Zahlen – Daten – Fakten Auftraggeber: Große Kreisstadt Dachau Bauort: Dachau Entwurf, Planung, Bauleitung: Bernhard Rückert, Innenarchitekt BDIA Planung: Herbst 2024 Bauzeit: Dez. 2024 bis April 2025 Projekt-Partner Lothar Reichel, Dachau Schweis GmbH & Co. KG, Odelzhausen Das Zollhäusel ist Dachaus kleinstes Gebäude mit einer wechselvollen Geschichte, besteht aus nur einem einzigen Raum und ist in unmittelbarer Nähe zum Rathausplatz und zur Stadtpfarrkirche St. Jakob gelegen. Das Gebäude wies vor dem Umbau Mängel auf. So war die Elektroinstallation nur unzureichend, der ganze Raum war permanent durchfeuchtet und im Winter aufgrund mangelnder Beheizbarkeit schwer nutzbar. Die „Trockenlegung“ des Gesamtraums erfolgte durch das innenseitige Abdichten der erdberührten Wände. So verbirgt sich die Ostwand bis fast zur Traufe im Erdreich. Aufgrund der bewegten Topografie des umliegenden Geländes sind auch Nord- und Westwand teilweise im Erdreich vergraben. Somit wurde nach Abstimmung mit dem Denkmalschutz die durchfeuchtete Wand injiziert, innenseitig abgedichtet und ebenso innen eine dampfdiffusionsoffene mineralische Vorsatzschale mit Sanierputz vorgestellt. Diese Vorsatzschale als „Klimadämmplatte“ hat sich bestens bewährt. Das Haus erhielt neues Heizsystem, um den Innenraum – der komplett von Außenflächen umhüllt ist – ordentlich beheizbar zu machen, zumal gerade im Winter das permanente Öffnen der Eingangstüre viel kalte Luft nach innen befördert. Sanitärinstallation und Elektroinstallation wurden den Anforderungen an einen Verkaufsraum und einen Bildschirmarbeitsplatz arbeitsstättentauglich entworfen. Materialien und Entwurf im Innenraum wurden eng mit den Nutzern, aber auch mit dem Amt für Denkmalschutz abgestimmt. Der Boden erhielt mit Eichstätter Jura einen Natursteinboden, der im Dachauer Raum historisch weit verbreitet ist. Die Wände innen sind verputzt. Die Präsentationswand für Bücher, Faltbroschüren und ähnliches, ist der Außenwand vorgestellt, um im Betrieb eine maximale innenseitige Hinterlüftung der Wand zu garantieren. Die Einbauten und Möbel bestehen als handgefertige Massivholzmöbel aus europäischer Eiche, oder sind entsprechend mit Echtholzfurnier belegt. Ein gestalteter Wassertisch dient Kunden und Mitarbeitern als Trinkwasserquelle. Auf die Lichtgestaltung wurde besonderer Wert gelegt, der Innenraum ist durch seine künstliche Beleuchtung einerseits bildschirmarbeitsplatzgerecht, anderseits auch als Verkaufsraum entsprechend emotional gestaltet. Bernhard Rückert Innenarchitekt Sanierung des ehemaligen Zollhäusel zur Tourist-Info Foto: © Lothar Reichel Foto: © Lothar Reichel 21
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