architektur tirol 2024/25

Aus einem Einfamilienhaus aus den 70er Jahren entwickelte sich ein flexibel teilbares Mehrgenerationenhaus im Passivhausstandard, in dem sich aktuell drei separate Wohneinheiten befinden. Das Bauvorhaben generierte 195 m² neue Wohnfläche, während nur 40 m² zusätzlicher Grund verbraucht wurden. Somit blieb die lockere Bebauungskörnung der umgebenden Wohngegend gewahrt. Das Haus wurde östlich durch einen schmalen dreigeschossigen Zubau und durch eine Aufstockung in Holzbauweise vergrößert. Es entstanden eine Einliegerwohnung im EG des Zubaus und eine große zusätzliche Wohneinheit, die das erste Obergeschoss des Zubaus und das gesamte zweite Obergeschoss umfasst. Der Bestand wurde modernisiert und die Fassade so umgestaltet, dass das Gebäude einheitlich erscheint. Mit strategisch platzierten Verbindungen auf zwei Ebenen können die einzelnen Wohneinheiten beliebig miteinander kombiniert werden und passen sich somit stets an neue Lebenssituationen an. Besonders eindrucksvoll gelang die neue Wohnung im Dachgeschoss. Das Satteldach wurde um 90 Grad gedreht und zugleich die beiden Flügel des Daches dank der darunter liegenden asymmetrischen Y-Stützen so auseinandergeschoben, dass dazwischen ein langes Fensterband Platz fand, welches für eine hervorragende Belichtung des großen und hohen Wohnraumes sorgt. Die Dachkonstruktion wurde mit historischen, recycelten Eichenholzbalken errichtet, die effektvoll in Sicht belassen wurden. Der aufgestockte Bereich bildet eine luxuriöse Loftwohnung mit Küche, Wohnraum, Schlafzimmer, Bad und Sauna. Obwohl die gesamte Erweiterung in Holzbauweise errichtet wurde, ist der Unterschied zur Massivbauweise des Bestands kaum sichtbar. Glatte weiße Oberflächen (Putz oder weiß lackierte Einbaumöbel) und Holzoberflächen (weiß geölte Böden und lasierte Decken) bilden ein durchgängiges Gleichgewicht. Außen wurden zur Auflockerung des vergrößerten Volumens die Balkonbrüstungen und vorvergraute Holzlattenfelder mit den Putzoberflächen kombiniert. Foto: © David Schreyer Foto: © David Schreyer Foto: © David Schreyer Projekt 13

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