Zahlen – Daten – Fakten Bauherr: Baugenossenschaft Dennerstraße Selbsthilfe eG, Hamburg Architektur: HSBZ Architekten GmbH, Hamburg Generalunternehmer: ARIKON Baugesellschaft Hamburg mbH Fertigstellung: 2023 ARIKON Baugesellschaft Hamburg mbH Ein Senior des Wohnungsbau erstrahlt in cleaner Fassade mit runden Ecken „Wohnen im Flair der siebziger Jahre“ erfreut sich im Hamburger Stadtteil Steilshoop wachsender Beliebtheit. Und tatsächlich ist ein Teil der damaligen städtebaulichen Konzepte wieder im heutigen Wohnungsbau angekommen, wie beispielsweise die Entkopplung von Wohnen und Arbeiten, freier Blick ins Grüne oder ressourcenschonender Umgang mit Flächen und trotzdem Wohnraum für viele Menschen. Die Entscheidung aus den 1970er Jahren großvolumigen Wohnungsbau ringförmig um grüne Flächen anzulegen, ursprünglich als Versuchslabor für sozialen Wohnungsbau gedacht, funktioniert bis heute mit Korrekturen auch in der Praxis. Was allerdings vor über 50 Jahren noch kaum eine Rolle spielte, sind die energetischen Bedingungen eines Gebäudes, die inzwischen durch aufwändige Sanierungen von den Bauherren geheilt werden. Die beiden Häuser mit insgesamt 63 Wohnungen am Erich-Ziegel-Ring 86+88 forderten die Planer zusätzlich durch ihre städtebauliche Funktion als Entreé der typischen Ringbebauung heraus. Dieser Aufgabe sollten sie im Sinne eines harmonischen Stadtbildes auch nach der Sanierung mit neuer Fassadengestaltung gerecht werden. Das für die damalige Zeit wuchtige Volumen der Lochfassade in eintönigem Betonauftritt des immerhin neungeschossigen Baukörpers, war zwar nicht mehr zeitgemäß, durfte jedoch nicht zu Gunsten eines auffallenden modernen Soloauftritts verändert werden. Die Lösung bestand aus technischer Sicht aus einer energetischen Ertüchtigung der Gebäudehülle, der Fenster, des Daches sowie der Kellerdecken. Der optische Gewinn waren jedoch die farbliche Gestaltung der neu geputzten Fassade sowie die Abrundung der Balkonbrüstungen mit detailgetreuen, Balkonbändern und Abdeckungen. Die akribische Arbeit mit Schablonen, die Dämmstoffe und Bauelemente sowie Geländer und Dachkanten harmonisch zusammenfügte, nimmt nach Abschluss der Arbeiten dem Gebäude das ursprünglich harte und kantige Gesicht. Unterstützt wird dieser Effekt von einem Farbspiel, das sich je nach Lichteinfall in verschiedenen Rottönen präsentiert. Dieses Beispiel zeigt, dass man aus der monumentalen Retorten-Architektur moderne Wohnqualität zaubern kann, wenn die gestalterischen Ansprüche genauso mitwachsen, wie das üppige Grün, das sich in über 50 Jahren entwickelte und manchem jungen Wohnquartier zeigt, welche Qualitäten die Senioren des Städtebaus haben können. Projekt-Partner ARIKON Baugesellschaft Hamburg mbH, Hamburg BoWo Bauelemente GmbH, Kastorf LEB Lübbersmeyer Elektro-Bau GmbH, Hamburg Malerbetrieb | Eberhardt Hamburg, Hamburg Rudolf Schmale Garten- und Landschaftsbau GmbH, Hamburg willy.tel. GmbH, Hamburg Foto: © Markus Tollhopf Foto: © Markus Tollhopf 35
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