90 Denkmalschutz kann auch aufgehoben und das Gebäude trotzdem respektvoll für neue Aufgaben umgebaut werden. Diese Erfahrung macht das Haus Myrte als historischer Baustein bei der Neuentwicklung des MEWA-Areals. Ganz anders geht es bei den Neubauten des Morgentalquartiers in Wetzikon; sie profitieren von einer Blickvielfalt in die Umgebung. Vielleicht macht sich ein Planer in einigen Jahrzehnten Gedanken um eine Umnutzung? Haus Myrte in Wädenswil weckt viele Erinnerungen Im Jahr 2022 wurde die Sanierung und Umnutzung des 179-jährigen Hauses Myrte als erste Etappe der neuen MEWA-Areal-Überbauung in Wädenswil beschlossen. Die Entwicklung des Areals für Wohn- und Gewerbenutzungen soll die nachbarschaftlichen Qualitäten verbessern. Seit seiner Fertigstellung dient das Haus Myrte als Dreh- und Angelpunkt zur Kommunikation für die weitere Standortentwicklung. Als ein Ort der Interaktion wird es informative Veranstaltungen, sowie Vorträge und Ausstellungen beherbergen. Die Menschen und die Gemeinschaft der Gegend erinnern sich an das historische Gebäude vor der Renovation. Wenn man mit den Stadtbewohnern spricht, werden viele Erinnerungen an dieses Gebäude erzählt. Es war einst ein Lebensmittelgeschäft und eine Herrenschneiderei. Für die Architekten war es wichtig, möglichst viel Substanz des geschichtsträchtigen Bauwerkes zu bewahren. Obwohl es nicht mehr unter Denkmalschutz steht, bewahrt das Gebäude Geschichten und Erinnerungen als ein lokales Erbe. Während der erste Stock für den Bauprozess des MEWA-Areals als Büro dient, bleibt der zweite Stock als räumlich aufgewertete Wohnung erhalten. Durch das Entfernen eines Teils der bestehenden Decke im obersten Stock wird ein loftartiges Wohnzimmer mit hohen Decken generiert. Öffnungen in den Decken schaffen Verbindungen zwischen den Etagen und entspannen die enge Raumkonfiguration. So entstehen auch Blickbeziehungen zwischen dem öffentlichen Erdgeschoss und der Büronutzung im ersten Obergeschoss. Das neue Materialkonzept basiert auf den ehemals produzierten Metallwaren und erinnert an die vergangene Industrie des MEWA-Areals. Im Gedächtnis des Ortes fest eingeschrieben Strukturelle Verbesserungen und neue Interpretationen Zahlen – Daten – Fakten Haus Myrte, Wädenswil Bauherrschaft: Blattmann Metallwarenfabrik AG, Wädenswil Architektur: Hosoya Schaefer Architects, Zürich Auftragsart: Direktauftrag Planungsteam: Gasser Baumanagement GmbH Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure AG Consultair AG eik-engineering ag Kuster + Partner AG LLAL AG Geschossfläche: ca. 540 m² Fertigstellung: 2024 ■ Lufttechnik AG, Wädenswil ■ Spenglerei Huber AG, Zürich Projekt-Partner Architektur n Hosoya Schaefer Architects Foto © Rasmus Norlander
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