Vorwort Stefan Weihrauch Foto: © Stefan Karstens Liebe Leserinnen, liebe Leser, was wird das Jahr 2025 für die Bauwirtschaft in der Metropolregion Hamburg bringen? Diese Frage ist in so bewegten Zeiten wie diesen (März 2025) nicht einfach zu beantworten. Auf globaler Ebene bringt US-Präsident Trump auf bizarre Art und Weise die regelbasierte Weltordnung durcheinander, wirtschaftlich und militärisch. Der Ukraine-Krieg dauert weiter an, Aktienkurse brechen ein, ganz Europa steht enorm unter Druck. In Deutschland bilden CDU/CSU und SPD eine neue Regierung, um die drängenden Herausforderungen in den Bereichen Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz unverzüglich anzugehen. Allein für Infrastruktur und Klimaschutz ist ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro verabschiedet worden. Davon sollte auch die Bauwirtschaft profitieren können. Die Ergebnisse der Hamburger Bürgerschaftswahl am 2. März 2025 haben erfreulicherweise gezeigt, dass es in Hamburg noch eine starke demokratische Mitte gibt. Die globalen Umwälzungen und deren Folgen machen aber auch vor den Toren Hamburgs nicht halt. Prioritäten werden überprüft und angepasst werden müssen. Der neue Senat steht hier vor großen Herausforderungen. Zur Ausgangsfrage: Neben dem unausweichlichen Bedarf für Investitionen im Bereich der baulichen Infrastruktur sind insbesondere für den Wohnungsbau positive Impulse zu erwarten. Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, vertreten durch Senatorin Pein, hat in einer Landespressekonferenz am 10. Februar 2025 den Hamburg-Standard für kostenreduzierten Wohnungsbau öffentlich bekannt gemacht. Der neue Hamburg-Standard ist das Ergebnis der „Initiative kostenreduziertes Bauen“, die innerhalb eines Jahres mit einer Expertengruppe aus über 200 Fachleuten intensiv daran gearbeitet hat, die Baukosten im Wohnungsneubau nachhaltig zu senken. Ich hatte persönlich die Gelegenheit, intensiv dabei mitzuwirken. Im Ergebnis der Initiative wurden Einsparpotenziale identifiziert, die eine Reduzierung der Baukosten um bis zu ein Drittel ermöglichen! Die praktische Umsetzung des neuen HamburgStandards soll durch Pilotprojekte unterstützt werden. Aktuell ist hierfür das Wilhelmsburger Rathausviertel vorgesehen. Auch in Wandsbek ist bereits ein Pilotprojekt in Vorbereitung. Planer, Bauherren und Behörden sind aufgefordert, die aufgezeigten Einsparpotenziale im Wohnungsneubau gemeinsam zu realisieren. Machen Sie mit! Nun wünsche ich Ihnen viel Freude mit diesem Jahrbuch. Mögen Ihre Gläser trotz der eingetrübten Großwetterlage stets halbvoll sein! Alles Gute und viel Erfolg! Dr.-Ing. Stefan Weihrauch Präsident Hamburgische Ingenieurkammer-Bau 8
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