architektur schleswig-holstein 2025

Projekt-Partner  BMP Baumanagement GmbH, Hamburg  Vermessungsbüro Reinke, Heide Stadt Heide – Marktstadt im Nordseewind Architektur gibt Antwort Der Neubau in Heide gibt den beiden Schulen nicht nur eine Heimat, sondern auch eine Antwort darauf, wie robuste Schulbauten aussehen können, die gleichermaßen schnell und wirtschaftlich realisiert werden: Eine klare Architektur trifft auf eine reduzierte Materialwahl. Um der Forderung der zügigen Umsetzung des Projekts gerecht zu werden, wurde die Architektur vereinheitlicht und die Bauteile werden in großen Teilen vorgefertigt. Grundlage der Standardisierung ist die Reduzierung der unterschiedlichen Raumtypen auf einen großzügigen Standardraum mit rund 80 m². Diese Raumgröße lässt die Differenzierung innerhalb des Klassenraums zu und ist gleichzeitig für die Fachnutzung geeignet. Die Grundrisse sind in Jahrgangsclustern organisiert: Immer vier Klassenräume bilden gemeinsam mit einem großzügigen Freilernbereich (mit rund 160 m²), einem kleinen Multifunktionsraum mit Teeküche und einer Sanitärzone eine Einheit – auch im Sinne des Brandschutzes. Auf diese Weise und unterstützt durch individuelle Einbaumöbel, erhält jeder Jahrgang eine großzügige identifikationsstiftende Umgebung, die gleichermaßen den Austausch und die Stillarbeit fördert. Monofunktionale Erschließungsflächen sind auf ein Minimum reduziert. Beide Schulhäuser entwickeln sich barrierefrei je um einen vielfältig nutzbaren Innenhof herum und erhalten ein fast identisches Tragwerk. Sämtliche Gebäudeteile bestehen aus Stahlbetonfertigteilen – von vorgespannten Hohldielen bis hin zu den einzelnen Stützen und Unterzügen. Der – durch den hohen Vorfertigungsgrad hervorgerufene – industrielle Charakter wird bewusst als Gestaltungsmerkmal aufgenommen. Die horizontale Fensteranordnung in der Fassade folgt der gleichmäßigen inneren Struktur. Diese Klarheit wird durch elementierte vorgehängte Stahlbetonfertigteile als Fassadenmaterial weiter überhöht. Gleichzeitig bricht die rote Färbung des Betons die materialeigene Strenge wieder auf. Im Innenraum wird das Material durch Sichtbetonoberflächen auch nach der Fertigstellung präsent sein und durch Holz an Wänden, Fenstern und Möbeln kontrastiert. Weite Fensteröffnungen und Lichtkuppeln über der zentralen Halle lassen dann viel Tageslicht und Luft in das Gebäude. Die Freianlagen werden die strenge Gestalt des Schulzentrums in organischen Formen und mit naturnahen Bepflanzungen sowie zahlreichen Bäumen umspielen. Der Schulstandort erfährt somit auf allen Ebenen eine Anpassung an die heutigen pädagogischen Rahmenbedingungen und wird zukünftig ein selbstverständlicher Teil des Stadtraums und kulturellen Lebens am Standort werden. Visualisierung: © ppp architekten + stadtplaner gmbh, Lübeck Visualisierung: © ppp architekten + stadtplaner gmbh, Lübeck 19

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