Die planenden Berufe stehen bereit! Vorwort Jorn Kick – BDB Gerade in Zeiten erhöhter Anspannung zu Themen des Klimawandels, Bürokratiedruck, Kostenexplosionen und dem Fachkräftemangel ist die Qualität von Baumeistern gefragt. Alle zwei Jahre führt Deutschlands größter gemeinsamer Berufsverband für Architektinnen und Architekten sowie Ingenieurinnen und Ingenieure den Baumeistertag durch. Mit einem großen öffentlichen Teil zugleich auch einer der wichtigsten bau- und berufspolitischen Events des Jahres. Hier werden Lösungen entwickelt, die Signalwirkung für die Aufgaben der planenden Berufe im ganzen Land und darüber hinaus haben. Unter dem Motto suffizient – effizient – resilient packen wir die Themen beim Namen. Wir müssen einfacher bauen um damit den Wandel voranzutreiben. Das klimagerechte Bauen muss komplett neu gedacht werden. Viele Vorgaben sind einfach zu kompliziert! Zudem sind viele Hürden im kommunalen und städtebaulichen Kontext zur Nachverdichtung und Nachnutzung zu hinterfragen und dem Zeitenwandel anzupassen. Viele Strukturen die einfach bzw. einfaches Bauen nicht zulassen. Hier hilft Fachwissen und Kreativität um bessere Lösungen zu entwickeln. Nicht alles Bauen spielt sich jedoch in Ballungszentren ab. Bei uns im Norden beispielsweise geht die Angst der Nachverdichtung in dünn besiedelten Dörfern um. Nicht im Kern agieren, sondern lieber die nächste Koppel erschließen und mit Einfamilienhäusern bekleckern, ist kein Ziel. Wir fordern hier ein Umdenken. Die kommunale Selbstverwaltung braucht hier Schulung und überarbeitete Grundlagen. Reformen, damit die planenden Berufe ihrer Verantwortung gerecht werden können. Hier ein Geschoss mehr drauf, hier die Baulücke geschlossen und hier sinnvoll erneuert wären Ansätze. Vielerorts gilt es den Extremwetterereignissen zu trotzen und die Städte und Gemeinden gegen die Folgen zu wappnen. Das Fachwissen ist vorhanden, die Materialien entwickelt. Jetzt muss dies intensiver in die Planung einbezogen werden, um Katastrophen einzudämmen. Uns geht es aber auch um die Mobilität im Zusammenhang mit Wohnen und Arbeiten der Zukunft. Nehmen wir unsere Ersatzbauten der Infrastruktur aktuell mal als Beispiel. Seit Jahren propagiert der BDB SH das Ideal von „darunter und darüber“. Doch was wird gebaut? Ein Ersatzbau unserer Hochbrücke in Rendsburg über den Kanal, ohne die Ideen für die Zukunft. Drei Fahrspuren pro Seite sollen bei der Fertigstellung helfen die Mobilität zu sichern, aber nicht zu entwickeln. An weitere Aufgaben wie ein Containerband, eine Paketröhre oder ein Eisenbahngleis mit Magnetfunktion, Infrastrukturleitungen oder gar eine Vorrüstung für ganz was Neues – fehl am Platz. Da verharren wir am alten Konzept von Lkw und Pkw. Denken wir mal groß und in Zukunft. Das Betonband von Hamburg über Bordesholm neu geführt und demnächst über die neue Brücke mit Zubehör versehen für darunter und darüber als Mobilitätsachse? Vom Hamburger Hafen über Verteilerzentren an vorhandenen und neuen strategischen Punkten bis hin zur dänischen Grenze? Ein Pilotprojekt, das wir jetzt aufgrund von gebauter Realität leider so schnell nicht bekommen werden. Planerinnen und Planer wissen jedoch, die Chancen in dem ihnen übertragenden Aufgabenbereich zu nutzen. Gerade unter den im Eingang herrschenden Anspannungen die weiter auch durch die politischen Entscheidungen befeuert werden, müssen wir alle Bälle in der Luft halten, um am Ende ein funktionierendes Werk, im Kosten und Terminplan eingebunden, abzuliefern. Auf den folgenden Seiten wird dies, mal wieder in überragender Qualität sichtbar. Wir stehen weiter bereit, für die Aufgaben der Zukunft – einfach baumeisterlich! Jorn Kick Landesvorsitzender BDB-Landesverband Schleswig-Holstein Foto: © privat 6
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