architektur zürich ostschweiz 2025/26

127 Die Schüler und Einwohner kannten die Wohnhäuser unter den Namen Pinihaus I und Pinihaus II, benannt nach der Familie Pini, die dort früher mal wohnte. Für den Neubau, der sich nun auf ein Gebäude beschränkt, sollte auch ein neuer Name gefunden werden. Die Gemeinde Bad Sonder hatte deshalb schon während der Bauphase einen Namenswettbewerb durchgeführt. Ein Schüler aus der sechsten Klasse überzeugte die Jury im Frühjahr 2024 mit seiner Idee. Sein Vorschlag lautete «Füfegg» und seine Erklärung dafür fand Anklang. Mit der Sonnegg gibt es in Bad Sonder bereits eine «Egg». Die Wohngruppe, die nach Fertigstellung das Haus bezog war die fünfte Wohngruppe und bei genauerem Hinschauen, kann man in dem Neubau fünf Ecken erkennen. Somit war der Name «Füfegg» geboren. Die Idee der markanten Doppelgiebelform entnahm das Architekturbüro Gisel+Partner von den bestehenden Bauten, um die gewachsene, talseitige Silhouette zu erhalten. Der Neubau passt sich dem Terrainverlauf und dem bestehenden Fussabdruck an. Im Sockelgschoss sind hauptsächlich Nebenräume angeordnet, in den Obergeschossen reihen sich die Zimmer entlang der Hauptfassade auf. Im rückwärtigen Teil gibt es einen Bereich, der die dienenden Räume, wie Treppenhaus und WC- Anlagen aufnimmt. Westseitig wurde im Anbau mit Schleppdach die höhere Raumhöhe genutzt und ein grosszügiger Aufenthaltsraum mit gemütlichen Nischen eingerichtet. Das Gebäude passt sich unaufgeregt in die Umgebung der typischen Wieslandschaft ein. Unaufgeregte Materialwahl Der Neubau besteht ab dem Sockelgeschoss komplett aus Holz. Das aus Sichtbeton bestehende Sockelgeschoss kann den Terrainverlauf komplett ohne komplizierte Details aufnehmen. Die Fassade wurde mit einer Holzschalung versehen. Die Südfassade nimmt die klassische Strukturierung einer Täferung der Hauptfassade auf, soll dies aber mit einer zeitgemässen Konstruktion erreichen. Eine Photovoltaikanlage deckt das Dach vollständig ab. Im Innern sind die Zimmerausstattungen einfach aber solide. Die Holzbauweise erlaubt eine Ausführung der Decken und Wände in Holz. Architektur Gisel+Partner AG n Foto © Gisel+Partner AG, Arbon/Teufen Foto © Gisel+Partner AG, Arbon/Teufen

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