architektur zentralschweiz 2024/25

77 punkten. Der «Filter-Bereich» mit Verweilmöglichkeiten und geteilten Bädern schafft einen sanften Übergang zwischen den öffentlichen Gemeinschaftsbereichen und dem privaten Zuhause. Das Kunst-am-Bau Projekt «Gold» von Lea Achermann setzt keine neuen Elemente hinzu, sondern hebt das Bestehende am Gebäude hervor. Die Kreise und Ellipsen aus Blattgold, die sich je nach Betrachtungswinkel wieder zu einem Kreis formen, laden ebenfalls zum Flanieren ein und ergänzen die einladende Idee der Architektur. Rohstoffverbrauch, der innerhalb von 38 Minuten nachwächst Die Fassade und Konstruktion basieren auf der Logik des traditionellen Holzbaus mit konstruktivem Holzschutz. Ein Erdgeschoss aus Ortbeton und vorfabrizierten Betonelementen bildet den Sockel für den darüberliegenden Holzbau. Getragen von Stützen und Unterzügen aus Nadelholz übernimmt die Bresta-Holz-Beton-Verbunddecke eine statische und akustische Funktion. Der sichtbare Holzbau schafft zusammen mit dem Innenausbau eine warme und vertraute Atmosphäre. Ergänzt durch grüne und blaue Akzente bestimmen die verwendeten Materialien die Farbgebung des Gebäudes, während das Handwerk sich in den sorgfältigen Fügungen und Details zeigt. Die total verwendete Holzmenge für die Aussen- und Innenwände, Decken, Fassadenkonstruktion und -schalung betrug ca. 785 m³. Diese Menge wächst im Schweizer Wald innerhalb von rund 38 Minuten nach. In acht Pflegewohngruppen mit insgesamt 48 Zimmern finden die BewohnerInnen Unterstützung und Pflege aber auch ein Stück Heimat und Wohnlichkeit für den letzten Lebensabschnitt. Doch nicht nur für die BewohnerInnen, sondern auch für besuchende Angehörige erleichtert eine helle und freundliche Atmosphäre die Begleitung der Familienmitglieder in diesem neuen Lebensabschnitt. Der Ort wird durch Zeitzeugen unterschiedlicher Epochen und deren Anordnung, sowie durch die weiten Felder und das Bergpanorama geprägt. Der Entwurf reagiert auf die Umgebung mit vier rechteckigen Volumina, die sich um einen zentralen Kern anordnen. Durch die Drehung der Volumina definiert das Gebäude den Hauptplatz, der sich in Richtung der grossen Linden, und auf der gegenüberliegenden Seite in Richtung des Landschaftsraums öffnet. Die Versätze der Volumina schaffen in Verbindung mit den benachbarten Gebäuden subtile Nischen. Einladung zum Flanieren Aufgrund der langen Verweildauer und des eingeschränkten Bewegungsradius der BewohnerInnen legt das Projektteam neben den vielfältigen Aussenräumen Wert auf Diversität im Gebäudeinnern: Ausblicke und Durchblicke, ruhige und belebte Bereiche, Nischen und Treffpunkte bieten unterschiedliche Raumerlebnisse und laden zum Flanieren ein. Durch die Anordnung der Zimmer-Volumina um den Betonkern entstehen anstelle von Korridorflächen attraktive Rundläufe und kollektive Räume mit gut nutzbaren räumlichen SchwerArchitektur Bob Gysin Partner BGP n Zahlen – Daten – Fakten Wohnhaus Mettenweg, Stans Bauherren: Gemeinde Stans Architektur: Bob Gysin Partner I Architekten ETH SIA BSA Baumanagement und -leitung: Schärli Architekten, Luzernn Bauingenieur: Wälli AG Ingenieure, Horw Holzbauingenieur: Holzprojekt, Luzern Bauphysik: Pirmin Jung Ingenieure, Rain HLK-Ingenieure: W&P Engineering, Stansstad Sanitärplanung: tib Technik im Bau, Luzern Elektroplanung: Stromplan, Stans Sprinklerplanung: Minimax, Dübendorf Landschaftsarchitektur: Hager Partner, Zürich Kunst am Bau: Lea Achermann Auftragsart: Studienauftrag nach Präqualifikation, 1. Preis 2018 Bauingenieur: Wälli AG Ingenieure, Horw Gebäudetechnik: W&P ENGINEERING AG, Stansstad Sicherheits- undTürfachplanung: Amstein + Walthert Sicherheit AG, Buchs Tiefbau: Schmid Bauunternehmung AG Nutzfläche: ca. 4'670 m² Fertigstellung: 2023 Foto © Bob Gysin Partner I Architekten ■ Elektro Wild+Barmettler AG, Oberdorf ■ Vogel Design AG Türen, Küchen, Innenausbau, Ruswil Projekt-Partner

RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=