160 2 Haus Lehm Das Haus Lehm ist ein Pionierbau. Hier kommen Recyclingbeton (Zirkulit) und vorfabrizierte Stampflehmelemente zum Einsatz – eine Premiere in der Ostschweiz. Die schweren Lehmelemente wurden aus regionalem Erdmaterial gefertigt und verleihen dem Gebäude eine archaische, kraftvolle Präsenz. Die Fassade ist vielschichtig aufgebaut: Aussen Lehm, innen eine Holzkonstruktion mit ökologischer Dämmung. Fenster aus Eichenholz mit bronzenen Metallzargen und Ziegelleisten betonen die horizontale Gliederung. Da die Fassade in ihrer Schwere von aussen nach innen abnimmt, musste diese auch von aussen nach innen gebaut werden, was eine grosse logistische Herausforderung darstellte. Weiterhin war die Planung äusserst anspruchsvoll. Architekt, Bauphysiker, Bauingenieur und der Lehmbau mussten sorgfältig koordiniert werden. Alle beteiligten Planer haben sich mit einer nicht etablierten Bauweise, für dies es keine Referenzen gab auseinandergesetzt. Die einzelnen Entscheidungen beruhten auf wenigen Kennwerten und erforderten eine enge Abstimmung zwischen den Gewerken Lehm- und Holzbau, Baumeister und Gerüstbau. Am Ende konnten Projekt- und Bauleitung auf eine ausgezeichnete handwerkliche Leistung zurückblicken und ein meisterhaftes Werk übergeben. Auch im Innern wird vollständig auf Kunststoffe und künstliche Materialien verzichtet. Das Haus umfasst fünf Mietwohnungen und ein Penthouse. Architektur n Carlos Martinez Architekten Foto © Can Isik / Carlos Martinez Architekten Foto © Can Isik / Carlos Martinez Architekten
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