architektur zürich ostschweiz 2025/26

81 Herausforderungen mit historischer Bausubstanz Wohnen mit dem Charme alter Industriedenkmäler hat seinen Reiz und wird dankbar vom Immobilienmarkt aufgenommen. Bis zur Nutzung müssen jedoch viele Hürden genommen werden, wie die einer Hochkaminsanierung in unmittelbarer Nachbarschaft zu neu entstehendem Wohnraum. Wenn die neuen BewohnerInnen dann nach dem Einzug ein Panorama aus dem frühen 20. Jahrhundert geniessen, haben Fachleute für einen sicheren Stand des Industriedenkmals gesorgt. Der Kamin gehört zum ehemaligen Fabrikensemble aus dem Jahr 1906, das sich in verschiedenen Etappen zu einem anspruchsvollen Wohngebiet entwickelte. Das Bauwerk gehörte schon immer zum Gesicht der Halbinsel und sollte deshalb erhalten bleiben. Um auch in den nächsten Jahrzehnten einen sicheren Stand zu gewährleisten, wurde das Fundament des über 30 m hohen Turms gesichert. Zunächst sicherten 16 Pfähle, die rund 28 m tief in die Erde reichen den Untergrund. Danach folgten Stabilisierungsarbeiten mit einem neuen Betonfundament. Ausserdem wurden schadhafte Backsteine ausgetauscht und wenn nötig Mörtelfugen ersetzt. Zum Schluss wurde die gesamte Kaminaussenfläche einer schonenden Reinigung unterzogen. Das Fazit der Planer lautete: Die Überlagerungen der unterschiedlichsten Themen machten das Projekt sehr spannend, aber auch komplex. Es waren Hochwasserschutzkriterien zu berücksichtigen, eine Baustellenlogistik entlang einer aktiven Bahnstrecke, denkmalgeschützte Altbauten stehen in unmittelbarer Nachbarschaft, ein Bach wurde komplett verlegt und zahlreiche kleinere Massnahmen wurden ergriffen. Alles in Allem waren grosse Herausforderungen zu bestehen. ■ Holzmanufaktur Swiss AG, Hunzenschwil ■ ph plus GmbH Mehr als nur Fassade Fassadenbau, Metallbau Höhenarbeiten, Wartung, Basel ■ RWD Schlatter AG, Roggwil ■ Wanner & Lott AG, Regensdorf (Sanierung Maillart-Gebäude und Hochkamin) Projekt-Partner Architektur SPPA Architekten AG n Foto © Roger Frei

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