architektur südtirol 2024/25

Projekt-Partner  Battisti Roland Metallverarbeitung, Bozen  Kager HSI GmbH, Eppan  Kofler Hochbau GmbH, Karneid  Sanitär-Heinze S.r.l., Auer  Südtirol Böden GmbH, Waidbruck  Zingerle Restaurierungen GmbH, Percha Was die Strenge des Denkmalschutzes betrifft, so ist dieser je nach historischer Originalität abgestuft: der nördlich zur Mustergasse orientierte Teil war weitgehend unverändert erhalten, während der südliche zum Innenhof orientierte Gebäudeteil nach einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg beschädigt und wieder aufgebaut worden war. Aus diesem Grund konnten im rekonstruierten Bereich bestehende Wände zwischen den zuletzt als Büros genutzten Räumen gänzlich beseitigt werden, um entsprechend größere Räume herzustellen, während im nördlichen Bereich lediglich verbindende Öffnungen gemacht werden durften. Ziel des Bauvorhabens war es, im gesamten Geschoss neun großzügige Suiten zu bilden. Das Gestaltungskonzept der Architekten sah vor, die notwendige Möblierung sehr zurückhaltend in den würdigen Räumen zu platzieren, um das besondere Raumerlebnis eines Palazzo in den Mittelpunkt des Aufenthalts zu stellen. Dadurch dass zeitgenössisches Design häufig von sich aus minimalistisch auftritt, ergab sich eine natürliche Verbindung von beidem: barockem Raumgefühl, das durch die opulenten Holzböden und die stuckverzierten Decken erzeugt wird, und den klaren Linien und Formen der Gegenwart. Dabei gelang es den Planern, die wenigen Eingriffe in die Räume so geschickt vorzunehmen, dass man dadurch unauffällig die notwendigen Versorgungsleitungen kaschieren konnte. Verlegt wurden diese in den Gängen, wo es erlaubt war, eine abgehängte Decke einzuziehen, die man allerdings durch erleuchtete Schattenfugen vom Bestand separierte. In den Zimmern wurden die Nasszellen nicht als abgeschlossene Räume errichtet, sondern in die Wohnräume sozusagen als Einrichtung eingestellt. Diese wurden aus Stahl und Glas hergestellt, ruhen auf einem Sockel und öffnen sich zum jeweiligen Raum hin. Auf diesen Kuben wurden unsichtbar die Ventil-Konvektoren zur Lüftung, Heizung und Kühlung untergebracht, in den Sockeln die Leitungen. Auf eine filigrane Zurückhaltung und Transparenz wurde auch bei den spärlichen Einrichtungsgeständen wie etwa den freistehenden Schrankelementen (aus Schwarzstahl und Glas) geachtet. Farben werden durch die Bestuhlung eingebracht, sonstige textile Elemente (die Kopfteile der Betten oder Vorhänge) sind in dunklen Grau- und Brauntönen gehalten. Aus akustischen Gründen wurden auch die Eingangssituationen der Räume umgestaltet. Um eine effektive akustische Trennung vom Erschließungsgang zu gewährleisten, wurden eigene, zumeist in die Badelemente integrierte Eingangsbereiche geschaffen. Die Bewirtschaftung des Zimmergeschosses erfolgt durch die Betreiber des Restaurants Meta. PlanTeam GmbH Foto: © Mirko Strozzega Foto: © Mirko Strozzega Foto: © Mirko Strozzega 73

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