71 Grundsubstanz bleibt erhalten Im Sinne eines derzeitigen Bedarfs an bezahlbaren Wohnungen, wurde auch intensiv über eine Wohnraumerweiterung nachgedacht. Das Bauvolumen war jedoch ausgeschöpft und konnte nicht mehr durch An- oder Umbauten ergänzt werden. Zudem liegt das Objekt in einer weitläufigen Parkanlage mit grosszügigen Grünräumen, was dem modernen Verständnis von nachhaltigem wohnen, ohne störende Nachverdichtung, entspricht. Die Entscheidung, die Grundsubstanz des Gebäudes weitgehend zu erhalten war schnell getroffen. Auch eine Ergänzung durch Aufzüge und attraktive Aussenräume setzte sich schnell durch, galt es doch das grüne Umfeld als Teil der Wohnatmosphäre zu nutzen. Die Planer von Galliker und Riva Architekten setzten sich während der Planungsphase intensiv mit dem Baugesetzbuch auseinander und fanden schliesslich eine Lösung, die jeder Wohnung quasi als Bonus noch einen Wintergarten ermöglichte. Wintergarten als Bonus Der vom schweizerischen Baugesetz vorgesehene Flächenzuschlag von 10 Prozent für Wintergärten bedeutete in diesem Fall jedoch nur eine Erweiterung von wenigen Quadratmetern pro Wohneinheit. Zu wenig, um tatsächlich eine Verbesserung der Wohnqualität zu erreichen. Gleichzeitig verhinderten die vorhandenen engen Treppenhäuser den Einbau der geforderten Aufzüge für die hindernisfreie Erschliessung. Der baurechtliche Durchbruch gelang in der Kombination des Wintergartenbonus mit den Fahrstuhlanlagen, die bei Sanierungen nicht zur Überbauungsziffer ange- ■ Alois Herzog AG, Sanitär, Spenglerei, Luzern Projekt-Partner Architektur Galliker und Riva Architekten n rechnet wurden. So entstand eine neue Raumschicht mit variabel verglasten und verschatteten Balkonen, in der die Erschliessungsflächen der Aufzüge mit der neuen Wintergartenfläche zu einem grosszügigem Aussenraum für jede Wohnung verschmelzen. Es entstand so ein Flächenzuwachs von rund 20 Prozent. Gleichzeitig dient die neue Raumschicht als thermische Pufferzone und kann durch die zu öffnenden Glaswände als Wintergarten, Balkon, Windfang oder auch Wohnraumerweiterung genutzt werden. Foto © Galliker und Riva Architekten, Luzern Foto © Joshua Loher
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