38 Nachhaltige Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum in Baden In der Zeit von flexiblen Arbeitsplätzen, zunehmender Digitalisierung und wirtschaftlichen Trends, steht hinter der Zukunft von manchem Bürostandort ein Fragezeichen. Besonders, wenn eine Gebäudesanierung anstehen würde, um den Anschluss an neue Klimaziele und veränderten Bürowelten nicht zu verpassen. Einerseits liegen die zum Teil ausgedienten Büroadressen an attraktiven Standorten, war ihr Erfolg doch mal von einer guten Infrastruktur und Erreichbarkeit abhängig. Andererseits werden Wohnungen in guten Lagen mit attraktiven Standortvorteilen und vor allem kurzfristiger Fertigstellung gesucht. Ein Beispiel, wie man Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt zusammenführen kann, wurde die Umnutzung von vier ehemaligen Büropavillons in 78 Eigentumswohnungen in der Römerstrasse in Baden. Die heissen Quellen am Limmatknie gaben Baden seinen Namen. Aus dem Ortskern führt die nach den Erbauern benannte Römerstrasse ins Industriegebiet. Hier wurde 1891 die Brown, Boveri & Cie – die heutige ABB – gegründet. Eine Villa der Gründer und das weitläufige Industrieareal zeugen vom einstigen Glanz des Standortes. Etwas peripher, am bewaldeten Steilhang zur Limmat hin, stehen vier pavillonartige Erweiterungsbauten aus den 1960er Jahren. Über Ihre Umstrukturierung entschied zunächst 2010 ein von Michael Meier und Marius Hug Architekten gewonnener Entwurf. Kern der Umwandlungsidee ist eine Enfilade aus Sottoportegos – öffentlichen Durchwegungen im Erdgeschoss – welche das Rückgrat der vier Volumen bildet und die Erschliessung anbindet. Die Treppenhäuser liegen neu im Bauch des Gebäudes und steifen die von effizientem Materialeinsatz geprägte Substanz aus. Zahlen – Daten – Fakten Umnutzung Büropavillons in Eigentumswohnungen in Baden Bauherrschaft: Schweizerische Gesellschaft für Immobilien AG Architektur: Michael Meier und Marius Hug Architekten, Zürich Generalplanung: befair partners AG, Zürich Landschaftsarchitektur: Müller Illien Landschafts- architekten GmbH, Zürich Auftragsart: Wettbewerb 2010 Fertigstellung: 2023 Architektur n Michael Meier und Marius Hug Architekten Foto © Markus Bertschi
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