73 bestehen aus einer Abfolge von kleinen, aber gut möblierbaren Räumen. Um die inneren Qualitäten des Gebäudes zu erhalten, wurden die Wohnräume weitestgehend unverändert belassen oder auf den bauzeitlichen Zustand zurückgebaut. Der rund 18 m² grosse Anbau verwandelt die Küche in eine Wohnküche, sodass die restlichen vier Zimmer als Individualräume genutzt werden können. Lediglich die Nasszelle und Küchen wurden umfassend saniert und als «Inlay», als passgenaues Werkstück konzipiert. Die Schreinereinbauten, welche dieses «Inlay» einfassen, sind so gestaltet, dass die Schiebe- und Drehtüren verschiedene Bewegungs- und Raumflüsse ermöglichen und eine hohe Nutzungsflexibilität bieten. Das Zusammenspiel zwischen der einfachen, minimalistischen Form- und Materialsprache der neuen Elemente und jener aus der Gründerzeit prägen die Atmosphäre der Wohnungen. Dabei wurden unter anderem die kräftigen Grün- und Rottöne der Bestandsfassaden aufgegriffen und in den neuen Schreinereinbauten sowie den Oberflächen in Küche und Bad in zarten Nuancen integriert. «Inlays» organisieren denkmalgeschützten Wohnraum in Zürich neu Das Mehrfamilienhaus in der Elisabethenstrasse in Zürich Wiedikon stammt aus dem Jahr 1896. Zwischen 2021 und 2023 fand eine Sanierung und Erweiterung mit dem Ziel statt, bezahlbaren, städtischen Wohnraum zu erhalten. Anspruchsvollen Voraussetzungen, wie die denkmalgeschützten Bausubstanz, die geringen Anzahl Wohnungen und die Notwendigkeit, die Sanierungskosten niedrig zu halten, begegneten die PlanerInnen mit sorgfältigen und minimalen Eingriffen. Die Strassenfassade blieb so weit wie möglich in ihrer ursprünglichen Form erhalten und erhielt nur an notwendigen Stellen eine Ertüchtigung. Die Brandmauer und die Hoffassade wurden für die Erweiterung und Aufwertung des Wohnraums sowie für einen positiven Beitrag zum Stadtklima genutzt. Eine selbsttragende Erker- und Loggia-Konstruktion vergrössert die Nutzfläche in Richtung Hof, während Fenster, ein neues Vordach und eine Fassadenbegrünung die Brandmauer strukturieren. Die Grundrisse der Ein-Spänner-Typologie Architektur BGP Architekten n Zahlen – Daten – Fakten Sanierung und Erweiterung Elisabethenstrasse, Zürich Bauherrschaft: Stiftung Bauen und Wohnen SBW, Zürich Architektur: BGP Architekten ETH SIA BSA, Zürich Auftragsart: Machbarkeitsstudie auf Einladung, Direktauftrag 2018 Bauleitung: HSSP AG, Zürich Bauingenieur: Basler & Hofmann AG, Zürich Elektroingenieur: Thomas Lüem Partner AG, Dietikon Fertigstellung: 2023 ■ RWD Schlatter AG, Roggwil Projekt-Partner Foto © Beat Bühler
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