit ungewöhnlicher Architektur, moderner Gebäudetechnik, ausgefallenen Materialien oder verblüffenden Raumaufteilungen überzeugen. Darunter sind eindrucksvolle Geschäftsadressen mit der typischen Berliner Gewerbearchitektur, mitdenkende Wohnbauten, die sich vielen Lebenslagen Ihrer Bewohner anpassen und neu entwickelte Outfits, mit denen in die Jahre gekommene Bauten in ein zweites Leben starten. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei den ProjektPartnern für ihre Geduld, uns mit Informationen zu versorgen sowie bei den Planern, Bauherren, Investoren und Bauleitern, die uns oftmals auf digitalem Weg ungewöhnliches über ihre Bauvorhaben erzählten, unsere Beiträge auf Richtigkeit überprüften und uns schon von ihren zukünftigen Planungen berichteten. Ab Frühjahr 2023 werden wir uns wieder in Berlin umschauen, um dann die fünfte Berliner Ausgabe vorzubereiten. Derzeit befinden wir uns an der Elbe in der Metropolregion Hamburg, hier startete bereits die neue Ausgabe, die 2023 erscheint. Nähere Informationen zu beiden Projekten gibt es bei: Agenturleitung Steffen Meininger Telefon: 040 18016821 Mobil: 0173 3441588 E-Mail: s.meininger@v-p-c.de Viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie gesund. 11

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