Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein Projekt-Partner J. D. Hahn GmbH & Co. KG Bauunternehmen, Hechthausen Innovatives Verfahren für die Verstärkung des Eiderdamm Nord Der Landesschutzdeich weist in diesem Abschnitt gravierende Schäden in seiner Asphaltdecke auf, zudem ist die Höhe durchgehend unter 8,70m NHN abgesackt. Die Wehrfähigkeit ist bei einem Hochwasser, das alle 200 Jahre auftritt und Grundlage für den Generalplan Küstenschutz ist (HW200), nicht mehr gewährleistet. Deshalb wurde der Eiderdamm in die Prioritätenliste der zu verstärkenden Landesschutzdeiche aufgenommen. Seit 2023 wird, aufgeteilt in vier Bauabschnitte, der Eiderdamm Nord nun auf das Schutzniveau eines Klimadeichs gebracht. Der Deichfuß bleibt in diesem innovativen Verfahren erhalten, da für ein klassisches Klimaprofil mit Klei und Füllboden nicht genügend Fläche vorhanden ist. Die Deichbasis müsste um 30 m verbreitert werden. Deshalb fiel die Entscheidung auf eine Basisdeichverstärkung. Dabei wird das neue Profil innerhalb dieser Basis entwickelt. Das vorhandene, vollvergossene Schüttsteindeckwerk, das teilweise von Watt überlagert ist, bleibt erhalten. So werden nicht nur Kosten gespart, es wird auch der durch eine Verbreiterung entstehende Eingriff in Watt- und Salzwiesenflächen im Nationalpark Wattenmeer vermieden. Außerdem wird gewährleistet, dass vom Aussterben bedrohte Vogelarten weiter brüten können. Der Deich wird auf einer Länge von 3,85km auf durchgehend +9,00m NHN erhöht, die Krone, inklusive Deichkronenweg, wird auf 4,00m erweitert. Der Asphalt der Deichböschungen wird entfernt, vor Ort aufbereitet und im Deichkörper vollständig wieder eingebaut. Anschließend wird die Deichaußenböschung mit widerstandsfähigen Betonsäulen abgedeckt. Die innovative Vorgehensweise dieser Ertüchtigungsmaßnahme besteht vor allem darin, dass alle Materialien vor Ort wiederverwendet werden und mit dem gleichen Flächenverbrauch ein Deich entsteht, der ein deutlich höheres Sicherheitsniveau haben wird. Foto: © LKN.SH Foto: © LKN.SH Zahlen – Daten – Fakten Bauvorhaben: Deichverstärkung Eiderdamm Nord Bauherr: Land Schleswig-Holstein, endvertreten durch Landesbetrieb Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, Husum Architektur: Landesbetrieb Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, Husum Generalunternehmen: ARGE Eiderdamm Nord: Bodo Freimuth GmbH & Co. KG Tiefbau, Bülkau und J.D. Hahn GmbH & Co. KG, Hechthausen Fertigstellung: 2026 22
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