3 Editorial Zentralschweiz 2024/25 n Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, Sie blättern gerade in der Neuauflage unserer Fachpublikation Zentralschweiz 2024/25. Ein Hauptthema wurde derWohnungsbau in all seinen spannenden Facetten. Heute genügt es nicht mehr einfach nur Wohnraum in unterschiedlichen Grössen für unterschiedliche Bewohner zu schaffen, sondern es spielen weitere Faktoren, wie «Homeoffice», «Work-Live-Balance» oder «Klimaanpassungen» eine wichtige Rolle. Die Zukunftsfrage lautet: «Wie werden wir in den nächsten Jahren leben?» Vernetzung, Mobilität, Energieressourcen und der Respekt vor der umliegenden Landschaft sitzen heute mit im Planungsteam und beeinflussen die kreativen Ideen.Wir zeigen Ihnen in dieser Ausgabe, wie neuentwickelteWohnquartiere darauf antworten. Viele besondere Orte in der Zentralschweiz Die Zentralschweiz bietet viele besondere Orte und so haben wir auch darauf einen Blick geworfen und ein Jahrhunderte altes Schloss besucht, Wohnlofts in einer ehemaligen Gewerbehalle angeschaut sowie das Gelände einer stillgelegten Sägerei erkundet. Fernab der grösseren Metropolen setzen sich in der Zentralschweiz zunehmend auch kleinere Orte durch, die mit einer hervorragenden Infrastruktur den Anschluss an Arbeitsplätze sichern, Annehmlichkeiten des Alltags bereitstellen und mit viel Grün, einem hohen Freizeitwert und einer guten «WorkLive-Balance» punkten. Besonders beliebt sind hier ehemalige industriell genutzte Objekte, für die erst einmal die Zeit stehen blieb, die nun neu entdeckt, mit einer Wohnnutzung für individuellen Charme sorgen und dankbar vom Wohnungsmarkt aufgenommen werden. Viele Projekte starten mit Visionen, die manchmal im Laufe der Planungsphase, drohen an der Realität zu scheitern. Dank der Hartnäckigkeit und dem Engagement begeisterter Planer gibt es jedoch auch überraschende Lösungen, wie beispielsweise bei der Wohnüberbauung Südbreite. Das Projekt zeigt, dass selbst im bebauten städtischen Raum vieles möglich ist und Flächen in ihrem Wert sogar noch steigen. Es lohnt also, sich mit den Gebäuden zu beschäftigen, ihren Werdegang fortzuschreiben und neue Erzählungen daraus zu entwickeln. Manchmal umfasst dies sogar ganze Orte, wie Andermatt im Herzen der Alpen. Orte, die sich neu erfinden Jahrhundertelang diente das Bergdorf Andermatt als Knotenpunkt für wichtige Handelswege. Heute bietet der Ort als Ganzjahresdestination, neben einem Golfplatz, einem Konzertsaal, mehreren Luxusunterkünften und ausgezeichneten Restaurants eine internationale Adresse. Auch hier haben wir für Sie bei den neuen Projekten vorbeigeschaut. Neuerfinderpotenzial hat auch Kriens. Mit der Pilatus Arena entwickelt sich die zweitgrösste Stadt des Schweizer Kantons Luzerns zu einem neuartigen Sport- und Eventstandort mit einer Strahlkraft über die Schweiz hinaus. Unmittelbar bei der Arena entstehen zwei Hochhäuser mit über 350 Miet- und Eigentumswohnungen sowie Gewerbenutzung. Auch wenn wir einiges über Nachnutzungen nicht mehr benötigter Gewerbe- und Industrieflächen gesehen haben, so gibt es im Gegenzug auch neue Gewerbebauten, die den modernen architektonischen Zeitgeist darstellen und für die man vielleicht in 100 Jahren über neue Nutzungen nachdenken wird. Ein besonderes Beispiel ist das Headquarter der Partners Group in Baar. Mit zwei neuen Fabrikgebäuden und einem Greenbuilding ohne Ecken und Kanten wurde hier ein architektonisches Statement nach dem Vorbild des Firmensitzes in Denver/USA gesetzt. Wenn wir uns schon im Umfeld von Neuerfindungen bewegen, sollte auch das sanierte Businesscenter in Baar erwähnt werden. Aus einem ungeschliffenen Mineralstein wurde mit «Onyx» ein wertvoller Beitrag im Gewerbeflächenangebot der Stadt. Es müssen jedoch nicht immer die neuen «Kathedralen der Arbeit» mit ihren fantasievollen Namen sein, die unsere Aufmerksamkeit erregten. Vielmehr sind es zahlreiche kleinere Wohnprojekte, intelligente Nachverdichtungen oder strategische Erweiterungen, die alte Dorfkerne wiederbeleben, mit neuen Gebäuden die Volumen baufälliger Gebäude ersetzen oder auch besondere Wohnerlebnisse bieten. Ein Projekt, das eine Ausnahme im alpinen Baustil der Schweiz bildet, wurde die Überbauung der Reussinsel mitten in der Stadt Luzern. Was an der Küste üblich ist, wird hier in die Schweiz transformiert; alle Taue kappen und sich an Deck eines ungewöhnlichen Gebäudes begeben. Sie dürfen sich nun auf den folgenden Seiten auf diese Projekte und viele weitere Beispiele für handwerkliche Baukunst, kreative Planungsideen und, auch dies heute ein wichtiges Mitglied im Planungsteam, wirtschaftliche Lösungen freuen. Wir bedanken uns abschliessend bei allen redaktionellen Gesprächspartnern für ihre geduldigen Antworten auf die Fragen, wie wir in Zukunft leben wollen. Es gibt darauf zahlreiche Antworten. Die Frage, wie dies alles praktisch umgesetzt werden kann, beantworten Ihnen die Projektpartner, die mit ihren Unternehmen für das richtige Know-how sorgen, damit aus Visionen Realitäten werden und aus ungeschliffenen Mineralien hochwertige Schmuckstücke. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viele inspirierende Antworten und eine gute Zeit bis wir uns wiedersehen oder hören. Ihr Redaktionsteam
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