architektur metropolregion rheinland 2024

25 Bereits zum Kaufzeitpunkt stand fest, dass die vorhandenen Räumlichkeiten des Erdgeschosses auf Dauer nicht zur Büronutzung ausreichen. Architekt Jens-Peter Gütig und sein Team entwickelten ab 2022 deshalb eine Erweiterung um zwei Geschosse. In nur acht Monaten wurden zunächst das Dachgeschoss inklusive der Giebelwände abgebrochen und um zwei weitere Geschosse über dem Erdgeschoss ergänzt. Der Grundriss des Erdgeschosses blieb in seiner ursprünglichen Form erhalten und dient heute als abgeschlossene Wohneinheit. Lediglich im Kellergeschoss gab es kleine bauliche Veränderungen, die ebenfalls zur Erweiterung der Wohn- bzw. Nutzfläche führten. Hier mussten zudem aus statischen Gründen einige Pfeiler zur Verstärkung eingebaut werden. Gründung der Aufstockung Um die Eingriffe in die Bestandsstrukturen eines Gebäudes so gering wie möglich und damit so wirtschaftlich wie nötig zu halten, sollte die vorhandene Statik weitestgehend genutzt werden. Hochwertige Baumaterialien für die Ertüchtigung der Tragkonstruktion und moderne Berechnungsverfahren erleichtern die Planung und Ausführung. Ein wichtiges Thema rückt dabei in den Fokus – der Brandschutz und das Energiekonzept. Gütig Architektur  Baubetrieb Wolber GmbH, Wachtberg  Betonwerk Carl Plötner GmbH, Plaidt  Urbach Dachtechnik, Lohmar Projekt-Partner Die „Gründung“ der Aufstockung des Einfamilienhauses erfolgte über eine zusätzliche, freitragende Fertigteildecke mit Aufbeton, deren Lasten über vereinzelte Auflager gezielt in die darunterliegenden Wände abgeleitet werden mussten. Somit konnte die nichttragende, ursprüngliche Stahlbetondecke als Witterungsschutz und Installationsebene genutzt werden, und der Grundriss des Erdgeschosses blieb unverändert. Die Mauerwerkswände der Aufstockung sind aus Porenbeton, die Decken sowie vereinzelte Wände im Gebäude aus Sichtbeton errichtet worden. Die abgetragenen Backsteine des alten Giebels fanden im Inneren und in Teilbereichen der Außenfassade des Gebäudes eine neue Verwendung. Eine Wärmepumpe, die ihren Strom aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach bezieht, ersetzt die alte Gasheizung. Foto: © Peter Lippsmeier, Bochum

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