102 Architektur n pool Architekten Überragt wird dieser allseits geöffnete Oberlichtraum von einem gegen 80 m hohen Wohnhochhaus mit 26 Geschossen. Dieser Neubau markiert seinen Hauptzugang mit einer repräsentativen, doppelgeschossigen Arkade. Seine Adresse an der Freihofstrasse teilt er mit der Filiale eines Grossverteilers, welche die lichtdurchflutete Shedhalle der Fiat-Garage weiternutzt. Diese Halle erhält einen seitlichen Anbau mit Garageneinfahrt und Anlieferung sowie an der Freihofstrasse ein neues, offenes Gesicht. Wiederverwendung und Erhalt Mit dem neuen Wohnhochhaus werden Erhalt und Wiederverwendung einer bemerkenswerten eingeschossigen Struktur ermöglicht. Von den Eingangsräumen des Wohnhochhauses abgesehen dient das ganze Erdgeschoss mit seinen Läden und Dienstleistern dem gesamten Quartier. Das erste Obergeschoss ist der Hausgemeinschaft der BewohnerInnen vorbehalten. Nebst einem unterteilbaren Gemeinschaftsraum samt Dachgarten sind Ateliers und ein Co-Working-Bereich vorgesehen. Hauptmerkmale der Freiraumgestaltung sind die Baldachine aus Baumkronen, ein hoher Anteil an bepflanzten oder durchlässigen Böden sowie eine als Gestaltungselement inszenierte Retention von Meteorwasser. Ein Mobilitätskonzept erlaubt eine markante Reduktion der Parkplatzzahl. Den Abklärungen zu Nachhaltigkeitsfragen folgend, doch auch inspiriert von der Struktur des Bestandes, wird für das Wohnhochhaus eine filigrane, ressourcenschonende Betonstruktur mit einer Leichtbaufassade vorgeschlagen. Kleine Spannweiten ermöglichen dünne Decken. Kern, Stützen und Unterzüge gliedern und formen die Innenräume der Wohneinheiten. Ein hoher Vorfertigungsgrad von Struktur und Ausbau sowie eine strikte Systemtrennung sind ebenso kennzeichnend für das interdisziplinär erarbeitete Projekt wie die sparsamen Konzepte für die Haustechnik, die Küchen- oder die Sanitärausstattung. Die Fassaden des Hochhauses werden geprägt von Fensterbändern mit hellen Metallrahmen, textilen Sonnenstoren sowie Glasbrüstungen mit integrierter Photovoltaik. Die helle Anmutung der Brüstungen wird erreicht mit einer entsprechenden Beschichtung der Gläser. Für den Umbau des Bestandes wird eine der gewerblichen Vergangenheit entsprechende, pragmatische und ressourcenschonende Herangehensweise propagiert. Foto © Andrea Berger Foto © Andrea Berger
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