architektur zürich ostschweiz 2025/26

150 Das V8 ist weit mehr als ein Gewerbebau: Es ist ein Herzensprojekt des Bauherrn, das Funktionalität und gestalterische Qualität in einzigartiger Weise vereint. Der Neubau überzeugt durch einen innovativen Konstruktionsansatz, der Beton und Stahl gezielt gemäss ihrer spezifischen Materialeigenschaften einsetzt und so die beeindruckende Ausdrucksform des Projekts ermöglicht. Das Automobil bildet daher ein zentrales Thema, das in der Projektidee des V8-Motors aufgegriffen wurde. Während des Projektverlaufs ergänzten zahlreiche Sekundärnutzungen die beiden Hauptnutzungen. Im Erdgeschoss – der «Ölwanne» des Motors – ist der Euromaster untergebracht. Die dazwischenliegenden Geschosse bieten Raum für Büronutzungen und Gewerbeflächen. Im obersten Regelgeschoss wird die Autosammlung der Bauherrschaft eindrucksvoll durch acht zylinderähnliche Oberlichter inszeniert. Darüber, sozusagen im «Motorenfilter», befindet sich die Hauswartwohnung. Materialspezifische Innovation Bei der Umsetzung des Projektes wurde Beton nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch innovativ genutzt. Präzise Schalungsmuster und die Oberflächenbearbeitung erzeugen eine lebendige, haptische Qualität. Die Realisierung vom V8 erforderte eine enge Zusammenarbeit zwischen Architekten, Ingenieuren und Bauherrn. Technische und gestalterische Anforderungen wurden frühzeitig integriert, um ein funktionales und ausdrucksstarkes Gebäude zu schaffen. Klare Formensprache mit markantem Akzent Das Gewerbegebäude V8 fügt sich harmonisch in den urbanen Kontext der ehemaligen Euromaster-Parzelle ein. Die klare Formensprache greift die industrielle Umgebung auf und setzt dennoch einen markanten, modernen Akzent. Die Gestaltung verbindet die Vergangenheit des Ortes mit der Gegenwart und interpretiert seinen industriellen Charakter neu. So wird der Standort zum integralen Bestandteil des architektonischen Konzepts. Über hohe Räume und grosse raumhohe Fenster werden die Raumtiefen optimal belichtet. So entstehen helle, einladende Innenräume. Die Reduktion der Bauelemente auf das Wesentliche fördert eine moderne, funktionale Raumatmosphäre. Die flexible Grundstruktur erlaubt eine langfristige Anpassungsfähigkeit an wechselnde Nutzungsanforderungen und sichert so die Zukunftsfähigkeit des Gebäudes. Eine in Beton gegossene Hommage an das Automobil Die Gewerbehalle in Chur heisst nicht zufällig «V8» Zahlen – Daten – Fakten Gewerbehalle V8 in Chur Bauherrschaft: Luan AG Architektur und Bauingenieur: Ritter Schumacher AG, Chur Gebäudetechnikplanung: Willi Gebäudetechnik AG, Chur Fertigstellung: 2024 Architektur n Ritter Schumacher Foto © Daniel Ammann

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