Projekt Gesucht: Lösungsvorschläge gegen eine Verödung der Ortskerne Gesellschaftliche Strömungen, verändertes Kaufverhalten und mangelnde Nachfolge bestehender Einzelhandelsgeschäfte führt in vielen Kommunen zu einer zunehmen Verödung der Ortsmitten. Stellvertretend ist hier die Gemeinde Heikendorf aufgeführt, die sich bereits vor einigen Jahren im Rahmen eines Städtebauförderprogrammes „Aktive Stadt und Ortsteilzentrum“ Gedanken um ein rechtzeitiges Gegensteuern machte. Zudem lag eine großzügige Fläche, die ursprünglich als Grundschulstandort genutzt wurde, brach. Mit einer Neubebauung soll dem drohenden städtebaulichen Substanzverlust entgegengesteuert werden. Für die vom ortsansässigen Architekturbüro Göttsch Architekten entwickelte Lösung, gab es zwar am Ende keine politische Mehrheit, die Idee einer Kombination aus Discounter, Wohnbebauung und möglicher Verlagerung öffentlicher Angebote, könnte jedoch auch problemlos auf andere Standorte übertragen werden. Auch wenn die Kommunen als Grundstücksbesitzer auftreten, fehlt den meisten derzeit die Finanzkraft für eine eigene Bautätigkeit. Sie sind daher auf die Zusammenarbeit mit Investoren angewiesen. Gleichzeitig können Sie im Rahmen ihrer Gestaltungshoheit Einfluss auf die Nutzungsgestaltung und städtebauliche Ausführung nehmen. Die Firma Lidl hatte sich darum beworben im Zentrum Heikendorfs, auf dem ehemaligen Grundschulgelände, einen Markt zu errichten. Die Bedingung der Gemeinde Heikendorf war hierfür, dass der Markt mit einer Wohnnutzung kombiniert werden soll. Auch bestand die Überlegung, die in die Jahre gekommene Mehrzweckhalle der Gemeinde auf den Discounter umzusiedeln. Aus dem Grund wurde ein Konzept entwickelt, in dem mehrere Häuser, bestehend aus zwei aufeinander gestellten Holz-Kuben mit einer Wohnfläche von je ca. 80 m², auf dem Dach des Discounters Platz finden. Die Freiflächen des Daches, zwischen den einzelnen Gebäuden, waren als Bewohnergarten vorgesehen. Auch wurde eine Variante entwickelt, in der die Mehrzweckhalle auf das Dach des Discounters hatte umziehen können. Visualisierung: © Göttsch Architekten, Heikendorf Visualisierung: © Göttsch Architekten, Heikendorf 13
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