architektur zentralschweiz 2024/25

81 wurde im 16. Jahrhundert von Renaissancebaumeistern nach Deutschland und Österreich gebracht. Im Kanton Graubünden, speziell im Engadin und den Südtälern (Engadinerhaus), ist das Sgraffito ein sehr häufiges Element an historischen wie auch neueren Bauten und gilt als Teil der Baukultur. Für das Design der 18 2,5- und 3,5-ZimmerMezzanin-Apartments wurde das Innenarchitekturbüro atelier 522 ausgewählt. Jede Wohnung verleiht ein Loft-Gefühl durch die hohen Decken und den grossen Fenstern. Das Kreativteam hat lediglich die Auflage zu erfüllen, eine Innenarchitektur ohne rechte Winkel zu schaffen. So losgelöst von bekannten Mustern entstanden ungewohnt ineinander fliessende Räume, ausgestattet mit hochwertigen und natürlichen Materialien wie Terrazzo, Lehmputz, Stein und Holz. Dazu kommen Gemeinschaftsbereiche wie ein Spa mit Sauna und Ruheinseln, ein Fitnessraum, ein Skikeller, eigene Abstellflächen und eine Tiefgarage. MIRA; eine Hommage an die regionale Baukultur Den Wettbewerb für das Apartmenthaus MIRA gewannen Ilg Santer Architekten mit Sitz in Zürich. Sie setzten sich mit einem unkonventionellen Entwurf, der auf einem sechseckigen Grundriss beruht, durch. Der Kanton Uri ist bekannt für seine hohe Dichte an Steinbauten, was einerseits den zugewanderten Baumeistern geschuldet ist und andererseits der Knappheit des Baumaterials Holz. Während in der Schweiz traditionell viele Gebäude aus dem nachwachsenden Rohstoff errichtet werden, lehnten sich die Architekten bei ihrem Entwurf an die regionale Baukultur an. Tourismusbauten der Jahrhundertwende und massive Patrizierhäuser findet man reichlich und ihre Einflüsse lassen sich bei MIRA gut ablesen. Auch die oftmals aufgesetzten Türme finden sich als Erkertürme wieder und schaffen so spannende Perspektiven. Das Haus bekam eine Sgraffito-Fassade. Diese Technik hat ihren Ursprung in Italien und ■ Gamma AG Bau, Schattdorf ■ HP Gasser AG, Lungern Projekt-Partner Zahlen – Daten – Fakten Apartmenthaus MIRA, Andermatt Bauherrschaft: Andermatt Swiss Alps AG, Andermatt Architektur: ilg santer architekten, Zürich Innenarchitektur: atelier 522 GmbH, Zürich Totalunternehmung: A++ Fläche total: ca. 1'590 m² Fertigstellung: 2023 Projekt Andermatt Swiss Alps AG n Foto © Andermatt Swiss Alps Foto © Andermatt Swiss Alps Foto © Andermatt Swiss Alps

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