WIEN 2023

mit detailiertem Branchenverzeichnis BURGENLAND 2023 NIEDEROSTERREICH WIEN wirtschaft planen bauen architektur

Editorial 3 Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Was möchte ich Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, damit sagen, tja das ist ganz einfach. Jedes Jahr stehen wir vor der selben Herausforderung: Was möchten wir Ihnen an aktuellen Projekten präsentieren, was ist en vogue und welche Projekte interessieren wohl meine potentiellen Inserenten und – vor allem – meine langjährigen Kunden? Diese Gedanken beschäftigen mich seit Jahren zu Beginn einer jeden Ausgabe und das ist „genau so, wie am ersten Tag“, also seit dem Startschuss für die Magazinreihe im Jahr 2010. Bei diesen Überlegungen helfen mir natürlich langjährige Partnerschaften mit Architekten, Bauherrn, Wohnbauträgern und Institutionen, trotzdem ist die Auswahl immer eine Herausforderung. Wie Sie an dieser Ausgabe sehen, haben wir das wieder „mit Bravour“, wie ich meine, erledigt. Ich hoffe natürlich, Sie sind mit mir der gleichen Meinung. Bitte lassen Sie sich von den gezeigten Projekten inspirieren und erfahren Sie auf diesem Weg mehr Details zu Themen wie Architektur/Planung, Bauweise, Ausstattung uvm.… In der Ihnen vorliegenden Ausgabe finden Sie über 50 aktuelle (Groß-)Projekte, die wir zum Teil schon seit einigen Jahren begleiten. Unangefochtene Spitzenreiter sind in diesem Zusammenhang die DANUBEFLATSmit ihrem rekordverdächtig hohen Wohnturm, aber auch das Mega-Tiefbauvorhaben U2×U5 oder das Jahrhundertprojekt Seestadt Aspern – die wir Ihnen in neuer Form und aktuell dargestellt präsentieren. Das ist zwar stets eine Herausforderung, aber mein Team und ich schaffen das, und darauf sind wir besonders stolz. Wir bieten Ihnen seit mehr als einem Dezennium das einzige Jahresmagazin, das das aktuelle Baugeschehen in Ostösterreich kompakt zusammenfast und zielgruppenorientiert in die Branche und dort zu den Entscheidungsträgern liefert. Für uns ist die Printausgabe nach wie vor das wichtigste Medium. Mit Ihrem persönlichen Exemplar in der Hand können Sie sich in Ruhe zurückziehen, es mehr oder weniger intensiv durchblättern, sich in einen Artikel besonders vertiefen, Neues entdecken und den einen oder anderen interessanten Erkenntnisgewinn lukrieren. Natürlich unterstützen wir die Verbreitung der Ausgabe durch eine funktionale Homepage und seit Sommer 2023 auch durch einen LinkedIn‐Kanal, der unseren Kunden die Möglichkeit bietet, interessante Produkte oder Projekte präsentieren zu können und dadurch einen zusätzlichen interessanten Leserkreis zu erreichen. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, nehmen Sie doch Kontakt mit uns auf und wir schauen, was wir gemeinsam tun können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine entspannte Lektüre, hoffe, dass Sie sich vom Inhalt angesprochen fühlen und freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Ihr Genau so, wie am ersten Tag! Ihr Horst D. Ortkamp Geschäftsführer Orka Media International s.r.o

Visualisierungen: © S+B Gruppe Foto: © ERSTE Group ALTHERM ENGINEERING GMBH GRUNDAUERWEG 6 A-2500 BADEN T +43 2252 85824 OFFICE@ALTHERM.AT PLANUNG + ÖBA HAUSTECHNIK ELEKTROTECHNIK FÖRDERTECHNIK ALTERNATIVE ENERGIEKONZEPTE SONDERANLAGEN

© Image courtesy OMA Visualisierung: ©Telegram 71 Foto: © ZFG/Alltherm Doppelseite, oben: Unternehmenszentrale ZFG ALTHERM, Baden (Architektur: Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH) linke Seite: Rosewood Vienna (Architektur: A2K ARCHITEKTEN Janes Rapf ZT GmbH) DC Tower 2, Wien (Architektur: Hoffmann-Janz Architects/Dominique Perrault Architecture), rechte Seite, oben: VIO PLAZA, Wien (Architektur: Delta Podsedensek Architekten ZT GmbH) rechte Seite, unten: LAMARR, Wien (Architektur: OMA Office for Metropolitan Architecture) ZFG-PROJEKT GMBH GRUNDAUERWEG 6 A-2500 BADEN T +43 2252 84120 OFFICE@ZFG.AT PLANUNG + ÖBA HAUSTECHNIK ELEKTROTECHNIK FÖRDERTECHNIK ALTERNATIVE ENERGIEKONZEPTE SONDERANLAGEN ZFG - PROJEKT

6 INHALT Rosewood Vienna, Wien I. 12 Sagenumwobenes Haus „Zum Hund im Korb“ myhive Urban Garden – eine Office-Oase, 18 in der Life & Work in Balance kommen Immofinanz AG finalisiert innovatives „Lebensraum“-Konzept am begehrten Standort Wienerberg Österreichs Hohes Haus nachhaltig saniert und umgebaut 24 Republik investiert 420 Millionen Euro in Modernisierungs- und Restaurierungsarbeiten. Ergebnis ist ein helles, besucherfreundliches Parlament an der Wiener Ringstraße. Gösserhalle im Stadtentwicklungsgebiet Neues Landgut als 32 Kulisse erhalten Architekturbüro AllesWirdGut entwickelt moderne Büro- und Gewerbeflächen in historischem Ambiente Mit dem B&B Hotel The Landmark erhält das IZ NÖ-Süd 40 frische Impulse Das optisch markante Bauwerk wurde vom renommierten Wiener Architekturbüro Zechner & Zechner geplant. ZFG/Altherm mit neuem Headquarter am Standort 42 Baden bei Wien Haus-, Gebäude- und Energietechnik vom Feinsten als Referenz für anspruchsvolle Auftraggeber Aus Massivholz: Revierleiterzentrum der Österreichischen 48 Bundesforste Für NÖ Holzbaupreis 2023 nominiertes Gebäudeensemble in Gablitz trägt zu einer positiven Ökobilanz bei. Zeitloses Ambiente durch Verbindung von Alt und Neu 52 Inside XIX der BUWOG bietet mit 116 Einheiten ein einzigartiges Wohnerlebnis ARE komplettiert Ausbauprogramm im Wohnquartier 56 Wildgarten Seit 2016 und bis 2024 entstehen am Rosenhügel teils innovative Gebäude mit rund 1.100 Wohneinheiten. Bildungscampus Deutschordenstraße in Wien-Penzing 60 fertiggestellt Campus plus-Modell, BIBER und PPP zeichnen für eine weitere moderne Bildungsstätte verantwortlich Sanierung und Erweiterung des BG/BRG Gänserndorf 64 Unter Federführung der BIG entstand ein offener und moderner Bildungshotspot Wohnhausanlage HALLER in Wien-Simmering mit 68 127 Eigentumswohnungen fertiggestellt BUWOG trägt als Bauherr und Entwickler der erhöhten Nachfrage nach zukunftsorientiertem Wohnen in Wien Rechnung Exklusiv und direkt an der Donau wohnen 74 Zehn Stadtvillen mit insgesamt 118 Wohneinheiten lassen keine Wünsche offen Zeitgemäße Fassaden sorgen für Identifikation und erfüllen 78 wichtige Funktionen Die TKSA GmbH in Wien setzt mit Kompetenz und Know-how neue Maßstäbe im modernen Fassadenbau Eineiige Gebäudezwillinge mit 100 Wohneinheiten in Wien 86 BK-Immo launcht in neuem grünen Viertel des 14. Gemeindebezirks Twin Spaces Vienna BIG investiert in die Sanierung des Wiener Josephinums 90 Der letzte Teil der aktuellen Sanierungsmaßnahmen konnte plangemäß abgeschlossen werden. Großprojekt RIVUS mit Bauteil RIVUS VIVERE fertiggestellt 94 BUWOG schließt Quartiersentwicklung mit Wohnungen, Handels- und Gewerbeflächen ab Wasserbaulabor der BOKU Wien als weltweites Unikat 96 Markanter Nutzbau dient in vorbildhafter Weise wissenschaftlichen Zwecken Sport & Fun Halle am Praterstern setzt neue Maßstäbe im 98 Sportstättenbau Grün und klimafreundlich: Ein moderner Holzbau für bewegungsfreudige Wienerinnen und Wiener architektur

7 ARCHITEKTUR INHALT Terminal und Hotel: Neue Kapazitäten für höhere Frequenz 100 am VIE Wien-Schwechat Flughafen Wien AG lässt sich den Ausbau und die Modernisierung des Flughafens rund 135 Millionen Euro kosten. Gymnasium für das VILLAGE IM DRITTEN 102 BIG lässt in der Otto-Preminger-Straße Schule nach Plänen von Kronaus Mitterer Architekten bauen Revitalisierung einer Shopping-Center-Ikone 104 INVESTER United Benefits realisiert in Wien Umbau und Modernisierung des EKAZENT Hietzing planen Wohnhausanlage „Grosses Glück“ in der Wiener Donaustadt 136 Entwickler Invester United Benefits errichtete mit GU Swietelsky nach Plänen von Hawlik Gerginski 153 freifinanzierte Mietwohnungen Renommierte Hotelkette belebt die Wienzeile zwischen 140 Schönbrunn und Stadtzentrum The Hampton by Hilton Vienna City West wird derzeit realisiert und soll 2024 planmäßig in Betrieb gehen Lamarr in der Mariahilfer Straße als zentraler Hotspot 144 Hollywood-Star und Erfindergeist als charismatische Namensgeberin einer urbanen Geschäfts- und Hotel-Ikone Ellen van Loon – zum „runden Geburtstag“ ein Kaufhaus in Wien 153 Ellen van Loon wurde 1963 in Hulst, Niederlande, geboren. DECK ZEHN – Wohnen in preisgekröntem BUWOG-Projekt 156 Beim Wiener Hauptbahnhof entstehen 229 freifinanzierte Eigentumswohnungen in Top-Qualität Top-Lösungen für anspruchsvolle Tragwerkskonstruktionen 161 Die Harrer & Harrer ZT GmbH mit Standorten in Krems und Wien – ein Team hochspezialisierter Techniker Leitbild am Nordbahnhof: Freie Mitte, vielseitiger Rand 164 Mit einem markanten Wohnhochhaus geht das Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof in die nächste Runde. „Grünblick“ im Viertel Zwei bereits in der Rohbauphase 166 Bis Mitte 2025 entstehen hochwertige Eigentumswohnungen im nachhaltigsten Quartier Österreichs. LeopoldQuartier am Donaukanal überzeugt mit moderner 170 Holz-Hybrid-Bauweise UBM Development formt ein zukunftsweisendes Stadtquartier mit großen, entsiegelten Grünbereichen Start für JUWEL-Bauteil in Mödling 184 Klimafreundliche Energieversorgung für Multi-Use-Gebäude Nachhaltige Standorterweiterung beim 186 Fachhochschul-Campus Wien „Science City“ nimmt durch das bis zum Sommer 2024 fertigzustellende House of Health Sciences Format an TwentyOne – leben, arbeiten, wohnen in Wien-Floridsdorf 190 Developer Bondi Consult entwickelt eine der letzten zusammenhängenden Großgewerbeflächen Wiens DANUBEFLATS Wien: Willkommen in der Wohnwelt von morgen 194 „The One And Only“ setzt direkt an der Donau neue Maßstäbe und ist ein Landmark der Superlative Nutzung und Optik neu: DC Tower 2 gewinnt rasant an Höhe 204 Mixed-Use-Konzept erfordert komplette Neuausrichtung der wesentlichen Gebäude-Parameter Stadtentwicklungsgebiet Neues Landgut ist auch Standort des 210 Wohnprojekts LAXury Urbane Architektur sowie smarte und nachhaltige Mobilitätslösungen zeichnen das Wohnquartier im neuen Grätzel aus. Am schönen Platz ist eine von André Heller 212 mitgestaltete grüne Wohnoase Wohnungen verschiedenster Art, Gewerbeflächen, (Home)Offices in verkehrsberuhigter Umgebung Stadt der Zukunft „LebGrün³“ definiert Lebensräume neu 216 Jahrzehntprojekt der S+B Gruppe nimmt auf dem Weg zur Umwidmung immer mehr an Gestalt an. „The Barcode” – Bestandsgebäude am AKH Wien wird zu 218 modernem Büroturm Umgesetzt wurde ein zeitgemäßes, zukunftsorientiertes Raum- und Nutzungskonzept mit attraktiver, bauphysikalisch optimierter Fassade AKH Wien und MedUni Wien bauen neue Forschungszentren 220 Drei neu errichtete, innovative Gebäude sollen nach deren Fertigstellung Synergien ermöglichen und die Effizienz steigern. Identitätsstiftende Landmark für Millionen von Büchern 222 BIG baut nach Plänen des steirischen Büros Pittino & Ortner in Wien-Floridsdorf Stadt baut Sport Arena Wien nach ökologischen Kriterien 106 Am Wiener Handelskai entsteht eine moderne und vielfältig nutzbare Anlage für Spitzen- und Breitensport Schneewittchen und sein Loft-Flügel setzten neue Maßstäbe 108 Das aufstrebende Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnviertel darf sich auf ein weiteres Highlight freuen. Garantiert dicht! Ihr Partner von der Planung bis zur freien 120 Nutzung C&R Abdichtungstechnik bietet mit einem Team aus Spezialisten Rundum-Betreuung aus einer Hand VIO PLAZA – Immoprojekt mit Vielfalt und smartem 122 Energiekonzept Sogar der umgeleitete Wienkanal wird zur innovativen Wärme- und Kälteerzeugung genutzt Wohnen im Zweiten: Neubau und Bestand in perfekter Symbiose 132 DAS ARTMANN am Donaukanal als Paradebeispiel für ökologisch orientierte Revitalisierung bauen

8 INHALT Neubau des Paket-Logistikzentrums der Österreichischen Post 224 in Wien Inzersdorf Vorzeigegebäude dank innovativer Technik und „grünen“ Lösungen in den Bereichen Energieversorgung und Mobilität CTParks Vienna East und St. Pölten North wird mit 234 BREEM Zertifizierung ausgezeichnet werden Moderne und nachhaltige Industrie- und Logistikimmobilien gewährleisten die Versorgungssicherheit der ganzen Region ASFINAG sorgt mit Aus- und Neubau für mehr 238 Verkehrssicherheit auf der S31 Vier neue Talübergänge bei Sieggraben bilden das „Herzstück“ der „Burgenland-Schnellstraße“ Wiener Stadtstraße mit großem Aufwand in Umsetzung 242 Die Region im Nordosten Wiens wird von der 3,3 km langen Stadtstraße in vielerlei Hinsicht profitieren. ÖBB treibt Projekt Marchegger Ostbahn stetig voran 246 Neue Bahnhöfe und moderne Infrastruktur inkl. zweigleisiger Streckenausbau zwischen Wien und Bratislava Ertüchtigung und Integralisierung zweier Brücken 244 im Verlauf der B57 Baumaßnahmen des Landes Burgenland inkl. Integralisierung bringen Erhöhung der Verkehrssicherheit mit sich. U2×U3 Station Neubaugasse wichtiger Knotenpunkt des 252 Gesamtprojekts U2×U5 Drei Baustellenbereiche – Kirchengasse, Lindengasse, Mariahilfer Straße – werden unterirdisch weitergeführt und finalisiert. Mit dem Bau der U5-Station Frankhplatz 256 ist 1. Ausbaustufe komplett Tiefbauarbeiten am Mega-Öffiprojekt U2×U5 haben bereits begonnen und laufen nach Plan wirtschaft Editorial/Horst Ortkamp 3 Für mehr Sicherheit am Bau: Bewusstsein für Brandschutz schaffen 182 Besser mit Konzept als ohne: Mit der NoFire Safety GmbH professionelles Know-how auf jede Baustelle holen Redaktionspartnerverzeichnis 258 Branchenverzeichnis 260 Impressum 266 redaktion

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REDAKTION 10 Erster Österreichischer Betonpreis 2023 Erster Österreichischer Betonpreis 2023 Nachhaltige Projekte aus Wien und Niederösterreich siegreich Im vergangenen Juni wurde im Wiener CAPE 10 – Haus der Hoffnung der heuer erstmals ausgeschriebene Österreichische Betonpreis 2023 verliehen. Als Vertreter des Auslobers, Beton Dialog Österreich (BDÖ) fasste dessen Vorstandsvorsitzender, Anton Glasmaier, das Ergebnis zusammen: „Es ist sehr erfreulich, dass Nachhaltigkeit und soziale Ökologie im Planen und Bauen längst angekommen sind. Das Bewusstsein ist geschärft – die Innovationen sind gewaltig und leisten einen wichtigen Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft. Die eingereichten Projekte zeigen, welche Möglichkeiten der Baustoff Beton bietet und wie Bauwerke gelingen, die auf Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Flexibilität setzen.“ Die hochkarätig besetzte Jury wählte unter 56 Einreichungen jeweils ein Siegerprojekt in den Kategorien Neubau und Revitalisierung aus. Zusätzlich wurden vier Anerkennungspreise vergeben. Sieg geht nach Wien und Prinzersdorf Die Siegerprojekte sind in der Kategorie Neubau das Wohnquartier Wientalterrassen mit dem Bauteil Käthe-Dorsch-Gasse 17 und in der Kategorie Revitalisierung das Rathaus Prinzersdorf samt Zubau. „Bei den Wientalterrassen, der Wohnbebauung Käthe-Dorsch-Gasse 17 in Wien-Penzing, werden alle sozialen und ökologischen Kriterien perfekt erfüllt: Einerseits gelang hier die soziale Durchmischung von Studenten, Familien, Pensionisten bis zu Clusterwohnungen, andererseits verfügt die Anlage über großartige Höfe, ein klimafittes, ausgeklügeltes System der Energieversorgung mit Erdwärme und Bauteilaktivierung samt Wasseraufbereitung sowie einem Forschungsprojekt mit Asphaltkollektoren“, so die Jurybegründung. Die Generalsanierung und der Zubau des Prinzersdorfer Rathauses sind für die Jury wiederum ein Vorzeigebeispiel für zukunftsgerichtetes Planen und Bauen: Durch die Revitalisierung des Rathauses aus den 1970er Jahren wurde der Ortskern von Prinzersdorf aktiviert, statt einem Neubau wurde das Objekt ökologisch anspruchsvoll und ressourcenschonend saniert. Wohnquartier Wientalterrassen Bauherr: WBV-GPA Wohnbauvereinigung für Privatangestellte Ges.m.b.H., Architektur: Arge KDG / Architekt Christoph Lechner & Partner ZT GmbH und Berger+Parkkinen Architekten ZT GmbH, Bauunternehmen: Strabag AG, Betonlieferanten: Transportbeton Gesellschaft m.b.H. & Co. Komm. Ges. und Mischek Systembau GmbH (Fertigteile) Generalsanierung Rathaus Prinzersdorf mit Zubau Bauherr: Marktgemeinde Prinzersdorf, Architektur: Ernst Beneder und Anja Fischer, Bauunternehmen: Ing. Franz Kickinger GmbH, Betonlieferant: Ing. Franz Kickinger GmbH Der nächste Österreichische Betonpreis wird im Jahr 2025 verliehen. www.betondialog.at oben links: Siegerprojekt des Österreichischen Betonpreises 2023 in der Kategorie Neubau: Wohnquartier Wientalterrassen Foto: © Wolfgang Thaler oben rechts: Siegerprojekt des Österreichischen Betonpreises 2023 in der Kategorie Revitalisierung: Rathaus Prinzendorf mit Zubau Foto: © Konrad Neubauer

11 REDAKTION

ARCHITEKTUR 12 ROSEWOOD HOTEL VIENNA Rosewood Vienna, Wien I. Sagenumwobenes Haus „Zum Hund im Korb“ Fotos: © BEHF Architects

ROSEWOOD HOTEL VIENNA 13 ARCHITEKTUR In grauer Vorzeit stand hier – urkundlich erstmals im Jahre 1208 erwähnt – der stattliche Hof Paltrams vor dem Freithofe, dessen Rückseite an den Freithof (Friedhof) von St. Peter grenzte. Im Laufe der Zeit entstanden auf dem Grund fünf selbständige Objekte, deren größtes unter die Konskriptionsnummer Stadt 568 fällt. Um dieses Haus rankt seit Jahrhunderten eine Sage, die wohl aus einem realen Geschehen heraus entstand: Als Friedrich III. 1462 von den Wiener Bürgern in der Hofburg belagert wurde und es ihm bereits an Lebensmitteln mangelte, brachte ihm der Schneider Kronberger unter Lebensgefahr Proviant, indem er sich nachts in einem mit Speisen gefüllten Korb in die Burg hinaufziehen ließ. Als er sich entdeckt glaubte, täuschte er die Wachen, indem er wie ein Hund bellte. Nach der Niederschlagung des Aufstands schenkte der Kaiser dem Kronberger besagtes Haus „Stadt 568“ am Graben … Seit 1826 hatte die „Erste österreichische Spar-Casse“ – heute ERSTE Bank – ihr Hauptgebäude am Graben 21. Nach Ankauf der Nachbarhäuser und deren Abtragung wurde 1835 – 1838 nach Plänen von Alois Pichl die heutige Hauptanstalt erbaut. Quelle: Paul Harrer-Lucienfeld/Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 1. Teil. Wien 1953 Umbau zu Luxushotel Der beeindruckende Gebäudekomplex mit insgesamt zehn Geschossen – drei UG, EG, sechs OG – verbindet ganze Straßenzüge: Graben, Petersplatz, Milchgasse und Tuchlauben. Nach Plänen der Wiener Büros BEHF Architects (Entwurfs- und Einreichplanung, Ausführungs- und Detailplanung bis Baubeginn) sowie der A2K Architekten (baubegleitende Ausführungsplanung ab Baubeginn) wurde hier im großen Stil umgebaut. Die Fassaden des Ensembles befinden sich gänzlich in der Schutzzone und stehen zum Teil unter Denkmalschutz. Das äußere Erscheinungsbild wurde daher in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt sowie der Magistratsabteilung 19 (MA 19 – Architektur und Stadtgestaltung) besonders sensibel behandelt: Die Fassaden wurden saniert und dem Originalzustand möglichst nahegebracht oder in diesen zurückversetzt. Rosewood Vienna – Neue Hoheit Brasserie

ARCHITEKTUR 14 ROSEWOOD HOTEL VIENNA Rosewood Vienna – Deluxe Junior Suite Alle Fotos: © Rosewood Hotel Vienna Rosewood Vienna – Deluxe Junior Suite Bathroom Die Hotelvorfahrt und der Haupteingang wurden an den Petersplatz verlegt. Ein weiterer Eingang befindet sich in der Fußgängerzone Tuchlauben. Eine neue Durchwegung des Blocks verbindet Kirchplatz und Tuchlauben erstmalig miteinander. Bis zum Sommer 2022 entstanden insgesamt 99 Hotelzimmer und -suiten. Hotelgäste gelangen über einen der beiden Eingänge in den zentralen Atriumshof, in dem das Bestandsdach durch eine neue Stahl-Glas-Konstruktion ersetzt wurde. Drei Gästelifte und zwei gewendelte Bestandstreppen führen von hier aus in den Lobbybereich im ersten Obergeschoss. An den Empfang angrenzend ist u.a. ein öffentlich zugänglicher Konferenzbereich mit drei Tagungsräumen untergebracht. Von der Lobby aus führen die Gästelifte in die Zimmergeschosse sowie in den eleganten SPA- und Wellnessbereich, der sich über die fünfte und sechste Etage erstreckt. Das Dachgeschoss wurde attraktiviert und umgebaut und bietet nun Platz für das öffentlich zugängliche Restaurant „Neue Hoheit“. Ein begrünter Dach-garten, der um den Innenhof angeordnet ist und zur Verbesserung des Mikroklimas beiträgt, erweitert das Restaurant ins Freie. Als besonderes Highlight krönt eine Rooftop-Bar die neue Dachlandschaft, die über eine Treppe mit dem Dachgarten verbunden ist. Terrassen direkt vor und auf dem Dach der Bar erlauben Rosewood Vienna – Lobby

ROSEWOOD HOTEL VIENNA 15 ARCHITEKTUR Objektadresse A-1010 Wien Petersplatz 7 Bauherren Erste Group Bank AG Rosewood Hotel Group Architektur BEHF Ebner Hasenauer Ferenczy ZT GmbH A2K Architekten Janes Rapf Ziviltechniker GmbH Interior Design: Alexander Waterworth, London, Kroenland Design, Wien Flächen/Maße/Mengen BGF gesamt: 62.745 m² dv. oberirdisch: 24.700 m² dv. unterirdisch: 38.045 m² Baustellenfläche: 29.000 m² Bestandsfassade: 8.000 m² Zimmer u. Suiten: 71 u. 28 Chronologie Bestand: 1835 („Erste österreichische Spar-Casse“) Architektur Bestand: Alois Pichl Sanierung: 2018 – 2022 ■ Altherm Engineering GmbH ■ Bauunternehmung GRANIT Niederlassung Wien ■ iC consulenten Ziviltechniker GesmbH a member of iC group ■ Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H. ■ Tortec Brandschutztor GmbH ■ ZFG - Projekt GmbH PROJEKTPARTNER ZAHLEN • DATEN • FAKTEN ROSEWOOD HOTEL VIENNA spektakuläre Ausblicke über die Dachlandschaft der Innenstadt. „Alt-Wien“ heißt das Thema im RosewoodHotel. Die Geschichte der Stadt soll in den Hotelräumlichkeiten spürbar sein. Das wurde unter anderem mit Wandvertäfelungen, Bildern, Skulpturen, Zitaten und diversen Reflektionen auf die Stadt umgesetzt. Logistisches Meisterwerk Bauausführend tätig war die ARGE Graben 21, bestehend aus Stadtbaumeister Böhm und GranitBau. Die Baustellenlogistik der zur Umsetzungszeit mit gut 29.000 m² größten innerstädtischen Baustelle Wiens war herausfordernd. Aufgrund der exponierten Lage konnten sämtliche An- und Ablieferungen, darunter hunderte Tonnen Abbruchmaterial, Stahlbauteile etc., nur über den Petersplatz disponiert werden. Führt man sich die bewegten bzw. verbauten Mengen vor Augen – u.a. 4.000 m³ Beton und Stahlbeton, 2.000 m³ Bodenaushub, 700 to konstruktiver Stahlbau – wird erahnbar, wovon hier die Rede ist. Trotz dieser massiven baulichen Maßnahmen musste der durchgehende Betrieb für die bestehenden Geschäftsflächen, darunter klingende Namen, wie Juwelier Wagner, Hermès, Jimmy Choo, TAG Heuer, gewährleistet werden. Der gesamte Umbau umfasste fünf historische Baukörper, die durch das aktuelle Projekt zusammengefasst wurden. 18 Aufzüge, einschließlich einem privaten für die PräsidentenSuite, erschließen das Hotel mit seinen unterschiedlichen Facilities und die ebenfalls hier untergebrachten Büroflächen. Der auch für die 5-Stern-Hotellerie außergewöhnlich hohe Standard des Rosewood Vienna erfordert darüber hinaus den Einsatz ganzer Etagen als Technikgeschosse für Lüftung, Klimatisierung und sonstige haus- und gebäudetechnisches Equipment. Einheimische willkommen Tiefer ins schöne Haus vorgedrungen, geht es zu Aurelie, einem Separée mit Büchern, kleinen Speisen, Patisserie und Afternoontea. „Eine Oase“, so stellt es auch die Künstlerin Marie Hartig auf den eigens für diesen Raum angefertigten, handbemalten Tapeten dar. Den Wienerinnen und Wienern steht im Rosewood Vienna viel Attraktives offen: Neben den Konferenzräumen sind das vor allem die Freibereiche am Dach mit Rooftop-Bar und das Restaurant, beide vom Wiener Büro Kroenland Design ausgestattet. Renommierte Manufakturen 28 Suiten und 71 Zimmer beherbergt das Rosewood Vienna. Die größte Suite misst 180 m². Nachdem für das Hotel insgesamt vier Häuser zusammengelegt wurden, ist hier nichts Standard. Für Auswahl und Verarbeitung hochwertiger Stoffe und Ausstattungskomponenten arbeiteten die Interiorteams mit renommierten Manufakturen, wie Backhausen und den Wiener Werkstätten, sowie mit lokalen Produzenten zusammen. ■ Quellen Text: Rosewood Vienna/A2K Architekten/BEHF Architects Rosewood Vienna – Neue Hoheit Bar

ARCHITEKTUR 18 IMMOFINANZ AG – myhive Urban Garden myhive Urban Garden – eine Office-Oase, in der Life & Work in Balance kommen Immofinanz AG finalisiert innovatives „Lebensraum“-Konzept am begehrten Standort Wienerberg

IMMOFINANZ AG – myhive Urban Garden 19 ARCHITEKTUR Der Wienerberg an der Südein- bzw. –ausfahrt der Bundeshauptstadt ist ein begehrter Ort, denn hier lässt es sich ganz hervorragend wohnen, die Freizeit genießen und – arbeiten! Ein größerer Puzzleteil in diesem „Lebensraum“ – das ist der Wienerberg im wahrsten Sinn des Wortes – entsteht durch myhive Urban Garden. Es handelt sich dabei um Raum zum Arbeiten, vielmehr jedoch um ein innovatives Office-Konzept, das auch eine erfüllende Freizeitgestaltung nachhaltig integriert. Hinter diesem Konzept steht mit der Immofinanz AG ein im CEE-Raum etablierter Player, dessen Kernkompetenz im wesentlichen in den Bereichen Entwicklung und Bewirtschaftung von (Büro- und Handels-)Immobilien liegt. Mit myhive Urban Garden am Wienerberg in Wien schafft das Unternehmen auf einer Fläche von rund 17.600 m² eine perfekte Balance aus Erfolg und Erholung. „Bei myhive Urban Garden stehen die Bedürfnisse von Menschen im Mittelpunkt, mit maximaler Foto: © Christian Stemper

ARCHITEKTUR 20 IMMOFINANZ AG – myhive Urban Garden Effizienz und viel Liebe zum Detail. Damit schaffen wir für unsere Mieter und deren Mitarbeiter eine Office-Oase, in der Life und Work wirklich in Balance kommen und sie gleichzeitig Ressourcen schonen“, erläutert Katrin Gögele-Celeda, IMMOFINANZ Country Managerin Austria & Adriatic, die Vorzüge von myhive Urban Garden. Office-Landschaft gegen Stress Die neue Office-Landschaft wurde auf eine Weise programmatisch gestaltet, die es erlaubt, Stressfaktoren gezielt abzubauen – in erster Linie für die dort tätigen Menschen, aber ganz besonders auch für die Mieter und die Umwelt. Dabei setzen die Entwickler bei myhive Urban Garden auf die bereits bekannten Erfolgsfaktoren des bewährten myhiveKonzepts und erweitern diese um höchste Nachhaltigkeitsstandards und neue Green Lease-Verträge. Zur hochwertigen und durchdachten Architektur: Mieter finden im myhive Urban Garden ein ansprechendes, user-freundliches Design, flexible Grundrisse und großzügige Allgemeinbereiche für eine individuelle Zusammenarbeit, gediegene Materialien und eine Vielzahl an höchst willkommenen Services, die die Kreativität und das Miteinander der Teams fördern. Das Gebäude verfügt über eine Grünfassade, darüber hinaus sind die Büros in eine klimatisch begünstigte, begrünte Terrassenlandschaft eingebettet. Beides fördert die Biodiversität vor Ort und sorgt für ein deutlich verbessertes Mikroklima. Alle Mieteinheiten bieten einen eigenen Balkon und damit die Möglichkeit, bei Bedarf Frischluft zu tanken und dabei einen Blick ins Grüne des direkt am Wie-

IMMOFINANZ AG – myhive Urban Garden 21 ARCHITEKTUR Objektadresse 1100 Wien Wienerbergstraße 3 – 5 Bauherr/Entwickler Immofinanz AG Architektur Holzbauer & Partner ZT GmbH Innenarchitektur Tecno Office Consult myhive Konzept Fröch Architekten ZT GmbH Flächen/Maße/Mengen BGF: 17.600 m² Büro-/Mietfläche: 15.200 m² Chronologie Fertigstellung: 09/2023 ■ EHL Immobilien GmbH ■ iC consulenten Ziviltechniker GesmbH a member of iC group ■ M.C.I. Metalldecken Produktions GmbH ■ Peneder Bau-Elemente GmbH Brandschutz ■ Piesslinger GmbH ZAHLEN • DATEN • FAKTEN myhive Urban Garden PROJEKTPARTNER nerberg liegenden Naherholungs- und Freizeitgebiets zu werfen. BREEAM-Zertifikat „outstanding“ myhive Urban Garden wird mit seinen herausragenden Features zum exklusiven Kreis von Bürogebäuden in Österreich zählen, die im Rahmen der BREEAM-Zertifizierung das Prädikat „outstanding“ führen dürfen. Außerdem ist die neue Office-Oase am Wienerberg EU-Taxonomie-konform. „Die ökologischen Stärken von myhive Urban Garden sind also herausragend. Wir freuen uns, unseren Mietern Büroflächen anbieten zu können, die ressourcenschonend und im Einklang mit den höchsten Nachhaltigkeitsstandards betrieben werden – von 100 % Ökostrom über die bereits erwähnten Grünfassaden und LED-Beleuchtung bis hin zu Car- und E-Bike-Sharing, von der Zertifizierung bis hin zu grünen Mietverträgen, in denen die gemeinsame Verantwortung zu einem nachhaltigen Betrieb der Büros sowie zur Schonung der Umwelt groß- und festgeschrieben wird “, resümiert Gögele-Celeda. Was bewirken die Green Lease-Verträge konkret? Diese erstmals bei myhive Urban Garden eingesetzten vertraglichen Vereinbarungen unterstützen sowohl den Vermieter als auch die Mieter dabei, ihre Verantwortung gegenüber Menschen und Umwelt noch besser wahrzunehmen und wertvolle Ressourcen zu schonen. In Zukunft sollen diese Green LeaseVerträge auch Mietern anderer Bestandsobjekte der Immofinanz AG angeboten werden. Die Büros am Wienerberg im 10. Wiener Gemeindebezirk wurden bzw. werden ab September 2023 übergeben und bieten vollen Zugang zu allen Ressourcen des Bürostandorts myhive am Wienerberg. Dazu gehören ein Konferenzzentrum mit zwölf Hightech-Räumen, eine Eventlocation im 35. Stockwerk mit 360°-Blick über Wien und Niederösterreich, ein Gourmet-Restaurant im 22. Stock und für den Alltag ein vielseitiger Food Court, Fahrradgarage mit Garderobe und Duschen, eine Shopping- Mall für alle Lebenslagen, Kindergarten sowie ein 4-Sterne-Hotel. Alles in allem gibt der Developer mit diesem Konzept eine Antwort auf zwei wichtige Fragen unserer Zeit: Wie kann dem Klimawandel wirkungsvoll entsprochen werden? Und wie sehen gleichzeitig die modernen Arbeitsplätze von morgen aus? Die Immofinanz treibt somit ihre ESG-Strategie voran, mit der entlang der gesamten Wertschöpfungskette Emissionen reduziert werden sollen und erhofft sich dadurch im Bereich der immer stärker nachgefragten „grünen“ Büroimmobilien einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Für die Mieter und ihre Mitarbeiter bedeutet das im Arbeitsalltag ein komplettes Work-Life-Balance-Angebot, das rund um die Uhr Erfolg, Entspannung und ein Leben im Einklang mit der Umwelt und sich selbst ermöglicht. Om, Om, Om … ■ Fotos: © Immofinanz AG

ARCHITEKTUR 24 BIG – Parlament Wien Das Parlamentsgebäude wurde 1871 bis 1883 nach Plänen von Architekt Theophil von Hansen errichtet. Der historische Bau stellt einen der bedeutendsten seiner Art in der Bundeshauptstadt Wien dar. Zentral an der berühmten Ringstraße verortet, bildet er den Höhepunkt in Hansens Schaffen, dem Wien weitere Prachtbauten, wie beispielsweise das Palais Erzherzog Wilhelm, das Musikvereinsgebäude, das Palais Epstein, das Palais Ephrussi und die Akademie der Bildenden Künste Wien, verdankt, um nur einige zu nennen. Nach über 130 Jahren beinahe ununterbrochenen Betriebs war das Parlamentsgebäude am Ende seiner technischen Lebensdauer angelangt. Um das Bauwerk auch für kommende Generationen zu bewahren und „fit für die Zukunft“ zu machen, wurde 2014 von den Abgeordneten, die von den Wahlberechtigten in Österreich gewählt wurden und die demzufolge „das Parlament“ bilden, die Sanierung des Gebäudes an der Wiener Ringstraße beschlossen. Gegenstand der Generalsanierung waren rund 55.000 m² Netto-Geschossfläche. Im Zuge dessen galt es, unter anderem 740 Fenster und 600 historische Türen sowie 500 historische Luster und Leuchten zu restaurieren. Die Sanierung bedingte auch architektonische Neuerungen. Deren wesentlichsten betreffen das großzügige Besucherzentrum im Untergeschoss, die eleganten neuen Stiegenhäuser sowie, als signifikantes Zeichen, die neue Glaskuppel über dem Nationalratssitzungssaal. Mit einem Durchmesser von 28 Metern und einer Fläche von 550 m² lässt diese viel Tageslicht in Foto: © Parlamentsdirektion Hertha Hurnaus Österreichs Hohes Haus nachhaltig saniert und umgebaut Republik investiert 420 Millionen Euro in Modernisierungs- und Restaurierungsarbeiten. Ergebnis ist ein helles, besucherfreundliches Parlament an der Wiener Ringstraße.

BIG – Parlament Wien 25 ARCHITEKTUR den Saal – eine Premiere in der langen Geschichte des Gebäudes. Das ehedem ansteigende Bodenniveau wurde zudem abgeflacht und das Plenum teilweise neu angeordnet, um Barrierefreiheit zu gewährleisten. Bundesdenkmalamt involviert Ein derart herausforderndes und bedeutsames Sanierungs- und Erneuerungsprojekt verlangt naturgemäß nach jeder Menge Expertise und Know-how. Kompetenz, die die Spezialistinnen und Spezialisten des Bundesdenkmalamts (BDA) einzubringen im Stande waren. Das BDA war daher von Beginn an in die Planung und in sämtliche Restaurierungsarbeiten eingebunden. Die historischen Prunkräume, aber auch die von den Architekten Fellerer und Wörle im Zuge des Wiederaufbaus gestalteten, architektonischen Bereiche sowie die Fassaden wurden auf Initiative des BDA-Landeskonservatoriats für Wien restauratorisch untersucht und wo notwendig Musterarbeiten angelegt. Diese umfangreichen und aufwändigen Vorarbeiten dienten der Definition der Restaurierungsziele, waren maßgebend für die folgenden Ausschreibungen, die Auftragsvergaben und die anschließenden Ausführungen. Auch die eigentliche Umsetzung wurde von der Wiener Abteilung des BDA begleitet, um die Einhaltung der denkmalpflegerischen Vorgaben sicherzustellen und allfällige Detailfragen im Zuge des Baufortschritts zu klären. Die oft detailierten und kleinteiligen Arbeiten wurden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochspezialisierter Firmen, die vor Ort und in Foto: © Parlamentsdirektion Hertha Hurnaus

ARCHITEKTUR 26 BIG – Parlament Wien Fotos auf dieser Seite: © Parlamentsdirektion Hertha Hurnaus Fotos rechte Seite: © Parlamentsdirektion Kemper verschiedenen Fachwerkstätten auf Hochtouren arbeiteten, ausgeführt. Mehr als 100 Unternehmen aus ganz Österreich wirkten an der Sanierung des Parlamentsgebäudes mit. Von der Dachdeckung aus dem Burgenland über Möbel aus der Steiermark bis zum 650 kg schweren Wappenadler, der durch die Arbeit einer oberösterreichischen Metallwerkstatt wieder in altem Glanz erstrahlt, kamen hauptsächlich heimische Betriebe – zum Großteil kleine und mittelständische – zum Zug. In Spitzenzeiten galt es, bis zu 550 Handwerkerinnen und Handwerker, Restauratorinnen und Restauratoren die gleichzeitig auf der Baustelle tätig waren, zu koordinieren. ModerneTechnik, nachhaltige Lösungen Einer der Schwerpunkte bei der Sanierung des Gebäudes lag auf dem etliche Bereiche umfassenden Thema Nachhaltigkeit. Das Parlamentsgebäude ist daher heute eines der nachhaltigsten Bundesamtsgebäude in Österreich und wurde mit der klimaaktiv-Plakette in Gold ausgezeichnet. Es ist dies die höchste Auszeichnung des Umweltministeriums (BMK) für nachhaltige und hochwertige Sanierungen. Zusätzlich wurde das Parlamentsgebäude von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (ÖGNB) ebenfalls mit „ÖGNB Gold“ zertifiziert. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. So kamen bei den Sanierungsarbeiten

BIG – Parlament Wien 27 ARCHITEKTUR

ARCHITEKTUR 28 BIG – Parlament Wien schadstoffarme Baumaterialien zum Einsatz, die Gebäudehülle wurde gedämmt und die Fenster thermisch saniert. Die Luster und Leuchten wurden allesamt mit stromsparenden LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Im laufenden Betrieb wird das Parlament mit Ökostrom von Wien Energie versorgt. Außerdem wurde das Haus an die Fernwärme und an die Fernkälte von Wien Energie angeschlossen. Da die Kühlung im Sommer immer wichtiger wird, ist der Anschluss an die Fernkälte ein wichtiger Baustein in der nachhaltigen Energieversorgung. Die Fernkälte wird in eigenen Zentralen mit hocheffizienten Kältemaschinen mit Hilfe von kaltem Wasser erzeugt, was im Vergleich zu herkömmlicher Klimatisierung im Schnitt 70 Prozent an Energie und 50 Prozent CO2 spart. Für den Anschluss des Parlaments an das Wiener Fernkältenetz, das rund um den Ring und in den anliegenden Bezirken stetig ausgebaut wird, mussten im Gebäude komplett neue Rohre installiert werden: Rund 40.000 m² Boden wurde deswegen abgebrochen und nach der Technikinstallation wieder neu verlegt. Dabei mussten die Rohre teilweise in die Unterseite der Fliesen gefräst werden. Ein umfassendes Energie-Monitoring sorgt im Betrieb dafür, dass der Verbrauch so niedrig wie möglich gehalten wird. Ein weiterer großer Baustein in der Umstellung hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung ist das neue, hochmoderne Belüftungssystem. Im Untergeschoss des Parlaments sind vier neue Hauptlüftungsanlagen und mehr als 30 kleinere Anlagen situiert, die das Parlament mit Frischluft versorgen. Die Anlagen saugen die Luft am Dach an, filtern sie und sorgen für eine Rückgewinnung von Kalt- oder Warmluft. Durch die neuen Belüftungsanlagen konnte die Luftqualität im Parlament wesentlich verbessert werden. Ohne zusätzliche Bodenversiegelung wurden zusätzliche Nutzflächen im Ausmaß von 10.000 m² geschaffen. Hierfür wurden das Erdgeschoss ausgebaut, wo sich nun zwei neue Räume für U-Ausschüsse befinden, und auch das Dachgeschoss, das Gastronomieflächen Platz bietet. Diese können von Abgeordneten, Parlamentsmitarbeitern, aber auch Besuchern frequentiert werden. Besonders stolz auf das Geleistete ist man bei der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG): „In kontinuierlicher und konstruktiver Zusammenarbeit mit der Parlamentsdirektion haben wir das Herzstück der Demokratie erfolgreich in die Zukunft geführt. Seit April 2014 ist die BIG an der Parlamentssanierung beteiligt und als Dienstleister mit GeschäftsführungsfunkFoto: © Parlamentsdirektion Hertha Hurnaus

BIG – Parlament Wien 29 ARCHITEKTUR tionen beauftragt. Von Herbst 2017 bis Herbst 2022 wurde das denkmalgeschützte historische Gebäude ressourcenschonend saniert und von Grund auf modernisiert. Im Zuge dessen konnten wir als Bundesimmobiliengesellschaft unsere Expertise in der Sanierung von Bestandsgebäuden und wie wir Klimaschutz leben unter Beweis stellen“, freut sich BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner. Erfreuliches Fazit Mit der Generalsanierung des Parlaments sowie den diversen Umbauten und Erneuerungen wurde ein Leuchtturmprojekt für historische Gebäude umgesetzt: Architektonische Qualität auf höchstem Niveau konnte mit den strengen Anforderungen an Nachhaltigkeit und anspruchsvollen Restaurierungszielen in Einklang gebracht werden. ■ Objektadresse A-1010Wien Dr. Karl Renner-Ring 3 Bauherr Republik Österreich Architektur/Generalplanung Jabornegg & Palffy/AXIS Projektumsetzung Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) Flächen/Maße/Mengen Grundstücksgröße: 20.142 m² zusätzliche Nutzfläche: 10.000 m² zusätzliche Bürofläche: 3.000 m² Räume insgesamt: 1.600 san. Netto-Geschossfläche: 55.000 m² inkl. Technikinstallationen neu verlegte Böden: 40.000 m² thermisch sanierte Fenster: 740 sanierte historische Türen: 600 sanierte Luster/Leuchten: 500 Chronologie Generalplanerwettbewerb: 2013 Vorplanung: 2015 Detailplanung: 2016 Baubeginn: 2018 Fertigstellung: 2022 ■ ACO GmbH ■ Dipl. Ing. Anton Hofstätter Gesellschaft m.b.H. Gebäudetechnik - Anlagetechnik ■ iC consulenten Ziviltechniker GesmbH a member of iC group ■ MERO-TSK International GmbH & Co. KG ■ Peneder Bau-Elemente GmbH Brandschutz ■ Profibaustoffe Austria GmbH ■ Tortec Brandschutztor GmbH ■ Wopfinger Transportbeton Ges.m.b.H. PROJEKTPARTNER ZAHLEN • DATEN • FAKTEN BIG – Parlament Wien Fotos auf dieser Seite: © Parlamentsdirektion Hertha Herhaus

ARCHITEKTUR 32 AllesWirdGut Architektur – Gösserhalle

AllesWirdGut Architektur – Gösserhalle 33 ARCHITEKTUR Gösserhalle im Stadtentwicklungsgebiet Neues Landgut als Kulisse erhalten Architekturbüro AllesWirdGut entwickelt moderne Büro- und Gewerbeflächen in historischem Ambiente Bevor auf die ehemalige Gösserhalle und den Rest, der von ihr blieb, eingegangen wird, ist ein Blick auf das Gesamtbauvorhaben, ein Stadtentwicklungsprojekt namens Neues Landgut, lohnend. So lässt ich der Kontext besser herstellen und – vielleicht – auch verstehen. Der stadtnäheste Abschnitt der Laxenburger Straße schiebt sich hier zwischen den „neuen“ Wiener Hauptbahnhof und das Projektareal des Neuen Landguts. Hier entsteht auf einem rund 9 Hektar großen Grundstück bis voraussichtlich 2026/2027 ein neues Stadtviertel. Auf dem Areal werden auf sieben Bauplätzen gut 1.500 Wohnungen gebaut, die Hälfte davon gefördert, die andere Hälfte freifinanziert. Zwei der sieben Grundstücke wurden verkauft, eines ist für die Errichtung eines Gemeindebaus NEU reserviert, für die weiteren wurden Baurechte an unterschiedliche Bauträger vergeben. Im Zentrum der Anlage wird ein rund 9.000 m² großer Freiraum in Form eines Parks für einen klimatischen Ausgleich sorgen. Die Bäume sind bereits gesetzt … Geschäfts- und Gastronomieflächen, Büros sowie eine Tiefgarage runden das Bauprogramm des neuen Grätzels ab. Sind alle Teile des Stadtentwicklungsprojekts fertiggestellt, werden hier rund 4.000 Menschen einen neuen Wohn- und/oder Arbeitsraum finden. Auch der Bildungscampus Innerfavoriten wurde hier errichtet, der zum Schulstart 2023 eröffnete und der in 12 Kindergartengruppen, 29 Klassen für Volks- und Mittelschule sowie 4 berufsvorbereitenden Klassen und einer Musikschule Platz für insgesamt rund 1.375 Kinder und Jugendliche bietet. Wie seitens der Stadt Wien betont wird, passt sich die geplante Bebauung im Neuen Landgut an die Umgebung an: „Es wird keine Hochhäuser geben und kein Gebäude wird

ARCHITEKTUR 34 AllesWirdGut Architektur – Gösserhalle höher als 35 Meter sein. Die Wohnhäuser konzentrieren sich entlang der Gleistrasse. Der Bildungscampus und der zentral gelegene Grünraum sind gut erreichbar. Zusammen mit der Wohnbebauung umschließt der Campus einen 1,3 Hektar großen zentralen öffentlichen Freiraum. Gemeinsam mit den schon lange bestehenden Gebäuden Gösserhalle und Inventarhalle beleben sie das Neue Landgut. So wird Altes nachgenutzt und liefert einen Impuls für die Zukunft.“ Und weiter heißt es aus der Stadtverwaltung: „Der Hauptzugang in den neuen Stadtteil wird über einen Eingangsbereich auf Höhe des Columbusplatzes erfolgen. Die Hälfte der Wohnungen im Neuen Landgut ist gefördert. Ein neuer Gemeindebau entsteht an der Ecke Landgutgasse/Laxenburger Straße. Dieses überdurchschnittlich hohe Angebot an leistbarem Wohnraum trägt zur sozialen Durchmischung im Viertel bei.“ Eine historische Halle und was von ihr blieb Die ebenerdige Gösserhalle, 1902 erbaut und bis zu ihrer „Entkernung“ somit fast 120 Jahre alt geworden, war eine von zwei historiFotos: © Orka Media, Agnesa Artner

AllesWirdGut Architektur – Gösserhalle 35 ARCHITEKTUR schen Hallen, die das Zentrum des Neuen Landguts bildeten. Nach jahrzehntelanger Nutzung für Industrie- und Lagerzwecke, nach dem 2. Weltkrieg unter anderem von der steirischen Brauerei Gösser (daher der Name), etablierte sich die Halle 2017 als Zentrum für Kunst und Kultur. Auch Aufführungen im Rahmen der Wiener Festwochen fanden hier statt. Zeiten und Nutzungen, die unwiederbringlich Geschichte sind. Die zweite Halle auf dem Areal ist noch älter. Es handelt sich um eine um 1850 erbaute, eingeschoßige Inventarhalle. Ihr Schicksal ist ungewiss. Doch wie sieht die Zukunft dessen aus, was einst die Gösserhalle war? Hier kommen Bauherr Klaus Stanek und das Architekturbüro AllesWirdGut (mit Standorten in Wien und München) ins Spiel. Ersterer erwarb das alte Backsteingebäude mit seiner Fassade aus Klinkern und nutzte sie kurze Zeit als Eventlocation. Ein von ihm ausgeschriebener Architekturwettbewerb zur Nachnutzung sah im Dezember 2020 den nun zur Umsetzung gelangten Entwurf von AllesWirdGut als Sieger. Das Hallendach wurde schließlich noch 2021 ein Opfer der Abrissbirne, zeitgleich starteten die Tiefbauarbeiten, im Vorjahr begannen die Bauarbeiten für die Errichtung der Erd- und Obergeschoße. Was die – doch einigermaßen zahlreichen – Kritiker der Entwicklung mit einem (oder auch zwei) weinenden Augen betrachten, sorgt bei den verantwortlichen Architekten für (ein oder auch zwei) lachende Augen. Sie sprechen angesichts ihrer Pläne von einem „Geschenk“. Und das liest sich so: „Vom Brauen und Bauen, vom Gestern ins Morgen – die Geschichte der sogenannten Gösserhalle im Wiener Gemeindebezirk Favoriten ist eine vielschichtige. Der Industriebau, der vor 1900 von den ÖBB als Werkstättengebäude errichtet, dann Mitte des letzten Jahrhunderts in ein Bierlager der Firma Gösser umfunktioniert und zuletzt besonders als Eventlocation genutzt wurde, prägt seit jeher mit seiner markanten Bogenfassade aus Klinker den Charakter des Stadtteils. Diese identitätsstiftende, backsteinerne Struktur überführt der Entwurf von AllesWirdGut nun in die Zukunft. Als achtsame Auseinandersetzung mit dem Bestand jongliert das Vorhaben zwischen stadtgestalterischen Auflagen und zukünftigen Nutzungsbedürfnissen – und wagt einen durchwegs radikalen Eingriff: Während die Außenmauern der Gösserhalle erhalten bleiben, wird das bestehende Dach abgetragen, um so optimale Voraussetzungen für einen von historischen Gemäuern gefassten, dreigeschoßigen Neubau mit Büroräumen und Café zu bieten. Die Diskrepanz zwischen der alten Trakttiefe und der neuen Außenhülle schafft einen überraschenden und luxuriösen Spannungsraum von insgesamt drei Metern, der durch die sich ergebenden Bezüge magi-

ARCHITEKTUR 36 AllesWirdGut Architektur – Gösserhalle Objektadresse A-1100 Wien Laxenburger Straße 2B Bauherr Klaus Stanek Architektur AllesWirdGut Architektur ZT GmbH Flächen/Maße/Mengen Stadtentwicklungsareal Neues Landgut: 9 ha Bauplätze: 7 BGF gesamt: 190.000 m² BGF Gösserhalle: 4.700 m² Chronologie Bestand: 1902 Planung: 2020 Baubeginn Tiefbau: 2021 Baubeginn Hochbau: 2022 Fertigstellung: 2023 ■ ACO GmbH ■ iC consulenten Ziviltechniker GesmbH a member of iC group ■ Ing. A. Sauritschnig Alu-Stahl-Glas GmbH ■ MS Gebäudetechnik GmbH ■ Piesslinger GmbH ■ Stemer-Grafoner SpenglereiDachdeckerei ■ SWIETELSKY AG Zweigniederlassung Wien ZAHLEN • DATEN • FAKTEN Gösserhalle PROJEKTPARTNER sche Momente wie kurz vor einem Kuss zu evozieren versucht. Der Zwischenraum ist ein Geschenk, der nach gestalterischen, ökologischen, ökonomischen und pragmatischen Gesichtspunkten entwickelt wird. Das Konzept von AllesWirdGut stützt sich dabei auf vorgefertigte, modulare Elemente und einen Materialmix aus Holz, Klinker und Metall. Der Entwurf beschreibt eine Synthese aus respektvollem Erhalt von bereits Gebautem und neu Geplantem am Puls der Zeit: Behutsame Rücksichtnahme und konsequente moderne Typologie fließen in ein maßgeschneidertes Produkt ein, das ein ungebändigt natürliches, heimeliges Dazwischen im Zentrum einer urbanen Gestaltungsaufgabe verwurzelt.“ Als Fazit bleibt, dass es ein diffiziles Unterfangen ist, es allen recht zu machen, wenn es um den Erhalt bzw. die Umnutzung alter Bausubstanz geht. Das historische Ambiente, das die modernen Geschäfts- und Büroflächen durch deren Verortung innerhalb der Gösserhallengemäuer umgibt, ist jedenfalls ein Benefit für die Nutzerinnen und Nutzer derselben – und sei es auch nur einer der symbolischen Art. ■

GÖSSERHALLE NEUES LANDGUT, WIEN. Die historische Klinkerfassade erhalten und sanieren. Dahinter einen modernen Stahlbetonneubau mit vielen Herausforderungen errichten: Stützen über drei Stockwerke in einem Zug betonieren und Sichtbeton-Oberflächen schützen, die Decke mit Bauteilaktivierung im Gefälle ausführen. Alles kein Problem für das SWIETELSKY-Team. www.swietelsky.at

ARCHITEKTUR 38 GEBÄUDETECHNIK MIT VERSTAND MS Gebäudetechnik, ihr zuverlässiger Partner für: UNSERE LEISTUNGEN HEIZTECHNIK KLIMA UND KÄLTETECHNIK LÜFTUNGSTECHNIK SANITÄRTECHNIK Heiztechnik – Klima und Kältetechnik – Lüftungstechnik – Sanitärtechnik Sead Melunovic Geschäftsführer Am Langen Felde 38, 1220 Wien, Tel. +436766105400, www.ms-gt.at, office@ms-gt.at The Student Hotel

AllesWirdGut Architektur – Gösserhalle 39 PROJEKTPARTNER Dächer und Fassaden erstrahlen in neuem Glanz Stemer-Grafoner GmbH, die Spenglerei und Dachdeckerei in Wien und Umgebung, auf die Sie bauen können Vor 40 Jahren gegründet, blickt die 2022 neu übernommene Spenglerei und Dachdeckerei Stemer-Grafoner GmbH auf jede Menge Know how und Kompetenz zurück. Früher oft auch auf internationalen Märkten erfolgreich, konzentriert sich das neu strukturierte Unternehmen mit seinen aktuell sechs Mitarbeitern heute auf regionale Aufträge aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. So realisierte die Stemer-Grafoner GmbH z. B. beim Projekt Gösserhalle rund 1660 m² schwarzes Prefa-Dach. In der Brünnerstraße 67a führte das Unternehmen 600 m² Blechdach in anthrazit aus. Beim Projekt Hallergasse wurde eine verzinkte Lochblech-Fassade in Grau/Weiß-Optik samt Unterkonstruktion verbaut. Auftraggeber sind oft Generalunternehmen, wie Swietelsky, Habau u. v. a. ■ Pfarrgasse 87 · 1230-Wien Tel.: +43 660 1234945 Email: office@stemer-grafoner.at Web: www.stemer-grafoner.at

ARCHITEKTUR 40 ZECHNER & ZECHNER ZT GmbH –The Landmark Mit dem B&B Hotel The Landmark erhält das IZ NÖ-Süd frische Impulse Das optisch markante Bauwerk wurde vom renommierten Wiener Architekturbüro Zechner & Zechner geplant. Der ecoplus Wirtschaftspark im Industriezentrum Niederösterreich-Süd (IZ NÖ-Süd) hat die Dimension einer Kleinstadt. Er erstreckt sich über eine Fläche von rund 280 Hektar, 394 Betriebe sind im IZ NÖ-Süd angesiedelt, beinahe 11.500 Menschen haben hier ihren Arbeitsplatz und finden auch die entsprechende Infrastruktur vor – von Nahversorgern und Gastronomiebetrieben bis zum Kindergarten. Ab sofort ist dieses Angebot um eine Facette reicher, denn im Frühsommer dieses Jahres öffnete mit dem B&B Hotel Wiener Neudorf ein neues Business-Hotel seine Pforten. „Das neue Hotel wird das Tor zum IZ NÖ-Süd und eine Landmark des Wirtschaftsparks. Gleichzeitig schaffen wir für die hier angesiedelten Betriebe ein neues, wichtiges Angebot und können so die infrastrukturellen Rahmenbedingungen weiter optimieren und die Attraktivität des IZ NÖ-Süd noch ein Stück weit steigern. Das The Landmark ist aber nicht nur für den Wirtschaftspark, sondern für die gesamte Region ein wichtiger Impulsgeber. Das Hotel befeuert den Wirtschaftstourismus in einer der dynamischsten Wirtschaftsregionen Europas zusätzlich“, freut sich ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki. Hotel und Restaurants in „Stapelbauweise“ Das Landmark Wiener Neudorf wurde auf dem ehemaligen Kika-Areal direkt an der Haupteinfahrt in den ecoplus Wirtschaftspark IZ NÖ-Süd auf einer Grundfläche von rund 4.000 m² errichtet. Mit seiner markanten ArFotos: © DYWIDAG

ZECHNER & ZECHNER ZT GmbH –The Landmark 41 ARCHITEKTUR chitektur, für die die Zechner & Zechner Architekten ZT GmbH verantwortlich zeichnet, bietet das Gebäude auf fünf Geschossen 104 Zimmer und im Erdgeschoß einen Foodcourt mit fünf Restaurants. „Im Kontrast zu den horizontal ausgerichteten Hallen der nahen Umgebung werden die Funktionsgruppen und Geschoße hier übereinandergestapelt. Der Vorgang des Stapelns wird durch betonte Deckenplatten in unterschiedlicher Konfiguration unterstrichen. Das Hotellayout ist auf optimierte Erschließung hin konzipiert und präsentiert sich als Y-förmiger Grundriss mit einem zentralen Kern“, so die Architekten. Stakeholder mit dem Ergebnis zufrieden Als Teil-Generalunternehmer von The Landmark wurde die Dyckerhoff & Widmann GmbH, kurz DYWIDAG, mit der Bauausführung beauftragt. Dort hebt man die Besonderheiten und die Hard Facts des Bauwerks hervor, wie beispielsweise die hohen, schrägen Stützpfeiler im Eingangsbereich, die auskragenden, übereinandergestapelten Deckenplatten, die Untersichten aus Stahlbeton, die Pfosten-Riegel-Fassade im Erdgeschoß sowie die hinterlüftete AluCobond-Fassade in den Obergeschossen. Errichter des 12,8 Millionen Euro-Projekts ist die Wiener Mamma Group mit ihrer Tochtergesellschaft IZ Landmark Wiener Neudorf GmbH & Co KG. Herbert Pinzolits, CEO der Mamma Group, betont: „Das Landmark Wiener Neudorf ist außergewöhnlich, modern und einladend. Wir sind sehr froh darüber, für dieses besondere Hotel mit der französischen Gruppe B&B HOTELS den perfekten Betreiber gefunden zu haben.“ Max C. Luscher, CEO Central & Northern Europe bei B&B HOTELS, sagt seinerseits: „Wir freuen uns, dass wir mit dem neuen B&B HOTEL Wiener Neudorf nun bereits das achte Hotel in Österreich eröffnen konnten. So profitieren unsere Gäste nun auch im IZ NÖ-Süd von unserem gewohnt hohen und komfortablen Standard. ■ Objektadresse A-2351 Wr. Neudorf Industriezentrum NÖ-Süd Bauherr/Entwickler Mamma Group IZ Landmark Wiener Neudorf GmbH & Co KG Architektur Zechner & Zechner ZT GmbH Betreiber B&B Hotels Flächen/Maße/Mengen Grundfläche: ca. 4.000 m² Bruttogeschoßfläche: ca. 5.100 m² Nutzfläche: ca. 4.300 m² Gastrobereich: ca. 1.300 m² Geschoße: 5 Zimmer: 104 Tiefgarage: 51 Stellplätze Chronologie Planung: 2020/2021 Bauzeit: 2021–2023 ■ ACO GmbH ■ Amari Austria GmbH ■ Dipl. Ing. Anton Hofstätter Gesellschaft m.b.H. Gebäudetechnik - Anlagetechnik ■ DYWIDAG Bau GmbH ■ Ing. A. Sauritschnig Alu-Stahl-Glas GmbH ■ NFS BAU GmbH ■ Peneder Bau-Elemente GmbH Brandschutz ■ Piesslinger GmbH ■ TREX GmbH ZAHLEN • DATEN • FAKTEN The Landmark PROJEKTPARTNER

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