architektur zürich ostschweiz 2025/26

161 Im Gegensatz zur Beständigkeit des Hauses Holz, wird die Stampflehmfassade eine stärkere Verwitterung aufweisen. Sie wird in den ersten drei Jahren eine starke Erosion erfahren, was bedeutet, dass ca. 2 cm bis 3 cm des Materials abgetragen werden. Die Erosion wird vorgängig mittels einem Mockup dargestellt. Die Eigenschaft der Fassade entspricht dem Wunsch der Bauherrschaft, die Wahrheit des Materials zu thematisieren. Alte Handwerkskunst Für die Herstellung und die Ausführung der Stampflehm-Fassade zeichnete die Lehm Ton Erde Baukunst AG, unter der Leitung von Martin Rauch, verantwortlich. Martin Rauch beschäftigt sich seit den frühen 1970er Jahren mit dem Baustoff Lehm und gilt auf diesem Gebiet als Koryphäe. Somit lies sich diese Handwerkskunst in einem Wohnungsbau realisieren. Der Bauherr bewohnt dieses Gebäude auch selbst und hat sich bewusst für dieses Pionierprojekt im Ostschweizer Wohnungsbau entschieden. Er unterstreicht mit diesen zwei unterschiedlichen Gebäuden den Individualismus der BewohnerInnen und möchte mit dem hochwertigen Aussenraum die soziale Gemeinschaft fördern. Unterschiedliche Altersprozesse Mit dem Konzept von komplett unterschiedlichen Bauweisen und Fassadentypologien wurden zwei Gebäude in ein Spannungsfeld gesetzt. Es wird damit aufgezeigt, wie sich zwei Fassaden mit ökologischen Baustoffen unterschiedlich in Szene setzen lassen. Architektur Carlos Martinez Architekten n Foto © Can Isik / Carlos Martinez Architekten Foto © Can Isik / Carlos Martinez Architekten

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