75 Vermittelt das äussere Erscheinungsbild des Ersatzneubaus eine harte Schale, so überrascht das Innere mit vielen Durchblicken, feingliedrigen Gestaltungen und grünen Zonen. Gedanklich lehnten sich die Planer an eine Klosteranlage an, die von aussen Schutz bietet und innen einen lichtdurchfluteten geschützten Raum zeigt. Man tritt über die Eingangstreppe in eine Welt, die so nicht erahnbar war. Diese neue Nutzung wird von aussen durch die Ausbildung eines Fassadenskeletts und der Höhenstaffelung des Baukörpers deutlich. Im Innern herrscht viel Transparenz und als Herzstück befinden sich die beiden Treppenhäuser an prominenter Position im Gebäude. Viel Grün als Symbol für eine helle Welt Das Fassadenmaterial ist geprägt von Beton und Kalksandstein. Die Ausfachungen sind Abbild der Nutzung, laufen jedoch wiederholend um den Baukörper. Dieser wird durch ein markantes Flugdach abgeschlossen. Im Innenhof entsteht dagegen eine grüne und transparente Innenwelt. Die Hoffassade wird teilweise in Holz ausgeführt. Das Holz als Ergänzung zur Begrünung schafft Wärme innerhalb des Skeletts. Der Hof dient hierbei als Lichttrichter und formt eine komplexe Schnittfigur. Durch die zusätzlichen, unterschiedlichen Terrassen wird der Innenhof vertikal erlebbar und bildet die Grundlage dafür, dass sich die verschiedenen Nutzungen innerhalb des grossmassstäblichen Umfelds entfalten können. Die Gegensätzlichkeit zwischen Vergangenheit und neuer Nutzung sowie zwischen harter Schale und weichem Kern, wird auch über die Auswahl der unterschiedlichen verwendeten Materialien unterstrichen. So vereinen sich rohe Betondecken mit warmen Fichtenhölzern, eleganter Kalkputz mit Ornamentgläsern. Das Gebäude erhielt ein flexibles Raster und kann daher in seiner Nutzung auch andere Zwecke erfüllen. So werden am Schluss von der Gastroküche, über Internatsnutzung, Büroräume, Werkräume oder Wohnungen vielfältige Nutzungen ermöglicht. Unterzüge mit einer präzisen Schalung ermöglichen hohe Spannweiten und machen aus dem Neubau ein vielschichtiges Gebäude, das einen festen Platz auf dem Papieri-Areal besitzt und an der Erfolgsgeschichte der Entwicklung hin zu einem Wohn- Arbeits- und Begegnungsquartier mitschreibt. Architektur Axess Architekten n Foto © Axess Architekten AG, Zug Foto © Axess Architekten AG, Zug
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