architektur hamburg 2025

Projekt-Partner  henningerarchitekt Gesellschaft von Architekten und Ingenieuren mbH, Hamburg  Hermann Stitz & CO. KG Fachgroßhandel für Haustechnik, Barsbüttel „Unsere Ziele: eine erhöhte Energieeffizienz, Reduzierung des Energiebedarfs und Umstellung der Energieerzeugung auf klimafreundliche Alternativen. Barrierefreies, alters- und familiengerechtes Wohnen durch eine Erweiterung des Wohnraumangebots. Neue Mobilitätsangebote und die Stärkung des nachbarschaftlichen Miteinanders. All das wollen wir umsetzen und dabei den baulichen Grundcharakter wie auch den Baumbestand weitgehend erhalten“, so das Zitat aus dem Geschäftsbericht 2022. Nach der gemeinsamen Entwicklung der Projektziele erhielt henningerarchitekt Anfang 2022 den Auftrag die energetische Modernisierung, wie auch die Wohnungsmodernisierung als Energieberater und Architekten zu planen und in der Ausführung zu begleiten. Neben dem Rückbau nicht mehr erhaltensfähiger Gebäude zugunsten eines neuen verdichteten Geschosswohnungsbaus wurden acht Gebäude mit insgesamt 182 Wohnungen energetisch modernisiert, die Wärmeversorgung der Wohnanlage von fossiler Nahwärme auf größtenteils erneuerbare Fernwärme umgestellt und die Stromversorgung mit der Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern als Mieterstrommodell etabliert. Wenn man schon mal dabei ist… Und, wenn man schon dabei ist, sind auch alle Wohnungen in Küche und Bad inklusiver aller technischen Versorgungsstränge saniert bzw. modernisiert und die Erdgeschosseinheiten um Mietergärten ergänzt worden. Ganz entscheidend war, umgehend mit Projektstart das Maßnahmenprogramm im Hinblick auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Der Abgleich von Baukostenaufwand, energetischer Effizienz und erreichbaren Fördergeldern waren wesentlich, um für die Eigentümerin, wie auch für die Bewohner eine wirtschaftliche Modernisierung zu erreichen. „Energieberatungs-Tapete“ als Entscheidungshilfe Das zentrale Werkzeug war in dieser frühen Projektphase die „Energieberatungs-Tapete“ – eine von henningerarchitekt entwickelte Übersichtstabelle im Format DINA1, die die energetischen Maßnahmen in diesem Fall in elf Varianten abbildet und Baukosten mit erzielbaren Fördergeldern in Beziehung setzt. So wurde erkennbar, wie sich Baukosten und Fördergelder vom einfachen Standard mit energetischen Einzelmaßnahmen bis hin zum ambitionierten Standard des Effizienzhaus 55 entwickeln. Damit steht nicht die erzielbare energetische Effizienz im Mittelpunkt, sondern die Projekteffizienz insgesamt. Auf dieser Grundlage konnte die Auftraggeberin den Zielkorridor identifizieren und unter Einbeziehung weiterer Faktoren, wie mögliche Auswirkungen auf die zukünftigen Betriebskosten und die Zumutbarkeit von baulichen Eingriffen in den Wohnungen, weiter verengen. So hat die Eigentümerin für die Gebäudemodernisierung des Morellenquartiers den „KfW-Effizienzhaus 70“-Standard gewählt, wobei auf den Einbau einer die Betriebskosten belastenden Lüftungsanlage in den Wohnungen verzichtet wurde. Im Sinne des „Low-Tech-Ansatzes“ wurde die Wohnungslüftung als sogenannte „freie Lüftung“ bevorzugt; planerisch berechnet und installiert. Bereits im Sommer 2022 starteten die Baumaßnahmen zur Modernisierung des ersten Gebäudes mit 30 Wohnungen, der zweite Bauabschnitt begann 2023 direkt anschließend und mittlerweile ist der dritte Bauabschnitt in der Ausführung. Nach dessen voraussichtlicher Fertigstellung im Mai 2025 sollen die ersten Maßnahmen für den vierten und letzten Bauabschnitt beginnen. Foto: © henningerarchitekt GmbH Foto: © Markus Tollhopf 131

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