architektur metropolregion rheinland 2024

13 Die Erft fließt weiterhin durch die Stadt und sorgt für Abkühlung und Romantik – aber auch für Argwohn und Déjà-vu-Erlebnisse. Auch das Land NRW unterstützte die Geschädigten mit unbürokratischen Hilfen. Plötzlich waren alle Immobilieneigentümer und Infrastrukturbetreiber in einem Boot und ruderten gemeinsam. Durch das Büro Noesser Padberg Architekten wurden 27 Gewerbeeinheiten in enger Abstimmung mit dem Center-Management des Cityoutlets wiederaufgebaut. Die ersten sieben Einheiten befinden sich im Neubau am Sonnenplatz an der Trierer Straße, ein achtes Objekt über Eck im Altbau mit gemeinsam rund 2.500 m² Nutzfläche. Weitere 19 Einheiten liegen teilweise in Gruppen nebeneinander, teilweise auch an einzelnen Standorten innerhalb der Stadtmauer, mit insgesamt nochmal rund 5.000 m² Nutzfläche. Die Hochwasserschäden waren hauptsächlich im Erdgeschoss zu beklagen und bestanden aus beschädigten Fenstern, Fassaden und Eingängen, defekten Anlagen, zerstörtem Innenausbau, gefluteten Kellern und Keimbelastungen in den Obergeschossen. Als Konsequenz aus der Fluterfahrung sind die Estriche heute bis in den Bereich der Hochwasserlinie abgedichtet, die technischen Versorgungsleitungen, soweit möglich, über der Wasserlinie installiert, und nur noch wasserfeste Materialien verbaut worden. Wo es sinnvoll möglich war, wurden die alten Keller ohne Nutzung verfüllt oder komplett entleert. Vor Eingangstüren und Schaufenstern sind Vorrichtungen für Hochwasser-Barrieren im Flutfall installiert, die mit Unterstützung eines Frühwarnsystems große Schäden in Zukunft verhindern sollen. Hier ist für eine weitere Unterstützung die Landespolitik gefordert, denn sowohl im ebenfalls betroffenen Nachbarland Rheinland-Pfalz als auch in Nordrhein-Westfalen sind noch nicht alle Hintergründe der mangelhaften Frühwarnung der Bevölkerung aufgearbeitet. Foto: © City Outlet Bad Münstereifel Noesser Padberg Architekten GmbH

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